Quantcast
Channel: Akkus – Mountain Prophet
Viewing all 48 articles
Browse latest View live

Neue Akku Kurven und der Voltdrop

$
0
0

Kurven mit gepulster Last auf Dampfakkus: warum, wieso und was man da nebenher noch über den “VoltDrop” lernt..

 Eine klassische Entladekurve:

20A-to3V

Bild 1: Sony VTC4 in klassischer 20A Entladekurve..

Das Problem damit: nach wenigen Sekunden ist schon das Ende erreicht. Dem Sony konnten nur wenige hundert mAh entnommen werden. Problem: der Akku ist danach noch lange nicht leer, er ist nur einfach viel zu schnell unter die 3V Schlussspannung gefallen. Ich kann den Test jetzt ohne den Akku aufzuladen sogar 3-4 mal wiederholen und bekomme immer wieder um die 100mAh dabei raus – wohlgemerkt: ohne dazwischen neu zu laden. Da passt was ganz offensichtlich nimmer. Diese “alte” Entladekurve mag zwar für den Direktvergleich zweier Akkus ok sein (oder eben für Anwendungen, bei denen tatsächlich kontinuierlich entladen wird) aber für uns Dampfer gefällt mir das nicht mehr.

Ab einer gewissen Höhe der Last weicht die kontinuierliche Entladekurve zu sehr von der Dampfpraxis ab – da muss es doch was Besseres geben, oder?

Ja, gibt es (glaube ich): nämlich

eine neue, etwas andere Entladekurve:

vtc4

Bild 2: Der selbe Sony Konion 18650VTC4 unter 20A “gepulster” Last bis 2.5V

Was haben wir hier Schönes: wir haben in Bild 2 nun eine neue Entladekurve, die anders als meine normalen Kurven auf Dampfakkus nicht einfach kontinuierlich durchfeuert, sondern ein hoffentlich realistischeres Bild abgibt: es wird 10 Sekunden lang gefeuert (= wir nehmen einen sehr langen Zug an unserer Dampfe) – hier mit 20A – und dann gibts 30 Sekunden Ruhephase bevor wieder ein Zug mit 10 Sekunden Feuer kommt – immer so weiter, bis der Akku unter die Entladeschlussspannung hier 2,5V gerutscht ist.  (Die Software des Akkutestgerät nennt das eine 10Sec On/30sec Off Kurve.. )

 

dfd

Bild 3: Zoom auf die ersten 3 “Züge” aus Bild 2

10 Sekunden ist ja die übliche maximale Zugdauer bei geregelten Akkuträgern. Die 30 Sekunden hab ich einfach mal willkürlich gewählt, wäre ein anderer Wert realisitischer? In welchen Intervallen ziehen die Dampfer eigentlich an Ihren Dampfen? (auf meiner ToDo Liste steht übrigens noch: Was passiert bei 5 Zügen so wie hier beschrieben und dann 5 Minuten Pause dazwischen? Gibts da dann auch wieder merkliche Unterschiede?)

Egal, bleiben wir bei den Kurven hier mit 10sec On/30sec Off –  was springt uns da (Bild 2) direkt ins Auge: plötzlich erhalte ich als Ergebnis für mich realistische 1100mAh bis 3.0V (1800mAh bis 2.5V) wo ich in der klassischen kontinuierlichen Kurve nur 150mAh als Ergebnis erhielt. Ich weiß nicht, wie Ihr das seht, drum frag ich nach, aber mir gefällt diese neue Kurve viel besser. Auch weil man in der Kurve noch viel mehr ablesen kann.  

Die Kurven geben z.B. auch Auskunft über den Spannungsabfall unter Last, über das Verhältnis Ruhespannung zu Ladezustand für diesen Akku, es bietet sich eine neue “Einheit für Vergleiche” an –  ich nenn Sie mal “simulierte Züge”…

Schauen wir uns mal im nächsten Schritt aber erst mal genauer an, was da in den Kurven passiert.. ich nenns mal “Phasen”

Bild 3: Phasen

Bild 4: Phasen (zu sehen ist der 2. und dritte Zug nochmals weiter gezoomed)

Ja, die Markierungen in Bild 4 sind ungenau, aber ich denke, das Prinzip wird klar genug. 

In Phase 1 – rot – wir beginnen zu feuern und der Akku verliert sehr schnell an Spannung. Es ist ein physikalisches Gesetz: je höher die anliegende Last, umso tiefer sinkt die Akkuspannung. Aha.. der “Voltdrop”! In einem mechanischen Akkuträger ist dieser erste Abfall der Spannung mehr oder minder unmittelbar, bei meinem Messgerät und bei elektronischen Trägern wird die Last in der Regel etwas verzögert – durchschnittlich erst über 1-2 Sekunden aufgebaut. Phase 1 – rot ist also der Spannungsabfall aufgrund der Last..

In Phase 2  - rosa – bewirkt die fortschreitende Entladung des Akku während unseres “Zuges” ein langsames weiteres Absinken der Akkuspannung, bis wir den Feuerknopf loslassen und zu

Phase 3 – grün – kommen, durch den Wegfall der Last “schnellt” die Akkuspannung wieder ein gutes Stück hoch. In mechanischen Träger nahezu “sofort”, bei meinem Messgerät  und Akkuträger, die “nachfeuern” dann auch wieder etwas verzögert, weil die Last auch nicht Sofort auf 0 zurück geht.

In Phase 4 – orange – steht der Akku also nun ruhend rum und die Akkuspannung während unserer Ruhephase erhöht sich stetig verlangsamend weiter. Messbar Steigung kann es da selbst noch nach mehrere Minuten Ruhezeit geben, eventuell sind die 30 Sekunden doch nicht ausreichend lang..

Auch zum sogenannten “Voltdrop” (richtig eigentlich: der Spannungsabfall des Akkus unter Last) gibt die neue Kurve meiner Meinung interessante Einblicke..

Zum “VoltDrop”

Der sogenannte “Voltdrop des Akkus” wird ja definiert als die Differenz zwischen Akkuspannung im Ruhezustand und Akkuspannung unter Last. Ok, macht Sinn. Und wird gerne als Vergleichskriterium für Akkuträger herangezogen.. damit bewegen wir uns dann schon auf etwas dünneres Eis. Schauen wir mal:

Eine Efest IMR 18500-1100 bei 8A als Beispiel..

Bild 5: Eine Efest IMR 18500-1100 bei 8A als Beispiel..

  • Der Spannungsabfall unter Last (aka. VoltDrop) des jeweiligen Akkus ist nicht immer gleich groß. Er verändert sich im Laufe der Entladung.  Der grün markierte Spannungsabfall ist geringer als der Rot oder Hellblau markierte in Bild 5. Der Spannungsabfall des Akkus ist also klar abhängig vom Ladezustand. Ok, eigentlich ist er abhängig vom Innenwiderstand des Akkus, der wiederum ist Abhängig von Temperatur, Ladezustand – und generell gesagt auch wieder von der Beschaffenheit des Akkus und dessen Alter. 
  • Dann haben wir noch ein Zeitproblem: die Spannung im Ruhezustand und die Spannung unter Last verändern sich ja beide ständig – siehe Bild 4 , um irgendwas halbwegs Vergleichbares zu bekommen, muss ich immer den exakt selben Zeitpunkt bei immer exakt selben Ladezustand erwischen – bei immer exakt selben Akku sowieso. Dummerweise wissen wir aber eigentlich so genau gar nicht,  wann exakt unser Akkuträger / das verwendete Messgerät die Spannung gemessen hat und wie und ob es eventuell gemittelt hat. Es macht ein riesen unterschied, wann exakt ich ich die 2 Spannungen messe!
  • Jetzt kommt der dickste Pferdefuß: Mein Tank-O-Meter z.B. aktualisiert den Messwert nur 1-2 mal in der Sekunde, auch mein Uni-T 71B ist eher schnarchig, die meisten geregelten Akkuträgern messen ich weiss nicht wie schnell oder ob gemittelt/gerundet oder wie. Wie soll ich damit sicherstellen, immer exakt zum selben Zeitpunkt zu messen und so überhaupt vergleichbare Ergebnisse zu bekommen? Da sind alleine schon 0,2 bis 0,4V Unterschied problemlos nur durch den Zeitpunkt der Messung drin.

Lustiges Phänomen: Ich fang an, meinen “Voltdrop” zu optimieren bei komplett vollgeladenem Akku, folgt man der Kurve in Bild 5, dann hab ich nach nem Dutzend Tests automatisch eine spürbare Verbesserung des Voltdrops, aber nicht, weil meine Optimierungen nun wahnsinnig viel gebracht haben – nein, ganz allein weil mein Akkuinnenwiderstand sich durch die Entladung verändert hatte. Wenn ich oft genug messe, wird mein “Voltdrop” meines Akkuträgers also automatisch besser.. aber nicht zulange rumprobieren, sonst wird er wieder ganz schlecht. Irgendwie taugt mir der Ansatz nicht wirklich zur Akkuträgerbeurteilung.

 

So.. und an der Stelle mach ich jetzt mal Pause und geh mal Meinungen einholen. Hab ich was Falsches im Tank und spinne mir hier abstruses Zeug zusammen, was meint Ihr? Meinungen erwünscht, je mehr umso besser..

Ihr könnt mir hier auch anonym nen Kommentar hinterlassen, oder nutzt das Kontaktformular oder schreibt mir im DTF oder ERF Forum unter sk4477 oder auf Facebook: https://www.facebook.com/pages/mountainprophetde/215346601838002

.


Efests neue Purple UltraHigh Drain Akkus

$
0
0

4 neue Akkus im lila Schrumpfschlauch von Akkuhändler Efest in sicherer Chemie für hohe Ladeströme. Schauen wir mal, was die so bringen.

 

Efest Purple Ultra HIgh Drain IMR Akkus

Efest Purple Ultra High Drain IMR Akkus

Das Efest Purple Portfolio umfasst derzeit 4 Akkus – von links nach rechts:

der Efest IMR 18650-2100mAh 30A [Dampfakkus Datenblatt]: hier verbaut Efest die bei Dampfern sehr beliebte Sony Konion US18650VTC4 [Dampfakkus Datenblatt] Zelle. Die Zelle ist bekannt gut, der Platzhirsch im Bereich höchst möglicher Entladeströme und bringt ihre Dauerlast (“max continuous discharge rate”) von 30A, aber lohnt für uns Dampfer wirklich nur, wenn wir uns im Bereich zwischen 20A und 30A Last bewegen. Dampfen wir mit weniger Strombedarf – grob gesagt alles unter 20A – dann ist der VTC4 ob Original oder im Efest Gewand, nicht der optimale Akku. Wir verschenken unnötig Kapazität im Tausch für gar nicht abgerufene Lastfähigkeit. Für den bis 20A Bereich kommt dann der zweite neue Efest 18650er Akku ins Spiel, der

Efest IMR 18650-2500 mit angeblichen 35A [Dampfakkus Datenblatt]. In Wirklichkeit handelt es sich hier um eine LG ICR18650HE2 [Dampfakkus Datenblatt] Zelle. Eine sehr ordentliche Zelle aus der 2500mAh Klasse, wie man auch hier im Vergleich der 2500 IMRs sehr gut sehen kann, daher verstehe ich gar nicht, warum Efest sich nun genötigt sieht, hier bei diesem Akku zu flunkern: Die maximal zulässige Dauerlast des LG HE2 ist nicht 35A, wie man anhand der Beschriftung des Akkus nun denken könnte, sondern 20A. Die 35A gibt LG als Peak Wert an, für “Pulse” mit maximal 75 Sekunden Dauer. Beim Sony US18650VTC4 kursiert ein solcher 75 Sekunden Peak Wert übrigens auch, und zwar wird da 60A <=75 Sekunden angegeben. Warum drucken wir also beim Efest/LG 2500 den Peak Wert aufs Etikett und beim Sony die tatsächliche maximal zulässigen Entladestrom? Wer es ganz genau nimmt, kann auch noch die Klassifizierung als IMR bemängeln, unter IMR versteht man eigentlich eine reine LiMn Chemie, im LG HE2 kommt aber eine Li(NiMnCo)-Mischchemie NMC zum Einsatz, aber da ich die auf Dampfakkus selber auch zur IMR dazu werfe, darf ich da jetzt nicht päpstlicher als der Papst sein.. ;-)

Beim Efest IMR 18500-1000 15A [Dampfakkus Datenblatt] dagegen ist mir der Hersteller / Zellentyp unbekannt. Die Angaben scheinen stimmig, die Performance selbst bei 15A sehr gut, daher gehe ich davon aus, das die Specs ungeschönt sind.  Auffällig jedoch ist, dass Efest hier sehr zurückhaltend mit der Kapazitätsangabe ist. So verspricht Efest nur eine Kapazität von nur 1000mAh, wobei in meinen Tests locker 1100mAh dem Akku selbst bei 5A noch zu entnehmen war. Der 18500 hat hauptsächlich einen Konkurrenten: die AW IMR 18490er Zelle [Datenblatt] dominierte diese Akkugröße im HighDrain Bereich seit Jahren fast unangefochten. Die neue Efest Purple läuft der AW nun in Bereichen ab 5A bis zu 15A den Rang ab. Unter 5A kann sich die AW zwar gegen die Lila Konkurrenz behaupten, aber dort kommt die AW dann massiv unter Druck durch die Panasonic ICR18500-200mAh [Datenblatt], die bei wenig Last einen riesen Kapazitätsvorteil mitbringt.  Ein bisschen erinnert mich die Efest 18500 an die Akkus, die Vape4Me mir neulich zum Test geschickt hatte und in Kürze wohl auch dort erhältlich sein werden, den Zellenhersteller wollte mir Vape4Me allerdings auch nicht verraten.

Die Efest IMR 18350-700 10.5A [Dampfakkus Datenblatt] tritt ebenfalls wieder gegen einen AW Akku an, welcher seit Jahren die Klasse 18350 High Drain dominiert:  der AW IMR 18350-700 [Datenblatt]. Die Efest ist sehr gut, aber im Bereich unter 7A leider nur zweiter Sieger hinter der AW. Erst ab Entladeströmen von 7A kann sich die Purple Efest 18350 dann gegen die AW behaupten. Auch bei der 18350 Efest habe ich leider nicht den geringsten Schimmer, wer da wirklich der Zellenhersteller sein könnte.

Mein Fazit:

Mit den neuen Purple Akkus gelang es Efest, sein Akku-Portfolio für uns Dampfer noch  interessanter zu gestalten. Bei Efest hatte ich in letzter Zeit allerdings sehr oft recht schwankende Qualität und leider auch ohne irgendeine Ankündigung/Hinweis dann auch Chargen mit teils deutlich schwächeren Zellen darunter, die dann genauso deutlich hinter meinen früheren Messergebnissen zurückblieben. Im Fall er beiden 18650er Zellen habe ich da wenig Bedenken, da vertrau ich auf die Zulieferer LG und Sony – solange Efest nicht einfach irgendwann auf andere Zulieferer ausweicht..  Bei den kleinen Zellen, wer weiss.. Das Problem mit Akkus von Handelsmarken, die den Zellenhersteller und Typ geheimhalten, ist dass die auch jederzeit den Zellenhersteller und Typ auch einfach wechseln können und was der Akku dann noch taugt, das ist dann eben die Frage.

Nebenbei:

So langsam wirds für Herrn Andy Wang von AW aber mal richtig eng. Im Bereich 18650 IMR hat AW schon eine Weile eigentlich nichts mehr zu bieten. Im Bereich der kleinen Größen konnte sich AW noch halten, aber jetzt kommen die AWs auch dort zunehmend unter Druck. Zwischen Efest und Panasonic ist im Bereich 18500 die Sache eigentlich auch schon gegessen, einzig bei 18350 im niedrigen bis mittleren Lastbereich kann ich noch AW empfehlen. Dazu sind die AW auch einfach viel zu teuer, das kommt ja noch dazu, der Preis rechnet sich nicht mehr. Schade, aber so isses nunmal. 

Alle Efest Purple Akkus wurden mir kostenlos von Akkuteile.de zur Verfügung gestellt und sind dort auch in der Regel ab Lager verfügbar. Vielen Dank an Akkuteile.de für Eure Unterstützung bei meinen Akkuprojekten!

 

.

Preview: Akkulader Opus BT-C3100

$
0
0

Prototyp eines neuen LiIon, NiCd, NiMH Laders, der versucht, die Kluft zwischen den bei uns Dampfern sehr beliebten einfachen LiIon Ladern und den wesentlich komplexeren und mit mehr Funktionen ausgestatteten “Modellbauladern” zu schließen. 

Taschenlampen und Akku-Spezi “Kreisl” – bekannt aus diversen Szeneforen – stellte mir dieses Gerät zum Test zur Verfügung. Soweit ich informiert bin, handelt es sich hier um einen Prototypen, der in dieser von mir getesteten Form nicht in den Handel kommen wird. Eine auf diesem Modell aufbauende, optimierte Version dieses Laders soll jedoch in Kürze unter neuer Modellbezeichnung dann über diverse Retailkanäle auch hier in Deutschland erhältlich werden. Also wundert Euch nicht, wenn das Endprodukt im Laden dann eine leicht abgewandelte Bezeichnung trägt.

Ich habe jetzt lange hin und her überlegt, ob ich analog zu meinen übrigen Ladetests hier auch wieder mit Ladekurven aufwarten soll und habe mich letztendlich dagegen entschieden. Warum? Zum einen hat Kollege HJK von Lygte-Infos.dk  in seinem Testbericht des BT-C3100 hier das schon viel genauer untersucht, als ich es jemals könnte und zum anderen ist es eben meines Wissens ein Prototyp, ein abschließendes Urteil möchte ich erst zum finalen Retailprodukt geben. Ein schön gemachtes Video Review gibt es von MJLorton hier: Videoreview BT-C3100

Der "Opus" BT-C3100

Der “Opus” BT-C3100

Wer sich das Gerät anschaut, wird vielleicht denken, hey, das Gerät kommt mir bekannt vor! Ja, die reinen NiMH/NiCd Lader aus diesem Hause [Amazon.de] sind schon seit Jahren bekannt und geschätzt, ich hab den NiMH Lader dieses Herstellers hier stehen und im Blog schon ein paar Mal empfohlen. “Opus” heißen die wohl richtig, aber hier in Deutschland kennt man deren Geräte hauptsächlich unter den Handelsmarken “Accupower”, “Reichelt” oder “Accucell”. Mit diesem kombinierten LiIon/NiMH/NiCd Lader wagt der Hersteller nun den Schritt in den wachsenden LiIon Kombilader Markt. Ich gehe davon, dass das finale Gerät dann zumindest unter einer der 3 Handelsmarken dann auch den Weg in deutsche Läden finden wird.

 

Grundsätzliche Merkmale des BT-C3100:

  • 4-Schacht Ladegerät
  • für LiIon, NiMH & NiCd – gerne gleichzeitig & gemischt
  • für 10430 bis 26650 und alles dazwischen, sowie AAA, AA & C – immer ohne Spacer
  • informatives LCD Display
  • Temperaturüberwachung der 4 Ladeschächte (jeder Schacht einzeln)
  • wählbarer Ladestrom von 200mA bis 2A (wobei 2A nur in die beiden äußeren Schächte gegeben werden kann, wenn die inneren Schächte unbelegt sind). Sind alle 4 Schächte belegt, sind bis zu 1A pro Schacht möglich.

Was macht dieses Ladegerät besonders?

  • Entladefunktion mit vordefinierten Entladestrom zwischen 200mA bis 1A mit Kapazitätsmessung
  • Akku Refresh (automatisch 3 Zyklen Laden & Entladen) für NiCd und NiMH nützlich, für LiIons gibt es eigentlich keinen Grund, diese Funktion zu nutzen, es gibt jedoch einige Leute, die darauf schwören, das ein “Vorkonditionieren” ihrer LiIons eine Performanceverbesserung bringe. Konnte ich in meinen Tests nie nachvollziehen, aber nun gut, jeder wie er mag. Wer also will, der kann das Refresh Programm des BT-C3100 auch auf seine LiIons fahren, Schaden tut’s ja auch nicht.
  • Akku-Test: Laden, Entladen und wieder Laden und dabei die Kapazität messen. Praktisch, taugt prima zum Beurteilen der altersbedingten noch verbliebenen Kapazität oder zum Prüfen, ob der Wunder-*Fire-Akku wirklich 5000 mAh in eine 18350er Zelle packt ;-)
  • Quicktest: gibt einen groben Anhaltspunkt zum Innenwiderstand des Akku unter Gleichstrom (nicht sehr genau & halt auf Modellbauladerniveau – nicht vergleichbar mit sündhaft teurem Spezialequipment zur AC Messung – aber gibt einen grober Überblick auf den Akkuzustand wenn man den selben Akku mit früheren Testläufen vergleicht, oder Vergleich zweier Akkus beide im BT-C3100 gemessen)
  • Alle diese Funktion können für jeden Schacht einzeln eingestellt und mit beliebigen Akkutypen gleichzeitig durchgeführt werden. Während also in Schacht ein LiIon mit 700mA lädt, kann ich in Schacht 2 z.b. ein NiMH “refreshen”, in Schacht 3 einen 10440er für die Bulli Slim oder Joytech Ecab  mit 200mA laden und in Schacht 4 einen Akku mit 1A entladen und dabei seine Kapazität messen. Alles kein Problem. Funktionen und Akkutypen sind beliebig kombinierbar. Genau das klappt mit den Kollegen von Xtar, Efest & Co eben gerade nicht, dort gilt das Eingestellte immer für alle Schächte. 

Was ist mir in meiner Testzeit aufgefallen:

  • Der Lader nutzt das empfohlene CC/CV Ladeverfahren für unsere LiIons, terminiert vollständig, Akkus können im Lader verbleiben. Sinkt die Akkuspannung unter 4.0V, wird ein erneuter Ladevorgang angestoßen. NiMH und NiCd Akkus dagegen erhalten nach Ladeschluss dann einen sogenannten “Tricklecharge” zum Ladungserhalt.

    Ladestrom im Verlauf (500mA)

    Ladestrom im Verlauf (500mA) LiIon in Schacht #4

     

  • Während die NiMH/NiCd Ladung erwartungsgemäß einwandfrei ist (das macht Opus ja schon seit Jahren und macht es gut), zeigt sich im LiIon Betrieb noch die eine oder andere Ecke und Kante. Henrik hat diese Ungenauigkeiten im LiIon Programm sehr schön dokumentiert. Während ich die oszillierende Phasen in so ausgeprägter Form in meinen Testkurven nicht erfassen konnte, sind sie nichts desto trotz auch bei mir nachweisbar. Ebenso konnte ich Merkwürdigkeiten beim Netzteil bzw. der Stromversorgung beobachten, da scheint wohl noch Nachbesserungsbedarf zu bestehen, obwohl das Opus Netzteil mit seinen 12V, 3A schon wesentlich größer dimensioniert ist, als wir es von der Xtar & Co Konkurrenz kennen. Bei mir kommt es bei extremen Setup 2*2A auf 4,35V dann kurzerhand (reproduzierbar) zum Reset des Laders. Oder auch: läuft ein 2A Ladevorgang in Schacht #4 und ich stecke einen Akku in Schacht #1 dazu bekomme ich eine deutliche Spitze auf Schacht #4.

    Stromspitze beim Einlegen eines zweiten Akkus

    Stromspitze beim Einlegen eines zweiten Akkus

    Wie dem auch sei: es gibt wohl unbestreitbar noch ein paar Ungereimtheiten, die habe ich auch gesehen, würde das aber gerne erst mal dem Prototypen Status zurechnen wollen und für ein abschließendes Urteil dann auf die finale Retailversion warten. 

  • Obwohl es sich hier um einen kombinierten LiIon/NiMh/NiCd Lader handelt, hat der Hersteller einen Kompromiss gefunden, wie er mit tiefentladenen Akkus umgeht. Ein tiefentladener LiIon, der jedoch noch über NiMH typischer Spannung liegt, wird beim Einlegen nicht automatisch gestartet, sondern man muss den Startvorgang durch gezielte Anwahl des Ladeprogrammes selbst einleiten.  In dem Fall, wo ein LiIon schon bis aufs NiMH/NiCd Level entladen wurde hilft das zwar auch nichts, aber für diesen Fall gibts ja das Display, auf das man beim Einlegen des Akku geradezu zwangsläufig gucken muss und das immer erst mal auf die Akkuspannung umspringt, sobald ein Akku eingelegt wird.
  • Es gibt hier im Prototyp versteckt einen zusätzlichen Schalter für die Ladeschlussspannung, damit sind 3 Spannungen wählbar: 4.2 für unsere Standard-LiIons, 4,35 für die Spezial LiIons (wie z.b. LG D1, E1, Samsung 30B usw, die bis 4,35V geladen werden dürfen) und 3.7V für LiFePo Zellen. In der finalen Version soll dieser Schalter von außen zugänglich werden und erlaubt so noch mehr Akkutypen.

    Innenansicht, Schalter Ladeschlussspannung

    Innenansicht, Schalter Ladeschlussspannung (Klick)

  • Da mir für dampfakkus.de eh noch einige Akkutests mit 4.35V fehlen, habe ich auch den 4.35V Modus des Opus recht ausgiebig getestet. Die Akkus wurden zuverlässig und genau auf die 4.35V Spannungsvorgabe geladen, ohne weitere Auffälligkeiten, egal in welchem Slot und auch bei 4*1A Vollbelegung. Wie erwartet zeigten die Akkus (natürlich nur solche, die auch auf diese hohe Ladeschlussspannung zertifiziert wurden!) dann auch in den Entladekurven entsprechende Ergebnisse. Der 4.35V Modus ist also kein Marketing-Gag, sondern bringt bei geeigneten Akkus einen echten Mehrwert in Form vom besserer Spannungslage und erhöhter Kapazität über die komplette Laufzeit der Entladung. Im Handling ist der Opus eh um Welten bequemer als der bisher von mir verwendete CottonPicker Lader.
  • LiFePo habe ich nicht getestet, weil ich keine LiFePo Akkus besitze.
  • Wie alle anderen bisherigen Tester auch, nervt mich der eingebaute Lüfter, nicht weil er zu laut ist, sondern weil er ständig an und aus geht.
  • Die Bedienung finde ich teils etwas sperrig, nach dem Motto: “warum kann ich den Ladestrom jetzt nicht verstellen, warum muss ich jetzt erst nochmal die Modi durchklicken, bis ich den Ladestrom ändern kann?”, insbesonders deshalb nervig, weil der BT-C3100 stets auf seinen Standardwert von 500mA Ladestrom zurückfällt. (kann man das nicht so machen, dass er sich merkt, was ich zuletzt hatte?)
  • Auch schließe ich mich MJLortons Kritik an, der bei einem vollen Akku lieber die tatsächlich Akkuspannung statt dem Wort “Full” sehen würde – zumal das Wort “Full” nicht zwangsläufig auch 4.20V bedeutet: wenn der Akku schon ne Weile im Ladegerät liegt, sind “Full” dann auch mal nur noch 4.01V. 

 

Vorläufiges Fazit:

Ambitioniertere LiIon Nutzer griffen bisher zu einem klassischen Modellbaulader (wie z.b. einem IMAX B6AC Lader [Amazon.de] mit seinem eingebauten Netzteil), wenn sie mehr wollten, als Xtar, Efest & Co bieten konnten. Während man inzwischen aussagekräftige Displays und umschaltbare Ladeschlussspannung zunehmend auch bei den “Dampfer-LiIon-Ladern” findet, fehlen Funktionen wie Kapazitätsmessung oder Entladen bei Xtar & Co derzeit noch komplett. Das Problem mit Modellbauladern ist dann jedoch: die Verwendung mit unseren Dampf-Akkus ist eher mühsam. Die Modellbaulader sind für Akkupacks gedacht und nicht für einzelne LiIon Rundzellen, wie wir Dampfer sie verwenden. Um überhaupt einen einzelnen 18650er Akku laden zu können, muss man erst mal einen Halter dazu basteln (weil es fast nix gescheites an Rundzellenhaltern für 18650  am Markt gibt, schon gar nicht für 4 einzelne Rundzellen auf einmal). 

Bei unseren “Dampfer”-Ladegeräten war bisher die NiMH/NiCd Schiene eher mau, so dass ich in der Regel stets zu einem separaten NiMH/NiCd Lader geraten hatte. Das NiMH/NiCd Programm des Opus BT-C3100 macht hingegen einen guten Eindruck.

Wenn es Opus gelingt, die Unsauberkeiten im LiIon Programm und die Merkwürdigkeiten mit der Spannungsversorgung für die endgültige Verkaufsversion noch in den Griff zu bekommen, steht hier erstmalig ein Lader zur Verfügung, welcher die wichtigsten Funktionen eines Modellbauladers mit dem Komfort der bekannten Lader aus der Dampferszene kombiniert.

Ich geh aber durchaus davon aus, dass der Opus schon eher für den Akkufreak unter uns Dampfern ist und nicht unbedingt ein Must-Have für Otto Normaldampfer, aber wer Interesse an den erweiterten Funktionen hat, der liegt mit der der finalen Version des Opus sicherlich nicht verkehrt, selbst der Prototyp ist ja schon recht interessant und brauchbar..

 

.

Das Rätsel um die Sony Konion US18650VTC5

$
0
0

Ein bissl Panik, ein verlorener Tag und neuer “Spitzenreiter” für alle Dampfer, die es gerne heiß mögen.. Und sorry, der Test ist jetzt vielleicht etwas arg technisch/trocken.

Die Akkus wurden mir von Akkuteile.de zur Verfügung gestellt. Die Sony US18650VTC5 @ Akkuteile.de  sowie alle anderen hier im Post genannten Akkus, sind bei Akkuteile in der Regel direkt ab Lager zu fairen Preisen lieferbar.

Ich bin ja schon etwas erschrocken, als bei beiden mir zur Verfügung gestellten Sony US18650VTC5 Akkus beim Entladetest 20A continuous bis 2,5V der Temperaturschutz des WestMountainRadio CBA IV bei 60°C die Notbremse zog und den Testlauf vorzeitig abbrach. Eine so starke Erhitzung eines Akkus während eines Entladetests, der ja noch durchaus innerhalb der zulässigen Lasten für diesen Akku liegt, hatte ich noch nie vorher gesehen. Die VTC5 Zelle ist ja schließlich bis 30A Dauerlast von Sony freigegeben worden, da erwartet man auch, dass dabei der Akku nicht so heiß wird, dass man ihn nimmer anfassen mag. 

Wird gut warm.. CBA IV BatteryAnalyzer zieht die Notbremse

Wird gut warm: CBA IV BatteryAnalyzer zieht die Notbremse. Blau VTC5, Rot: VTC4, gestrichelt jeweils die Akkutemperatur

Ich vermutete ja erst mal einen Defekt der beiden Testzellen, bis dann ein netter Händler, die Firma Intaste.de, mir mit den Sony Datenblättern ausgeholfen hatte: zu finden hier und offizielle Entladekurven hier. [Aus urheberrechtlichen Gründen hier nur Links, ich hab mir mit Datenblättern schon mal ordentlich Ärger eingehandelt, die gelten bei vielen Akkuherstellern als vertraulich]. Daraus geht eindeutig hervor, dass bei einer Entladung mit 20A Dauerlast eine Erhitzung des Akkus auf sage und schreibe 80°C als normal zu betrachten ist, bei (nicht mehr spezifizierten) 40A klettern die Temperaturen dieses Akkus sogar auf beachtliche 125°C. Anwender, die von ihren Akkus Dauerlast benötigen, sollten sich dessen bewusst sein. Meine von Akkuteile.de zum Test zur Verfügung gestellten VTC5 sind also in Ordnung und funktionieren wie “vorgesehen”.

Da können wir uns langsam die Heizwendel sparen und das Liquid zum Verdampfen direkt über den Akku kippen. (Scherz).

Mal abgesehen von der Angst, sich die Pfoten an so einem Akku  zu verbrennen, bislang ging ich eigentlich davon aus, dass eine Zelltemperatur in solchen Ausmaßen, zwar nicht zum Thermal Runaway (dem Ausgasen) kommt, aber doch zumindest die Lebensdauer des Akkus extrem schädigen würde. Vergleiche dazu: z.b. Cadex BatteryUniversity Discharge Methods.

Money Quotes: “Manganese and phosphate-type Li-ion permit a continuous discharge of 30C [...] and running at the maximum permissible discharge current, the cells heat up to about 50ºC (122ºF); the maximum temperature is limited to 60°C (140°F).” und “Heat increases battery performance but shortens life by a factor of two for every 10°C increase above 25–30°C (18°F above 77–86°F)”. 

Erm, ja. Ich hab keine Ahnung, wie sich das nun ausgeht und was Sony sich dabei gedacht hat. Auffällig ist, Sony gibt für die US18650VTC5 nur eine Zyklenfestigkeit von 300 Entladezyklen an. Das ist verhältnismäßig gering. Zum Glück brauchen wir Dampfer ja keine Dauerlast, wir nehmen ja immer nur nen Zug an unserer eZigarette und warten dann ein bisschen, bis wir den nächsten Zug nehmen. Also eher eine Impulslast als eine Dauerlast. Also galt der nächste Satz Entladekurven dann der Frage: wie wirkt sich diese Erhitzung auf den Dampfbetrieb beim SubOhm Dampfen (Pinoy Style) in mechanischen Akkuträgern aus. Im von mir so getauften “VapeSim” Test (10 Sekunden mit 20A “ziehen”, dann 30 Sekunde Pause) steigt die Temperatur auf nur 39,2°C. 

"Vapesim" Kurve: 20A, 10 Sekunden an, 30 Sekunden aus - Temperatur am Ende 39,2°C

“Vapesim” Kurve: 20A bis 2,5V, 10 Sekunden an, 30 Sekunden aus – Temperatur am Ende 39,2°C

Auch im Entladetest mit 20A continuous bis nur 3,0V bleibt er mit < 50°C ebenfalls in lt. Cadex BatteryUniversity noch vertretbaren Rahmen. Das ist vielleicht für die Taschenlampenfreunde relevant? Die wirklich krassen Temperaturen erreiche in meinen Test erst bei Entladung bis 2,5V. Auf 2,0V entlade ich nicht, obwohl es teilweise TechSpecs für den US18650VTC5 kursieren, welche dies zulassen.

Zur Performance:

Die Gretchenfrage und Grund, warum ich überhaupt die 20A Messungen gemacht hatte, war ja eigentlich die Frage: “Bringt der Sony US18650VTC5 für die Pinoy / SubOhm Dampfer unter uns denn wirklich einen Vorteil gegenüber den bewährten und rundherum wesentlich “cooleren” Sony US18650VTC4?” Der Verdacht war, dass ein Akku, dessen Spezifikation bis 2.0V Entladeschluss reicht, eventuell den Großteil seiner gespeicherten Energie erst bei Akkuspannungen unter den von uns relevanten Entladeschlüssen abgeben könnte, man die 20% mehr Kapazität des VTC5 im Vergleich zum VTC4 eventuell gar nicht nutzen könne.

Die Antwort darauf ist kurz gesagt: Doch, die Mehrkapazität lässt sich für SubOhm Dampfer nutzen. (ich gehe davon aus, dass bei einer noch verbliebenen Akkuspannung von ~ 3,5V im Idle/Ruhezustand ohne Last der Akku getauscht wird)

Genauer gesagt: 

  • der initiale Spannungseinbruch (“VoltDrop”) ist in meinen Test stark abhängig von der Temperatur der Zelle:
    • eine noch gut handwarme Zelle frisch aus dem Lader erweist sich als wesentlich stabiler als die VTC4 und bricht deutlich weniger ein und hält diesen Vorsprung über weite Teile der Entladekurve. Das ist erst mal in der Theorie nix neues, aber so deutlich hab ichs bisher noch nicht in der Praxis gesehen.
    • eine (wie eigentlich empfohlen) nach dem Laden für eine Stunde ruhende Zelle, die sich auf die Raumtemperatur angeglichen hat, bricht im Vergleich zum VTC4 merklich stärker ein, holt dies aber im Verlauf der Entladung dann wieder auf. (Nebenbei: Schon wieder eine Auffälligkeit in Bezug auf die Zelltemperatur – irgendwas bastelt Sony doch da)
    • ich bin mal auf die Performance im Winter bei  Minusgraden gespannt..

Für zukünftige VoltDrop Messungen mit der VTC5 gilt also: bitte die Akkutemperatur notieren! (als ob dieses Thema nicht schon verfahren genug wäre..)

Temperaturabhängig: BLau: handwarm ausm Lader, grün: nach RUhephase auf Raumtemperatur, rot: ein VTC im Vergleich

Temperaturabhängig: Blau: handwarm ausm Lader, Grüne Kurve: nach Ruhephase auf Raumtemperatur, Rot: ein VTC4 im Vergleich (Stark gezoomter Teilausschnitt)

  • die maximal für uns Dampfer nutzbare Kapazität bei 20A in der “Vapesim”-Kurve liegt insgesamt merklich höher als bei der VTC4, sie liegt auch etwas höher als die 20A Konkurrenz Samsung INR18650-25R und die ebenfalls sehr gute, aber kaum beachtete LG 18650HE2
rfrf

Hellgrün: VTC5, Dunkelgrün: VTC4, Rot: LG HE2, Hellblau: Samsung 25R

 

Fazit:

Performancemäßig hat Sony mit der VTC5 wieder zu Samsung und LG aufgeschlossen, die neue US18650VTC5 mit 2600mAh bei 30A bis 2,0 oder 2,5V (je nach dem, welches Datenblatt man nimmt) übertrifft die Zellen der Konkurrenz sowohl bei Verwendung in mechanischen Akkuträgern zum SubOhm Dampfen, als auch in geregelten Akkuträgern, welche ungewöhnlich hohe Lasten vom Akku einfordern (auf deutsch gesagt: gefährlicher Mist).

ABER: mir ist die Zelle nicht geheuer. Ich sehe für Dampfer keine konkrete Gefahr, da wir eben nicht Dauerlast vom Akku einfordern, aber mit einer Empfehlung tue ich mir schwer. Die angegebene Zyklenfestigkeit von 300 Zyklen bis 70% bei nur 10A von 30A finde ich zudem auffallend gering. Ich würde, wenn überhaupt, weiterhin zu Samsung 25R oder LG HE2 greifen, auch wenn die nur bis 20A spezifiziert sind und im Test hinter der VTC5 zurückbleiben.

Wo bleibt eigentlich Panasonic – in der Klasse ham die gar nix?

.

Für Dampfer: Li-Ions und Sicherheit und so

$
0
0

Mal wieder ein Followup zu Li-Ion Akkuthemen speziell für Dampfer. Ein kleiner Rundumschlag sozusagen. Hoffe es gefällt.

Grundlagen:

Li-Ionen Akkutypen (eine für Dampfer relevante Auswahl):

akkutypen

Spickzettel: grobe Einteilung der unterschiedlichen Akkutypen: die Abkürzungen werden immer wieder fallen. Auffällig: der Mangan (Mn) / Cobalt (Co) Anteil: mehr Mn = größere Ströme, höhere chemische “Eigensicherheit”, mehr Co = höhere Ausdauer, weniger “eigensichere” Chemie.

Lustigerweise kursiert das Gerücht, dass die bekannten Bezeichnungen IMR und ICR aus einem Tippfehler entstanden sind, eigentlich sollte das LMR bzw LCR sein, für Lithium Mangan Rechargeable und Lithium Cobalt Rechargeable. Irgendjemand habe ein großes I mit einem kleinen l verwechselt. Ich hab keine Ahnung, ob da was dran ist, aber es würde passen..

Die Wahl das passenden Akkus:

Zellenhersteller müssen sich entscheiden: entweder eine hohe Lastfähigkeit (viel A) oder eine hohe Ausdauer / Kapazität (viel mAh). Oder eben ein Mittelding, ein Kompromiss aus beidem. Nicht jede Variante ist gleich gut für jeden Zweck geeignet. Um dir einen Akku zu empfehlen, muss man deinen Zweck genau kennen: welcher Akkuträger, ist der mechanisch oder geregelt, wie viel Ohm hat die Wicklung, mit wie viel Watt magst du dampfen.

a-vs-mah

A vs. mAh – typische Verteilung bei 18650er Akkus

Was nehm ich nur? Der beste Akku ist nicht unbedingt der mit dem größten “A” und auch nicht unbedingt der mit den meisten “mAh”. Ne, das wäre zu einfach. Der beste Akku ist der,  welcher bei der konkret von mit benötigten Stromstärke “A” noch die meiste Kapazität “mAh” bietet.

Oder ausführlicher:

Wir Dampfer müssen schauen oder errechnen: wie viel Strom (A) braucht meine Wickelung bei mechanischem Träger oder mein geregelter Akkuträger bei meinen ganz eigenen Dampfgewohnheiten denn nun maximal.

Beim geregelten Träger ist es leider sehr schwierig –  Generell zu der Berechnung des notwendigen Stroms schreibe ich dann nochmal einen eigenen Blogpost

Diesen Strom (A) muss mein neuer Akku mit einer kleinen Reserve nach oben am liebsten als Dauerlast abgeben können (im Akku Datenblatt ist dies das Feld: “maximaler Entladestrom” – englisch: “max Continuous Discharge rate”). Der für mich am besten passende Akku ist dann der Akku, der mir bei diesem Strom (in A) dann noch die meiste tatsächlich nutzbare Ausdauer / Kapazität (mAh) bietet..

… bis zum von mir gewählten Entladeschluss, auch das ist eine Feinheit für eine weiteren Blogpost. 

Es bringt mir nix, einen 30 A Akku zu nutzen, wenn ich dem nur 10 A entnehme. Das macht es auch nicht sicherer, nein. Ich verliere einfach nur unnötig Kapazität  - also Laufzeit, um möglichst lange ohne neu Aufladen dampfen zu können -  das ist doch, was wir primär von unserem Akku wollen, oder nicht?

  • Ein 30 A Akku mit 2100 mAh Kapazität gegen einen 10 A Akku mit 2900 mAh Kapazität, warum sollte ich auf 800 mAh verzichten? Wenn ich eh nur etwas unter 10 A entnehme bringt mir 30 A keinen Vorteil.
  • Ein SubOhmdampfer bei völlig bekloppten 0,2 Ohm? Ein 20 A LG HE2 Akku ist bis 0,2 Ohm genauso sicher wie ein 30 A Sony Konion VTC4, hat mit 2500 mAh vs. 2100 mAh aber 40% längere Laufzeit bei 20 A. Auf deutsch: ich kann sogar 14 mal dran ziehen und nicht nur 10 mal. Wow, voll der Subohmdampfspaß, is ja fast wie beim Tabakverbrennen, 5 mal ziehen und nix geht mehr. (Sorry, ja, ich übertreibe)
  • Das Akku Feng-Shui – der Vollständigkeit halber: es gibt in den Grenzbereichen immer wieder Mal einen Punkt, wo ein etwas höher belastbarer Akku in der Entladungskurve einen leicht höheren Spannungsverlauf hat, in wenigen Fällen kann der Griff zum nächst lastfähigeren Akku dann sinnvoll sein. Das ist aber die Ausnahme, nicht die Regel und setzt exakte Messungen oder halt Trial&Error voraus!

Eine Eselsbrücke ist eine Eselsbrücke…

Mensch! Wenn wir sagen “in einen mechanischen Akkuträger soll einen geschützter ICR und in einen geregelten Akkuträger ein ungeschützter IMR”, dann ist das das eine grobe Vereinfachung, ein hoffentlich griffiger Merksatz und nicht das allein selig machende Rezept für den Weltfrieden.  Kurz solls sein, denn ausführlich müsste man schreiben – was sich keiner merken kann:

  • In mechanischen Akkuträgern
    • können geschützte ICR Akkus benutzt werden, es funktionieren natürlich auch IMR/INR, geschützt oder ungeschützt. Beim Dampfen “über 1.x Ohm” würde eben ein ICR Akku vom Strombedarf meist ausreichen und wir würden damit von einer (früher deutlichen) Mehrkapazität eines ICR profitieren (diese Merkmale wie Mehrkapazität bei ICR verschwimmen heute jedoch zunehmend)
    • Dampft man ungeschützt im mechanischen Trägern, dann muss man aufpassen, dass man beim gedankenverlorenen Dauernnuckeln nicht zu tief entlädt. Egal welche Akkuchemie.
    • Im mechanischen Träger gibts keinen Kurzschlussschutz, drum empfiehlt man geschützte Akkus. Wenn geschützte Akkus nicht passen, dann muss man ungeschützte nehmen und aufpassen, dass man keinen Kurzschluss baut, egal welche Akkuchemie. (Auch bei IMR wollt ihr keinen Kurzschluss, auch wenn IMR nicht explodiert oder hundert Löcher im Akkudeckel sind.)
  • Ein geregelter Akkuträger darf
    • entgegen der Eselsbrücke auch mit ICR Akku betrieben werden, wenn die maximal zulässige Last des Akkus hoch genug ist. Mit heutigen 20+ Watt Träger wirds meist eng für ICR, aber wenn es von Last noch passt, dann geht auch ein ICR.
    • Ein geregelter Akkuträger darf auch mit geschützten Akkus betrieben werden, das bringt mich dann direkt zu den:

Akku-Mythen

Mythos I: In geregelte Akkuträgern dürfen keine geschützten Akkus

Wenn man dann frägt, wieso, dann ist das wie in den guten alten Horrorfilmen: die Sonne verfinstert sich, es wird dunkel, ein Spotlight aus dem Nichts erhellt von unten rechts nur das Gesicht des Sprechers: “Ja, wenn man einen geschützten Akku in einen geregelten Akkuträger steckt, dann stören sich die 2 Schutz.. Schütze.. die zwei Schutzdinger gegenseitig!” *verschreckter Rundumblick*

Ehm, ja. Wie so oft gibts in jedem Mythos einen wahren Kern. Hier ist der wahre Kern folgender: Ein geschützter Akku hat ein festes Stromlimit. Das PCB des geschützten Akkus lässt nur eine vorherbestimmte Stromstärke von x Ampere durch.  Zieht der geregelte Akkuträger mehr Strom als die x A,  welche die Schutzelektronik des Akkus durchlassen mag, dann schaltet der Akku auf 0V. Das findet der Akkuträger dann weniger lustig und schaltet auch ab, verliert teils wie beim Akkuwechsel vielleicht sogar seine Settings. Manche Protected Akkus resetten sich selbst, wenn der Fehlerzustand weg ist, dann fängt der Akkuträger sofort wieder an zu “booten”, oder vielleicht flackert er nur, oder hängt sich einfach weg.. Das kann je nach Akkuträger schon etwas merkwürdig aussehen, aber eine mysteriöse gegenseitige Beeinflussung gibt es nicht:

Wenn der geschützte Akku ein ausreichend großes Stromlimit hat, dann stört sich da gar nix und auch geschützte Akkus können problemlos in einem geregelten Akkuträger verwendet werden. Ein 10 A PCB funktioniert in den meisten geregelten Akkuträgern völlig ohne Probleme. Das ist ein Plus an Sicherheit, das ist sinnvoll und wäre eigentlich Allgemein sehr empfehlenswert..

..aber dummerweise sind geschützte Akkus immer etwas länger als ungeschütze Akkus (und auch ein bissl dicker) und passen daher nicht in jedes Akkurohr, weil die viele Akkuträgerhersteller leider von Akkus nicht wirklich Ahnung haben. Klingt unglaublich, ist aber so. 

Mythos II: Funktionen der Schutzelektronik (PCB) geschützter Akkus

Die Schutzelektronik des geschützten Akkus wird in Akkukreisen üblicherweise als “PCB” bezeichnet. PCB steht zwar primär wirklich erst mal nur für das generische “Printed Circuit Board”, aber ich versteh gar nicht, was die Diskussion da soll: “Haha, der hat PCB gesagt!”  Ja, was soll er denn sonst sagen?! Die Akku Protection ist nun mal ein PCB.  “Protection Circuit Board” kann man lustigerweise auch mit “PCB” abkürzen. Zufall? Egal wie mans herleitet: die meisten PCB werden gemacht, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen. Die werden ja nicht geprinted, nur weil die hübsch aussehen. Und so ein Printed Akku Protection Circuit Board, das für den Schutz von Akkus gemacht wurde,  das hat dann eben folgende Funktionen:

  1. Schutz vor Überlast: steigt der Strom am Akku über x Ampere, dann ist der Normalfall, dass das PCB  den Stromfluss unterbricht. Der Akku fällt von außen gesehen/gemessen auf 0V, kein Durchgang (Widerstand unendlich). Wie hoch die Abschaltschwelle X ist entscheidet der Hersteller für 18650er Akkus sind 3 A bis 10 A durchaus üblich, je mehr A umso teurer das PCB. Leider wird der Wert oft nicht in den Shops angegeben und es wird auch gerne gemurkst mit den PCBs..
    Übrigens: Kurzschluss ist nur eine extreme Form der Überlast, da passiert ansonsten das Gleiche.
  2. Schutz vor Überladen: Steigt die Akkuspannung über 4.25 + 0,xxV, dann trennt das PCB den Stromfluss.
  3. Schutz vor Tiefentladung: sinkt die Akkuspannung unter 2.xx, meist zwischen 2.8 und 2.2, dann trennt das PCB ebenfalls wieder den Stromfluss.

Die Protection, wenn sie denn mal angesprungen ist, kann sich je nach PCB entweder von selbst wieder lösen, wenn der Fehlerzustand nicht mehr besteht - oder die Protection muss über einen kurzen Stromimpuls z.b. von einem entsprechend ausgestatteten Ladegerät gelöst werden.

Die Protection ist kein Einmalteil, dass kann theoretisch viele Male problemlos gehen, die verwendeten Bauteile sind für sich genommen für extrem viele Schaltzyklen gedacht, aber die Höhe der Ströme im Fehlerfall stehen dem entgegen. Das PCB selbst ist also nicht unfehlbar und es kann beschädigt werden: Cadex meldet Fälle, wo schlechte Ladegeräte oder statische Aufladung die Protection beschädigt und nutzlos gemacht haben.

Mythos III: Steht IMR aufm Akku, ist alles gut. Bei ICR ist der Akku schlecht.

Zunächst einmal die Betrugsschiene:

Billige Schrottakkus werden überwiegend von Leuten in den Handel gebracht, die nicht unbedingt ehrlich sind. Die Drucken dann irgendwas *fire auf den Akku, eine kompletten erlogene Kapazität z.b. 4000mAh  und dann natürlich “IMR”. Die sind ja nicht blöd, die haben inzwischen auch gemerkt, dass Akkus, wo IMR drauf steht, beliebter sind als welche, wo ICR drauf steht (und dass es der Endabnehmer gar nicht merkt, wenn ihm ein falscher Akku angedreht wird).

Du kannst den Endusern den größten Akkuschrott andrehen, die werden sich trotzdem auf Facebook und auf den Foren einfinden und ihren *fire Mist verteidigen: “Bei mir waren die immer gut…” – das ist so frustrierend. Da werden sämtliche Beweise einfach ignoriert, weil “bei mir warn die aber immer gut”  :-(

Aber auch abseits des Betrugs kann man sich auf die 3 Buchstaben nicht so ganz verlassen. Auch namhafte, seriöse und absolut zuverlässige Hersteller werfen mit den IMR, INR und ICR Bezeichnungen teils etwas wirr um sich. So steht auf dem LG ICR18650HE2 zwar “ICR” drauf, da drin steckt aber die gleiche Chemie, die bei AW als “IMR” bezeichnet wird und bei Samsung die Bezeichnung “INR” trägt.  Ein und die selbe Li(NiMnCo) Chemie die bei 3 namhaften Akkumarken komplett anders benannt werden – korrekt ist übrigens NMC, die gehört zu INR. Das ist kein Sonderfall, das passiert sehr oft, ist auch jetzt nicht mal so ganz falsch, weil Cobalt ist da ja auch drin..

Aufpassen, da sind schon viele drüber gestolpert: wegen des unspezifischen Umgangs der Hersteller mit den Bezeichnungen muss man leider sagen: Nur weil ICR drauf steht, muss ein Akku nicht LiCo Chemie nutzen und gar unsicher/schlecht sein. Nur weil IMR drauf steh, ist es nicht zwangsläufig LiMn und der Akku gut/sicher. Kurz gesagt: die Akkubezeichnungen sind leider nicht verlässlich

Mythos IV: Geschützte Akkus sind immer ICR, IMR sind immer ungeschützt.

Mit gewisser Faszination las ich im Buch der Gesichter ein Streitgespräch über dieses Thema. Das Problem ist das Pauschalisieren, also das “Immer”.  Denn natürlich gibt es auch geschützte IMR/INR Zellen, die sind zwar bei weitem nicht so häufig zu finden, aber existieren tun sie auch. Ein Akku wird dann zum geschützten Akku, wenn sich irgendjemand, ein Konfektionierer (in der Regel ist das jemand anders als der Zellenhersteller – Enerdan, Keeppower, Nitecore z.B.) hinsetzt und da ein PCB mit der Schutzelektronik unten an den Minuspol des Akkus bastelt. Der kann das PCB genauso gut an einen IMR oder INR wie an einen ICR Akku pappen, je nach dem, was am besten zu den Anforderungen passt – und wenn da halt grad IMR passt, dann gibt es halt Protected IMR. Sinn macht das schon auch, denn auch ein IMR Akku profitiert von Tiefentladeschutz, von Überladeschutz, vom Überlast- und Kurzschlussschutz.

Nur weil ein IMR Akku nicht explodiert, ist es durchaus wünschenswert, ihn zusätzlich zu schützen.. oder schützt ihr Euch nur vor spontaner Selbstentzündung und nicht vor ner langweiligen Grippe? Geschützt oder nicht – das ist keine Frage der Akkuchemie, allerdings ist es bei ICR dringender angeraten ;-)

Links: Ein Klassiker unter den Protected Akkus in eigentlich “eigensicherer Chemie” – hier INR Li(NiMnCo):

der Panasonic CGR18650CG

von Akkukonfektionierer “Weiss”  - allerdings mit einer für uns zu kleinen PCB versehen.

Mythos V: die Akkuchemie macht einen Akku “sicher”.

Die Akkuchemie macht erst dann einen Unterschied, wenn alle anderen Sicherheitsmerkmale des Akkus komplett versagt haben. Ein sicherer Akku lässt es soweit gar nicht erst kommen. Das unten an den Minuspol angesetzt PCB ist zwar das bekannteste Sicherheitsfeature, was einem am meisten ins Auge sticht, aber es ist bei weitem nicht das Einzigste, wenn der Hersteller denn Sicherheit bieten will:

  • Die Sicherheit eines Akkus fängt schon mit der Sorgfalt bei der Komponenten und Materialwahl an
    • Stichworte: Fertigungsqualität aller Komponenten und auch
    • Verhalten bei Beschädigungen/unsachgemäßer Nutzung/Alterung, wie z.b. auch Abnutzung, Schock/Schlag/Fall, Abplatzungen oder Korrosion
    • Wusste ich vor meiner Recherche auch noch nicht: Einige Akkuhersteller setzen anscheinend beim Separator auf ein Material, das bei Hitzeentwicklung (Hotspot) eines perforierten Separators durch Verschmelzen wieder dicht werden soll. Der selbstlöschende Separator also – man lernt nie aus..
  • auch die Sauberkeit (oder Reinheit?) bei der Produktion ist wichtig. (Verunreinigungen im Akku können irgendwann Ärger machen).
  • 3 weitere ganz handfeste Sicherheitsfeatures sicherer Akkus:
    • Zum Beispiel hat ein sicherer Akku ganz unabhängig von der verwendeten Chemie ein Thermo-Metallelement “PTC” verbaut, welches (reversibel) bei Überhitzung, der Vorstufe zum “Ernstfall”, den Stromfluss über den Pluspol versucht zu bremsen bzw. unterbrechen. (übrigens, weil ich es neulich nicht mehr wusste: kritische Temperaturen sind bei ICR: 150°C Zelltemperatur, 250°C bei IMR, zu INR hab ich keine Werte). Bei den ganzen Recycling Akkus: wie oft hat das PTC hier wohl schon ausgelöst? Funktioniert es noch? Bei den Fakes: gibt es eines?
    • Dazu kommt mit dem CID ein weiterer “letzter Notnagel”: wenn der Akku sich aufzublähen beginnt, soll das “Current Interruption Device” (deutsch, wörtlich: “Stromunterbrechungsgerät”)  die Notbremse ziehen und zusammen mit dem
    • Druckventil auch oben am Pluspol dann ab 10 Bar ein kontrolliertes, langsames Ausgasen ermöglichen.

Nicht jedes Ausgasen ist gefährlich, ein frühzeitiges, kontrolliertes Ausgasen der Zelle mit noch geringerem Druck (ok, 10 Bar ist auch nicht wenig) ist noch kein großes Ding, das fällt oft nicht groß auf – gar nicht zu vergleichen mit dem “flammenden Ausgasen” beim einem kompletten Thermal Runaway.

Letztendlich steckt hinter (oder eher in) einem “sicheren” Akku wesentlich mehr, als nur die verwendete Chemie und die Unterschiede zwischen im chinesischen Hinterhof zusammengeklopptem Billigakku/Fälschung und sicherem Markenakku klaffen hier in den kaum bekannten, nicht von außen erkennbaren Punkten noch viel deutlicher auseinander.

Merken, ob der billige China-Akku genauso sicher ist, wie das Orignal tut man dann erst, wenn es zu spät ist, bzw. gar nicht, denn ein “Post-Mortem der Akku-Überreste macht dann am Ende wohl auch keiner.. obwohl, wenn die Versicherung schlau wäre. Müsste man mal anregen.

Egal, Hersteller, die sich Besonders zur Sicherheit verpflichtet fühlen, lassen sich ihre Akkus UL zertifizieren, anders als das hiesige CE Zeichen, das sich jeder selber geben kann, muss der Akku für das UL Zertifikat zahlreiche durchaus happige sicherheitsrelevante Tests in einem unabhängigen Labor überstehen.

Mythos VI: ICR soll man nicht nutzen, die sind unsicher

Zur Sicherheit hatten wirs in Mythos V ja schon. Es stimmt zwar, dass der Extremfall, der Thermal Runaway bei einem ICR Akku in klassischer LiCo Chemie wohl aufgrund seines hohen Cobalt Anteil eher explosiv ausfallen wird, aber bis es soweit kommt, muss man auch einen ICR Akku richtig quälen. Auch ein “ungeschützter” ICR Akku, mit dem verantwortungsbewusst innerhalb seiner Spezifikation umgegangen wird, kann von uns Dampfern problemlos dauerhaft eingesetzt werden. Ich persönlich empfehle ICR jetzt rein aus Performance- Gründen nur noch in Einzelfällen, die heutige moderne INR Mischchemie macht für uns Dampfer meistens mehr Sinn, aber im Grunde darf es auch gerne ICR Chemie sein.

Beispiel: der Tensai ICR18350 eine
empfehlenswerte, sichere,
UL-zertifizierte ICR Zelle für
Anwendungen mit niedriger Last
(hier im 4er Spar-Pack)

 

Mythos VII: der Akku mit der höchsten A Zahl ist der Sicherste
- oder nehmt einfach den Sony Konion VTC4

 

Heilsbringer auf Teufel komm raus für Pinoy
Style SubOhm-Dampfzeichen-Macher:

Die Sony Konion US18650VTC4

Die maximal spezifizierte Dauerlast hat mit den zig mal höheren Strömen, die beim Kurzschluss dann in Größenordnung von paar hundert Ampere  auftreten, nicht mehr viel am Hut.  Und warum eigentlich schießen sich alle ausgerechnet auf den Sony Konion VTC4 Akku mit  Li(NiMnCo) Mischchemie (man beachten den namensgebenden Cobalt Anteil! Cobalt, wie das C in den “unsicheren” ICR)  anstatt einem Akku mit noch weniger reaktiven, also “noch sichereren” klassischen LiMn Chemie? Das konnte mir noch nie jemand beantworten.

Das Problem beim SubOhm Dampfen ist eigentlich nicht so sehr die Dauerlast des Akkus (das isn bissl Panikmache, aber die kommt mir gerade recht) das Problem ist viel mehr: wenn der SubOhm Newbie auf einen Kurzschluss hin wickelt. Ihr, die ihr ständig die Konions empfiehlt, Ihr gebt dem Newbie 30 A Konions und den Link zu Sengpiels Ohmrechner und schickt ihn dann auf die Reise. Auf die Reise wohin? Rein rechnerisch führt diese Reise über den Ohmrechner zu 0,2 bis 0,15 Ohm, denn ein 30 A Akku macht erst zwischen 0,2 Ohm und 0,15 Ohm wirklich Sinn, da drüber braucht man kein 30 A Akku!

Akkuhersteller jedoch halten 0,1 Ohm bereits als kritischen Störfall, das muss kein Kurzschluss mit 0,0 Ohm sein (mit 0,0 ist der eh selten). Wisst ihr auch, wie ungenau die meisten Multimeter mit der Widerstandsmessung über die Beipackstrippen wirklich sind? Der zu erwartende Messfehler ist hier größer als Euer verbliebener “Sicherheitsabstand” zum quasi Kurzschluss. 

Dem SubOhm Newbie muss zu allererst erklärt werden, wie man einen Widerstand einer Wicklung unter Berücksichtigung des Eigenwiderstands von Multimeter und Messleitungen (mehrmals!) richtig misst, dass man notfalls halt die Wicklung weg schmeisst, wenn se zu niedrig ist und man muss ihm ein klares Ziel mitgeben: nicht unter 0,5 Ohm zu wickeln. Wenn er dann am Ende weil er noch ned so gut wickelt / falsch misst dann aus versehen bei tatsächlichen 0,3 Ohm landet isses auch kein Beinbruch, dazu braucht er auch keinen 30 A Akku, das steckt selbst ein solider 10er noch so als Toleranz mit weg. Aber statt dessen plappert es aus jeder Ecke: nimm einfach den Konion, und nur den Konion, dann ist das alles sicher (welchen von den gut ein Dutzend Konions eigentlich?). Ihr Marginalisiert das Risiko, finde ich nicht gut.  Die, die warnen, die sind alle doof, gemein und wollen anderen nur den Spaß verderben. Ja, Danke auch. Immer gerne.

Der “sicherste” 18650er Akku für einen Subohm Newbie wäre ein mit 10A PCB geschützter reiner LiMn Akku eines UL-zertifizierten Markenzellenherstellers aus reputabler Quelle, also nicht nur fast Echt, sondern ganz Echt. Dazu die Zielvorgabe: wickle auf 0,5 Ohm. Wenn du das ne Weile gemacht hast, dann viel Spass in den Bereichen unter 0,5 Ohm, aber egal was dabei rauskommt: behalts dann für Dich.

Mythos VIII: Akkuclone oder <chinaplattformx> verkauft *nur* Originale

Irgendwo hatte ich mal geschrieben: “Im Grunde ist ein aus China direkt importierter Panasonic NCR18650B der selbe NCR18650B,wie er auch hierzulande verkauft wird. Wenn man denn neue Originalware bekommt und keine recyclete, überlagerte oder gefälschte Ware..” Prompt fühlte sich jemand bemüßigt mir zu schreiben: “Die Chance beim überteuerten deutschen Fachhandel Akkufälschungen zu bekommen sei doch genau so hoch, wie bei ChinaExpress”.

Ich hab hab selten so gelacht. Man kann einen chronischen Sparzwang auch mit der Brechstange schön reden. Ein chinesischer Billiganbieter, der einen Großteil seines eCig Umsatzes mit allen möglichen Billigfälschungen erzielt, der ohne Bedenken ganz offen gebrauchte Recycling Zellen verhökert, ausgerechnet der soll also genau so zuverlässig nur Originalzellen und keine minderwertigen Fälschungen ausliefern, wie ein etablierter deutscher Fachhändler, der über seinen vom Zellenhersteller autorisierten Distri rückverfolgbar seine Ware bezieht und dafür notfalls mit Haus und Hof (bei Einzelfirma oder GmbH mit vermurksten Haftungsausschluss – langes, anderes Thema ;-) ) für die Sicherheit gerade stehen muss? Ich glaub ja immer an das Gute in meinem Mitmenschen (am liebsten jedoch aus der Ferne), hier konkret dem gesunden Menschenverstand: so einfältig kann der doch gar nicht sein, der will mich doch nur veralbern.

Ihr könnt von mir aus Akkus kaufen, wo ihr wollt, das ist mir egal, und auch das Clone Thema ist mir latte, es betrifft mich nicht (kaum jemand clont geregelte Akkuträger, ist Euch das auch aufgefallen?) Ich hab fast echte Extreme-Deal Akkus von Alibabas Räubern hier, wenn ich die sonst nicht herbekomme (kann ich halt immer nur unter Vorbehalt für Dampfakkus nutzen), darunter waren Fakes, sogar ungewöhnlich viele – weil wir gezielt nach Fakes gesucht hatten und auch fündig wurden. Kauft Ihr wo Ihr wollt, aber seid doch so ehrlich und sagt wies ist: “Es ist wichtiger, 2 Euro pro Akku zu sparen, als garantiert einwandfreie Orginalware zeitnah aus dem Inland zu erhalten. Hauptsache ein Schnäppchen”.

“aber da steht authentic dran, dass muss doch Original sein” –  manchmal fühle ich mich sooo alt, so richtig alt.

Mythos IX: Mein Akku ist Tiefentladen!

Wenn uns ein Akku mal knapp unter 3,0 V rutscht, dann ist das Pillepalle und nicht der Rede wert, da braucht ihr gar nicht nachdenken. Sehr viele Markenakkus auf dem Markt dürfen sowieso bis 2,5 V entladen werden, bei denen darf es sogar regelmäßig bis zu 2,5 V fallen.

Rutscht uns ein Akku einmalig um 2,0 V ist das auch noch nicht tragisch, egal ober der nur bis 3,0 V spezifiziert wurde. Es ist nicht so, dass man ab einer fixen Spannungsgrenze dann 2 Backsteine gegeneinander haut: “Zack, jetzt ist der kaputtentladen, jetzt muss er weg”. Nein, ein zu tiefes entladen, weit unter die Spezifikation “klaut” Euch zunächst einfach nur viele künftige Ladezyklen und die zunehmende Tiefentladung lässt den Akku extrem schnell altern. Er kann, muss nicht, dabei Kapazität verlieren, er wird verstärkt im Innern Ablagerungen bilden, die irgendwann dann zum Internen Kurzschluss führen und letztendlich vielleicht auch mal zum Akkugau “Thermal Runaway” führen könnte - aber ganz wichtig: das tut er beim normalen Altern alles auch, nur eben sehr viel später/langsamer (auf die Ladezyklenzahl bezogen) je schlimmer die Tiefentladung, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Akku ausfällt. Einmalig ist das noch kein großes Ding, aber einmalig sollte es dann auch bleiben. Mehrmals so tief entladen, da wird es dann zunehmend immer enger.

Meine persönliche Schmerzgrenze ist übrigens recht willkürlich 1,5 V: Sollte er unter 1,5 V landen, geht er direkt in Rente. Über 1,5V lasse ich ihn wenn “Not am Mann” einmalig aufpäppeln und sobald Ersatz da ist kommt er weg. 2,0 bis 2,4V mach ich mir nen Punkt aufn Akku und er darf nochmal. Über 2,5V interessiert mich nicht.

Das Extrembeispiel, nicht zur Nachahmung empfohlen: Ich hab hier ein paar Testakkus, die ich regelmäßig seit zig Monaten nun unter 0,5 V, teil 0,2 V bringe, für die Untersuchung der “Akkureparaturprogramme” in meinen Li-Ion Ladegeräte-Tests. Die sind alle noch “den Umständen entsprechend soweit in Ordnung”, Kapazität, Lade/Entladeverhalten halt deutlich beeinträchtigt. Trauen tue ich denen keinen Zentimeter mehr, aber es kam noch nicht zum Gau.

Die Hersteller von Ladegeräten mit 0 V Akkureaktivierung sind ja auch nicht völlig verrückt, da ist schon was dran. Was ich den Akkureparaturprogrammen primär ankreide ist eigentlich gar nicht so sehr, dass sie eine Reparatur durchführen können, sondern dass ich nicht gefragt werde, ob ich das will und wie schwerwiegend die Tiefentladung denn nun war. Ich bekomme schlicht nix mit und das ist das Problem, das ist das Gefährliche daran. Es kann gut sein, dass der Lader mir nun zum 5. mal einen Akku unter 2.0 V wieder hochgepäppelt hat und der nun aufm letzten Loch pfeift, ich weiß es einfach nicht. Wenn er nicht inzwischen drastisch Kapazität verloren hat, werde ich es nicht merken. Wie schon gesagt: einmal ist keinmal, aber mehrmals? Dieses Risiko ist dann selbst mir zu hoch.

Oh Nein: 0,00V!

0,0V bei provoziertem Kurzschluss mit einem geschützten Akku

0V bei provoziertem Kurzschluss – bite nur mit geschützten Akku

Glückwunsch, du hast vermutlich einen Geschützten Akku, dessen Protection aus welchem Grund auch immer abgeschalten hat. Dann zeigt der Akku in der Regel 0,0V. Welche Akkuspannung dein Akku tatsächlich noch hat, werden wir wohl erst erfahren, wenn wir die Protection wieder gelöst haben. (Falls dein Akku keine Protection hat und auf 0,0V steht: abkleben und in die Reyclingtonne). Zum Lösen der Protection den Akku in einen geeigneten Li-Ion Lader Lader einlegen, nur ganz kurz, 2-3 Sekunden, dann wieder rausnehmen und nochmal messen. Welche Spannung hat er jetzt? Dann entsprechend wie oben verfahren. Der Akku aus dem Bild da oben war anschließend bei 4,1 V und völlig normal.

Das PCB schützt den Akku nicht vor jeder Form der Tiefentladung, das PCB schützt erst mal nur vor den Akkuträgern. Die zwar geringe, aber durchaus auch messbar vorhandene Selbstentladung der Zelle geht unabhängig auch von einer eventuell ausgelöst Protection unaufhaltsam weiter. Darum darf man “leere” LiIon Akkus nicht leer rumstehen lassen, auch keine Protected Akkus

Die Protection eines tief entladenen geschützten Akkus kann schwierig zu resetten sein, wenn das Ladegerät dafür nicht explizit geeignet ist. Im Grund kommt der Akku nicht über die notwendige Schwellenspannung hinaus und die Protection triggert permanent. In so einem Fall würde man z.b. einen zweiten, vollgeladen Akku oder ein schwaches Netzteil 5V, 0,5A parallel + an +, - an – schalten und paar Sekunden warten. Problem ist immer: man pfuscht da ein bissl blind in der Gegend rum – was ist, wenn eigentlich was ganz anderes faul ist? Da also immer Vorsicht walten lassen.

Mythos X: Nur weil bei den mAh gelogen wurde muss der nicht schlecht sein.

Um beurteilen zu können, ob der Hersteller bei übertriebenen Kapazitätsangabe im mAh überhaupt gelogen hat, müssen wir mal unterscheiden, ob wir die Kapazität denn genau gleich wie der Hersteller ermittelt haben.

  • Wenn ein Akku von 4.35V bis 2.75V geladen und entladen werden darf, dann ist es absolut zu erwarten, dass wenn ich die Kapazität nur von 4,20V bis 3.0V messe, ich ein wesentlich geringeres Ergebnis erhalten werden. Deswegen hat der Hersteller nicht gelogen.
  • Auch messen Hersteller die Kapazität meist mit kleinsten Lasten 0,x C  - Entladeströme von 200 mA- während ich in der Regel erst ab 10 mal höheren 2A das messen beginne. Je nach Lastfähigkeit des Akkus ist dieser Unterschied im Entladestrom wieder für deutliche Abweichungen in der gemessenen Kapazität verantwortlich – aber in beiden Fällen hat der Hersteller nicht gelogen. Wir messen nur anders.

Nehmen wir dann allerdings so Fälle wie die unsäglichen *Fire Akkus, da sind dann Kapazitäten auf den Akkus aufgedruckt sind, die physikalisch, egal wie du messen willst, einfach unmöglich sind. Das sind ganz offensichtlich gefälschte Angaben und einfach nur gelogen. Die Akkus mit den größten gelogenen mAh Zahlen haben dann im Test dazu die schlechteste Leistung überhaupt: mein persönlicher Favorit, kein Fire, ein GTL 18650-5300mAh [Dampfakku Datenblatt].

Versprochen 5400mAH - geliefert: 31mAh. Das ist eigentlich nicht witzig.

Versprochen 5300mAh – geliefert: 31mAh. Das ist eigentlich nicht witzig.

Und nun legt doch bitte mal die Fanboi Brille beiseite und überlegt mal nur einen einzigen kleinen Schritt weiter:

wenn ein Hersteller bei sowas Offensichtlichem so dreist lügt, um seine Kunde zu verarschen – also bei etwas, was man auf den ersten Blick widerlegen kann, wie integer haltet ihr diesen Hersteller, bei den versteckten Qualitätsmerkmalen, die man nicht sehen kann, nicht auch ganz böses Schindluder zu treiben? An der PTC zu sparen, CID und Vent minderwertig oder kaputt? Dreck, Korrosion, im Akku etc, pp?

Ich hab hier *fire Akkus, die ganz eindeutig reycelte Zellen waren, da sind die Schweisspunkte vom letzten Leben als Akkupack noch drauf (trustfire). Ich hab *fire Akkus, die total ausgelutscht, überaltert, komplett durch – aber neu OVP hier angeliefert werden (trustfire). Ich hab *fire Zellen, die als Protected verkauft werden, aber deren Protection ein leeres Stück Platine ohne Funktion ist (mehrfach! Ultrafire). Zellen, die unter dem bunten Schrumpfschlauch aussehen, als wären die Wochenlang im Müllcontainer gelegen (Ultrafire, Trustfire). Ich hab von reputablen Akkufreaks im Web Bilder, wo in einer 18650er Zelle windschief ein kleiner Prismenakku eingelötet wurde und das als 18650er *fire Akku verkauft wurde.

Und, oh wie komisch, gerade die Hersteller sinds – exakt diese – die auch bei der mAh Angabe dreist lügen. Das ist kein Zufall.

Ja, ich weiss: “aber Euch waren die immer gut, die vertrauensvollen *fires.”
Welchen Beweis muss man für die *fire Fans denn noch bringen?

.

“Gefälschte” Sony Akkus VTC4 und VTC5

$
0
0

So erkennt man (vielleicht?) die “gefälschten” Akkus..

Die hohe Nachfrage und die sehr knappe  Verfügbarkeit der Sony Zellen stellt die Händler und Endverbraucher vor ein Problem: woher nimmt man die völlig überhypten Sony US18650VTC4 und VTC5 Zellen, nach denen im Moment jeder Dampfer schreit, aber die derzeit von Makita – einem Werkzeughersteller –  fast komplett weggekauft werden? Offensichtlich ruft das windige Akku-Händler aus China auf den Plan (ja, sorry, China mal wieder, ich kann ja auch nix dafür, das der LiIon Markt fast komplett dort abgewickelt wird) die hier minderwertige Akkus an den Mann und schlimmer noch: an deutsche Händler bringen wollen.

Wiedermal erreichte mich also ein Ruf eines Händlers, der seinen Verdacht gerne verifiziert haben wollte: ich bekam 4 dubiose Akkus im Sony VTC Design zum Test. Und wie ich neulich schon schrieb: bei hohen Lasten trennt sich in der Regel die Spreu (der Akkuschrott) vom original Akku. Im nachfolgenden Chart sehen wir die Testergebnisse alle 4 Akkus aus diesem Test und eine Original VTC4 in Dunkelgrün und eine Original VTC5 in Hellgrün. Das Ergebnis sagt es unmissverständlich: diese Akkus sind minderwertig und gehören nicht in den Verkauf.

"Fake" Sony VTC Akkus im 20A Lasttest

“Fake” Sony VTC4/VTC5 Akkus im 20A Lasttest

Die Akkus sind mit 1 bis 4 durchnummeriert, diese Nummerierung nutze ich durchgehend hier in allen Bildern.

Hier die 4 Testkandidaten:

Die 3 "Fake" Sony US18650VTC5 und ein US18650VTC4 im Bild

Die 3 “Fake” Sony US18650VTC5 und ein US18650VTC4 im Bild

 

  • Akku 1 ( die lila Kurve) fällt komplett aus dem Rahmen, sowohl was die Entladekurve als auch die Temperaturkurve (gestrichelte Linien) angeht. Dieser Akku mit der Nummer #1 ist kompett anders und noch schlechter als Akkus 2 bis 4.
  • die Edding “2″ auf Akku #2 kommt von mir (ich beschrifte alle Akkus, die ich teste)
  • Die Akkus 2 bis 4 sind zumindest gleich, gleich schlecht, lustigerweise soll Akku #4 ja  laut Aufdruck ein VTC4 sein, zeigt aber exakt identische Entladekurve.
  • Bei Akku Nummer 2 fällt auf: da fehlt die Hälfte des Aufdrucks, solche Fehldrucke passierem schonmal, aber solche Zellen werden üblicherweise bei den Markenhersteller aussortiert und als “Dritte Wahl”-Akkus günstig an die bekannten Akku-Verramscher weiterverkauft und kommen nicht in den normalen Verkauf. Ich glaube nicht, dass das bei Sony irgendwie anders gehandhabt wird.
  • Auffällig ist auch, das bei allen 3 VTC5 Akkus (also Akkus 1-3) die Chargen-ID identisch ist: C5A1XWA24B. Kann Zufall sein, aber bitte mal im Hinterkopf halten.
  • Auf einer anderen Webseite, die ebenfalls über diese “Fakes” gestolpert sind, wurde bemängelt, dass der QR-Code auf den Schrumpfschlauch aufgedruckt ist. Das ist kein zuverlässiges Erkennunsmerkmal, das ist auch bei Original Sonys teilweise der Fall.
Schmodder auf dem Pluspol, Akku #3 (links) & Akku #4 (rechts)

Schmodder auf dem Pluspol, Akku #3 (links) & Akku #4 (rechts)

  • Sehr auffällig: stark verschmutzte Pluspole, als ob die Mal abgeklebt worden wären. Wer klebt einen Pluspol ab? Richtig, wenn ein Akku aussortiert werden soll, dann klebt man einen Pluspol ab. Akku #4 war übrigens so stark verschmutzt, dass kein elektrisch leitender Kontakt mit Ladegerät oder Akkuträger möglich war. Das ist im Übrigen auch deshalb aussagekräftig, weil da schon andere drauf hingewiesen hatten, hier z.b.:  http://www.sun-vapers.com/how-to-spot-a-fake-sony-vtc5-battery .
  • Ebenfalls Akku #4: die Verschrumpfung ist wohl auch eher als “unter aller Sau” zu bezeichnen.
jkj

Symbolische Beispielbild: unterschiedlich ausgestaltete Akkuböden

  • Original VTC4 und VTC5 hatte ich bislang immer nur mit den komplett flachen Böden wie im Bild rechts dargestellt. Alle 4 Testakkus hier haben jedoch den Boden mit Erhöhung wie links im Bild. Das alleine ist noch kein KO Kriterium, ich hab auch Sony Akkus (VR und GR) mit dieser Bodenform, nur eben bislang noch keine VTC4 oder VTC5 damit.

Mein Fazit:

Wir wissen alle, wozu VTC4 und VTC5 sehr oft eingesetzt werden und selbst mit “Erste-Wahl”-Akkus bewegen wir uns hier schon oft an der Grenze. Aber jetzt kommen noch minderwertige VTC4/VTC5 dazu und die Sache wird noch eine ganze Ecke lustiger, denn wie sich dieser Akkuschrott langfristig im Grenzbereich halten wird, das vermag ich nicht zu sagen und ich mach die Testreihe auch kein weiteres Mal mit diesen Akkus, das ist mir zu heikel. Da kann ich genau so gut 20 A auf nen *fire Schrott geben und hoffen, dass mir nix um die Ohren fliegt. Diese 4 Testakkus gehen umgehend zum Recycling.

Ich schrieb bisher immer “Fake” in Anführungszeichen, warum eigentlich? Nun, Leser Andreas hatte drüben beim anderen Blogpost zu dem Thema Akkufälschungen sehr richtig angemerkt: “Nicht alle Akkus, die schlecht performen sind zwangsläufig Fälschungen”. Jeder Akkuhersteller produziert Ausschuss. Akkus der Güte Erste und Zweite Wahl kommen in den regulären Verkauf, dritte und x. Wahl werden an die Akkuverramscher (ja, die mit üblicherweise *Fire im Namen) vertickt. Ich tendiere rein “gefühlsmäßig” derzeit dazu, dass Akkus 2-4 wohl Sony Ausschuss sind, bei Akku #1 könnte ich mir auch nen klassischen Fake vorstellen. Da müsste mal weiter nachgehen.

Leider hat sich die Situation im Vergleich zu meinem letzten Blogpost inzwischen etwas verschärft, denn die hier getesteten Akkus werden gezielt deutschen Händlern angeboten. Wenn der hiesige Handel seine Lieferanten nicht checked und nur auf den billigst möglichen EK achtet – oder nach dem Motto “hauptsache irgendwas Grünes ist lieferbar” agiert, dann ist das auch keine Gewähr mehr. Es ist für den Endverbraucher und auch für den gewöhnlichen Ecig Händler nicht zuverlässig erkennbar, welche Qualität er einkauft, dazu müsste man jede Lieferung auch mal mit hohen Lasten testen. Und auch wenn so ein Lasttest nicht perfekt ist, es wäre zumindest ein zusätzlicher Schritt, um Schrott vom Endkunden fernzuhalten.  Das ist nicht teuer, aber in der Praxis haben die meisten nicht die Möglichkeit oder Lust, überhaupt zu testen, geschweige denn, mal 20A auf nen Akku zu geben. Bei Entladekurven oder Anwendungen mit geringen Lasten sind “Akkufälschungen” in der Regel jedoch nicht mehr erkennbar, bei 3-4A kommen auch diese 4 Akkus auf ihre 2300mAh und sind damit “unauffällig”. Da muss schon richtig Saft drauf, damit man sieht, ob er wegbricht oder ob er wie ein echter “Konion” auch bei 20A – 30A noch die Spannung hält.

Bei den AW Fälschungen sah man leider oft genug, dass die Gier des Händlers größer als sein Verantwortungsgefühl sein kann. Nicht nur bei Akkus, leider – nicht wahr, meine ganz besonderen Freunde von der kleinen Insel?

Ganz konkret an die Händler: lasst die Finger von den verlockenden Billigangeboten aus dem Spamordner Eures eMail Postfaches. Allein der Imageverlust, wenn ein Kunde Euch als Fake Verkäufer entlarvt wäre es mir nicht wert, da muss noch nicht mal ein Schadensfall vorliegen. (Sprengt sich einer mit einem Fake Akku die Nase weg, seid ihr als Inverkehrbringer/Importeur der Fakes dann eh bedient).

In Zeiten, wo Sony halt einfach nicht genug Zellen produzieren kann, muss man aber halt auch als Endkunde mal etwas flexibel sein. Die VTC4 wird auch als OEM verkauft, von Efest und EH in Form der Purple 18650-2100, von Keeppower als IMR 18650-2100 in absolut einwandfreier Qualität. Mit Samsung 18650-25R und LG 18650HE2 stehen dazu mehr als nur konkurrenzfähige Alternativen bereit, bei denen es keine Lieferengpässe gibt und mir zumindest noch keine Fälschungen bekannt sind. Noch.

PS: Ich habe mich entschieden, hier in diesem Post keine Shops zu nennen, weder im positiven noch im negativen Sinne, weil es egal wie ein schiefes Licht auf den Shop werfen könnte.  Bei Fake Verdacht, kontaktiert mich, dann schauen wir mal, was Sache ist und wie und ob wir das dann darstellen.

.

Schlanke VariWatt: Pipeline Pro Slim & 4,35V Akkus

$
0
0

Dicodes Elektronik in einem schlanken Träger bis 18 W – der Kompromiss aus leistungsstarkem VW und handlichen Abmessungen. Achtung: reine Meinung, ohne Messwerttabellen.

Historisches:

oder der “Almöhi” *hust* erzählt einen vom Krieg

Als vor ein paar Jahren Loongtotem mit seiner EVO auf den Markt kam, waren Sabbel und ich uns gleich einig: hier hat ein Hersteller mitgedacht und den schlausten Kompromiss aus Akkugröße und Leistungsfähigkeit gefunden: den 16650er Akku. Leider blieb es zu unserem großen Bedauern bei diesem (einmaligen) “Geniestreich”, schlanke Akkuträger blieben generell die große Ausnahme und die wenigen, die auf den Markt kamen, griffen dann zu deutlich weniger leistungsfähigen Akkugrößen (oder dem ungeliebten Stacking mit 2*16340er) und konnten erwartungsgemäß auch nur bedingt überzeugen. Die 16650 bleib damit in Dampferkreisen weiterhin schmerzlich ungenutzt. Jedesmal, wenn ich gefragt wurde nach einem Akkutipp für schlanke Träger, war meine Antwort Sanyo UR16650ZT. Einmal wurde ich tatsächlich erhört, aber der Träger war am Ende trotzdem Grütze, so schlimm, dass ich den Testbericht dann am Ende doch nicht veröffentlicht habe. Und so blieb es düster und ich hatte die Hoffnung auf einen schönen schlanken Träger mit 16650 schon aufgegeben.

Bis heute.. ok, bis vor ein paar Monaten, ich hinke mal wieder arg der Zeit hinterher.

Die Dicodes Elektronik hatte “historisch” in der Tat einen etwas holperigen Start, nicht weil sie wirklich schlecht gewesen wäre – das war mehr eine Fehlinterpretation der Umstände (auf die ich selber leider auch hereingefallen bin), sondern primär weil das “Drumherum” einfach nicht gepasst hatte. Aber das Thema ist gegessen, die Kritikpunkte sind inzwischen in der aktuellen Dicodes Generation, sei es in den Pipeline-, den Danis oder den Highendsmoke-Geräten alle ausgemerzt und die Dicodes Träger zählen meiner Meinung zu den Top 3 der Akkuträger am Markt (Sommer 2014). Und auch ihre Zuverlässigkeit haben sie inzwischen eindrucksvoll bewiesen. Die Anzahl der im von mir mitbetreuten Dampfertreff.de Forum bekannt gewordenen Defekte ist minimalst, der Service im Problemfall auf Zack, wobei ich da noch keine eigenen Erfahrungen machen konnte: alle meine Dicodes Träger funktionieren immer noch absolut störungsfrei.

Der Pipeline Pro Slim

Pipeline Pro Slim mit GG Penelope

Pipeline Pro Slim mit GG Penelope v1

Wir kennen das ja inzwischen. Dicodes ist der eigentliche Hersteller und entwickelt zusammen mit unterschiedlichen Händlern dann Geräte, die dann vom jeweiligen Händler exklusiv vertrieben werden. Als Herzstück kommt dabei immer die Dicodes Elektronik zum Einsatz, mit teils leicht abweichenden Funktionsumfang in der Firmware, aber stets mit 200 kHz Wechselstrom und mit vergleichbarer Performance.

Die Vorteiel der Dicodes Eletronik mit ihrem Wechselstrom Funktionsprinzip sind dabei vor allem:

  1. geringe Abmessungen der Elektronik,
  2. hoher Wirkungsgrad
  3. und optimale Ausnutzung der Akkukapazität auch dank der wählbaren Entladeschlussgrenze.

.. und ist damit prädestiniert dazu, auch bei kleinen und dqamit schwächeren Akkugrößen zum Einsatz zu kommen. Was ich absolut nicht erwartet hätte ist, dass die Abmessungen der eh schon sehr kompakt gehaltenen Elektronik noch weiter geschrumpft werden konnten, ohne Abstriche im Funktionsumfang oder Qualität zu machen – doch genau das ist passiert: mit dem Pipepline Pro Slim bietet der deutsche Händler Pipeline GmbH aus München nun einen am 510er Anschluss 18mm schlanken Akkuträger auf Basis einer weiter verkleinerten Dicodes Elektronik für 16650er Akkus.

Pipeline Pro Slim neben Pipeline Pro

Pipeline Pro Slim neben Pipeline Pro

Der Pipeline Pro Slim bietet dabei alle Funktionen, die wir vom großen Bruder schon kennen und schätzen gelernt haben: angefangen mit dem einstellbaren Entladeschluss ab 2,5V Restspannung, über den Auto-Sleep-Modus nach einer Minute mit dem genialen “beim Ersten Klick” – Aufwecken (beides konfigurierbar im EF Menü, das übrigens komplett im Slim enthalten ist) bis hin zum HeatProtection “HP” Modus. welcher der Geschmacksentfaltung zugute kommen soll. Und ein weiterer Clou ist: der Pipeline Pro Slim ist mit seinem Preis von 155,- Euro wenn man es genau nimmt für Leute, die die 20W des großen Bruders *nicht* brauchen sogar besser im Preis- Leistungsverhältnis.

Die Form ist konisch

Der Pipeline Pro Slim ist inzwischen ja doch schon ein paar Tage erhältlich, der am meisten genannte Kritikpunkt am Pipeline Pro Slim ist ein eher kosmetischer Designaspekt: der PPS ist konisch (ko-N-isch, mit N). Oben am 510er Anschluss ist der PPS 18 mm im Durchmesser unten am Akkudeckel jedoch 20 mm. (im Vergleich: der Pipeline Pro ist durchgehend 22 mm). Diese 2 mm Differenz  spalten die Dampfer: die einen finden diese leicht komische Form häßlich, die anderen stört das absolut nicht.

Ich persönlich gehöre zu der Gruppe die es nicht stört, im Gegenteil ich finde den PPS gerade wegen des verdickenden Endes sehr “handfreundlich”, der PPS schmiegt sich angenehm an den Handballen und ich hab den wirklich gerne in der Hand, dazu der schon vom großen Bruder PP bekannte abgerundete Akkudeckel, ja, ich find das gut. Im Grunde sieht das auch keiner wenn ich den in der Hand halte, ob der konisch ist oder nicht. Und noch was: 20mm steht auch etwas stabiler auf dem Tisch als 18mm. Aber so nebenher: wenn das der einzige Kritikpunkt ist, kann man bei Pipeline und Dicodes glaub sehr entspannt sein…

Im Grunde kommt die konische Form vermutlich primär daher, dass man bei der notwendigen Wandstärke und einem 16.xx ungrad mm durchmessenden Akku mit einem Gesamtdurchmesser von 18 mm außen einfach nicht mehr hinkommt (der Akku sitzt daher im schon etwas dickeren konischen Teil.) In der Länge messe ich beim Pipeline Pro Slim übrigens nur noch 105 mm, das sind wieder 5 mm kürzer als der große Bruder, den ich damals schon mit seinen 110 mm als kürzesten geregelten 18650er Akkuträger bezeichnet hatte. Übrigens bringt der PPS überraschende 120g Gewicht inkl. Akku auf die Waage – ja, das ist keine Luftnummer.

Leistungswerte des Pipeline Pro Slim

Der PPS feuerte ab 0,33 Ohm in meinem Tests bis hoch 15 W, zwischen 1 Ohm bis 3 Ohm [es gilt der Widerstands-Wert mit Punkt im 200 kHz Wechselstrom] dann bis hoch zu 18 W, in der von der aktuellen Dicodes Generation gewohnten Genauigkeit und mit gleichbleibender Ausgangsleistung auch bei abnehmender Akkuspannung. Alles genau so, wie wir das haben wollen. Die Messwerte entsprechenden dabei den Messwerten der letzten Testreihen, darum erspare ich mir den ganzen Zinnober und verlinke auf den letzten Test der Dicodes Elektronik. Einziger Abstrich, den man in Kauf nehmen muss: mehr wie 18 W / 5 A bekommt man leider beim besten Willen aus einem 16650er Akku nicht (vernünftig) raus. Und die 18W eigentlich auch nur mit dem kleinen Kunstgriff: es muss dazu die erhöhten Ladespannung der exzellenten Sanyo Akkus genutzt werden, aber dazu später mehr. Während der große Bruder Pipeline Pro also bis 20 W feuern kann, ist der Pipeline Pro Slim ab Werk erst mal auf durchaus dem Akku angemessene 15 W begrenzt, dies kann dann im erweiterten EF Menü noch bis 18 W angehoben (oder auch bei Bedarf bis runter zu 12 W abgesenkt werden).

Vielleicht darf ich das ja hier sagen: ich selber bin mit Patrick von Pipeline noch ein paar Stunden da gesessen und wir haben Akkudatenblätter gewältzt und probiert. Ich kann diesmal also nicht behaupten, der Hersteller habe sich nicht genügend mit dem Akkumarkt auseinander gesetzt, ohne mir selber ein schlechtes Zeugnis ausstellen zu müssen ;-)

Konkurrenzfähig

Konkurrenzfähig: beste Kompromiss aus Größe und Leistung: 16650 vs. 14650 vs 14500 vs 18650

… und das ist kein Ausschuss, den ich da als Konkurrenz zum 16650er eingesetzt habe, das sind in der jeweiligen Klasse sehr gut getestete Akkus, nur im 18650er habe ich absichtlich einen Akku mit weniger mAh genommen, der trotz allem viel empfohlene AW IMR 18650-2000 kann natürlich viel mehr Last ab als der 16650er, aber hat auch die gleichen nutzbaren  2000mAh bei 3A. Wers genauer sehen möchte, hier der Link zum Vergleich 16650 vs 14650 vs 14500 vs 18650 bei 3A auf Dampfakkus.de

Der PPS und die Akkus

Die langweiligen Basics: der PPS akzeptiert ungeschützte 16650er mit flachem Pluspol (“FlatTop”). Keine Protected Akkus (sind viel zu dick und zu lang).

Der Reiz aber auch die Achillesferse des PPS ist also ganz klar der 16650er Akku.

  • Nur ein 16650er Akku gibt mir die Akkuperformance, die ich für einen geregelten 15W Akkuträger mit 18mm Durchmesser brauche. (Noch kleinere Akkus sind dem 16650er chancenlos unterlegen.)
  • Aber: es gibt nur einen Hersteller für gute 16650er Akkus das ist Sanyo und von Sanyo nur 2 Akkutypen: UR16650ZT und neu UR16650ZTA. (Die anderen Akkus in 16650 in meiner Datenbank auf Dampfakkus sind entweder umgelabelte Sanyo Akkus, oder längst nicht so gut wie der Sanyo.)
Sanyo UR16650ZTA (oben) und ZT (unten)

Sanyo UR16650ZTA (oben) und ZT (unten)

Sind keine Sanyo Akkus greifbar, ist der Spaß nur sehr begrenzt. 16650 ist ein insgesamt sehr seltenes Akkumaß und in der Industrie so gut wie irrelevant. Der Akkumarkt ist auf 18650 fixiert, alles andere ist “unter ferner liefen”. Es ist daher nicht zu erwarten, dass sich hier kurzfristig groß Neuentwicklungen in 16650 auf dem Akkumarkt einfinden werden, zumal Sanyo gerade erst mit der UR16650ZTA ein Upgrade seiner UR16650ZT (ohne A) auf dem Markt gebracht hat. Die Sanyos können bei geringen Lasten manchem 18650er Paroli bieten, aber eben auch nur bei geringen Lasten und bei 18 W wird es dann schon eng. Der Ausweg bei 18 W ist das (absolut legitime, vom Hersteller ausdrücklich erlaubte) Laden auf 4,35 V Ladeschlussspannung (bei gleichzeitiger Einstellung des Entladeschlusses in der Pipeline Pro Slim auf 2,7 V, um die Leistungsreduzierung hinauszuzögern).

Die Sache mit den 4,35 V

Wenn wir von Akkus mit 4,35V reden, meinen wir ausgesuchte Li-Ion Akkus, die bis zu den besagten 4,35 V aufgeladen werden dürfen. Damit man einen Akku soweit aufladen kann, braucht man:

  • einen Akku, der explizit dafür vom Hersteller freigegeben wurde, das sind nur ganz wenige. Unbedingt auf das Datenblatt des Akkus achten!
  • ein Ladegerät, welches auf einen Ladeschluss von 4,35 V eingestellt werden kann, auch davon gibt es nur ein paar wenige.

Akkus, mit denen 4,35 V als Ladeschluss erlaubt sind, werden auch als Akkus mit “Nominalspannung” oder “Nennspannung” von 3,8 V bezeichnet. Üblich sind für unsere Dampfakkus normalerweise eine Nennspannung von entweder 3,6 V oder 3,7 V und für diese beide Nennspannungen gilt ein oberer Ladeschluss bei 4,20V. Nur Akkus mit Nennspannung von 3,8 V erlauben den Ladeschluss bei 4,35V und somit 0,15 V mehr Spannung.

Der häufigste Irrtum im Zusammenhang mit 4,35 V Akkus ist, dass sich dieser auf den ersten Blick nur sehr geringe Vorteil innerhalb von ein paar wenigen Zügen dann “verpuffen” würde. Aber genau das tut er nicht.  Die zusätzlichen 0,15 V der oberen Ladegrenze hieven bildlich gesprochen die Entladekurve ein deutliches Stück nach oben, wie man schön am nachfolgenden Bild erkennen kann. Dabei steigert sich auch die entnehmbare Kapazität in mAh, aber der eigentlich Vorteil ist ein ganz anderer: Das gesamte Spannungsniveau der Kurve liegt für die komplette Nutzungsdauer dieser Akkuladung merklich höher.

Gleicher Akku, aber 4,20 V vs. 4,35 V bei 3A

Gleicher Akku Sanyo UR16650ZTA, aber 4,20 V (rot) vs. 4,35 V (blau)  bei 3A

Ausführlich: Vergleich UR16650ZTA bei 4,20V und 4,35 auf Dampfakkus.de 

Wir liegen mit 4,35 von der Spannungslage also von vornerein schonmal höher als bei der 4,20 V Kurve, dazu kommt nun der “Voltdrop”, der uns in der tiefer liegenden 4,20 V Kurve viel früher ins untere Limit treiben würde. So können wir mit den 4,35V dann auch die 18 W des Pipeline Pro Slim nutzen, weil uns der Voltdrop nicht zu weit nach unten drückt.

Akkus mit Ladeschluss bei 4,35 V sind in Akkukreisen absolut nicht neu, aber unter uns Dampfern bislang noch so gut wie unbekannt gewesen. Das lag vor allem, daran, dass es keine bequem bedienbaren Ladegeräte gab, die man hätte benutzen können und man nie genau wissen kann, ob die Elektronik des Akkuträgers auch wirklich 4,35V noch verkraftet. Bis vor Kurzem gab es nur umständliche Bastellösungen, oder Spezial-Lader wie die “Cotton-Picker” Modelle, oder die teuren Modellbaulader (und selbst da nicht alle) um solche Akkus zu laden. Das wollten wir (Sabbel und ich) damals keinem antun, drum haben wir dazu auch nie viel gebloggt. Als Ende 2013 Xtar mit den ersten 4,35V fähigen Modellen auf den Markt kam, begann sich der Dampferszene überhaupt erst mal mit dieser neuen Möglichkeit auseinanderzusetzen und auch das bislang nur sehr verhalten. 4,35 V Akkus ist ein breites neues Spielfeld, mit einigen sehr interessanten Akkus und Anwendungsszenarios.

Ich empfehle jedem, der einen Pipeline Pro Slim bestellt, einen oder besser gleich ein paar Sanyo UR16650ZT oder UR16650ZTA mit zu bestellen. Die beiden unterscheiden sich bei Ladeschluss 4,20 V kaum, trotz der etwas höheren Kapazität der ZTA auf dem Datenblatt. Wer jedoch vor hat, 4,35 V zu nutzen, der ist mit der neuen ZTA merklich besser bedient. Wer 4,35 jedoch *nicht* nutzen möchte, kann ruhigen Gewissens zur älteren und preisgünstigeren ZT greifen, denn nur bei 4,35V hat die neue, teurere ZTA einen relevanten Vorsprung.

UR16650ZT gegen UR1650ZTA bei 4,20V und 4,3x V

UR16650ZT gegen UR1650ZTA bei 4,20V und 4,3xV @ 3A [Dampfakkus]

  Und wenn Ihr die 4,35 V Sanyo Akkus kauft, dann könnt ihr auch gleich noch das Xtar SP1 Ladegerät dazu mitbestellen.

Das Xtar SP1 LiIon Ladegerät mit wählbaren 4,35 V Ladeschluss

Kleiner smarter Lader: Xtar SP1

Kleiner smarter Lader: Xtar SP1

Das SP1 ist ein hervorragender kleiner 1-Schacht Lader des renommierten Markenherstellers Xtar mit exzellenten Testwerten und eben der Möglichkeit per Schiebeschalter die Nennspannung 3,8V = 4,35V Ladeschluss einzustellen (Testbericht kommt, Lygte-Info.dk hat ihn hier getestet), er kann also die 4,35V der Sanyo Akkus auch tatsächlich ermöglichen. Wer meine Forenpostings zum Thema Lader kennt, weiß vielleicht, dass mein absoluter Lieblingslader derzeit der Xtar VP2 ist, mit dem auch eine Nennspannung von 3.8 V / 4,35 V Ladeschluss möglich ist. Warum empfehle ich also statt dessen den Xtar SP1 als zusätzlichen Zweit-Lader?

Die Chancen sind recht groß, dass ihr außer den Sanyo UR16650ZT(A) noch keine anderen Akkus mit Ladeschluss 4,35V habt, ihr müsstet also immer hin und herschalten zwischen 4,20 V und 4,35 V  je nach dem, welchen Akku ihr gerade Laden wollt. Das ist lästig, das ist eine fiese Fehlerquelle und wer es mal vergisst, hat wenig Freude. Daher empfehle ich das SP1 als Zweitladegerät, dass nur zum Laden der 4,35 V Akkus genutzt wird und dazu immer auf 4,35V eingestellt bleibt, während Euer Hauptladegerät dauerhaft auf 4,20 V eingestellt bleibt.

Außerdem

  • ist ein Ersatzladegerät immer sinnvoll,
  • der SP1 kostet keine 20,- Euro (der VP2 ist mehr als doppelt so teuer)
  • und der SP1 mit seiner geringen Größe und der sauber umgesetzten USB Powerpackfunktion eignet sich zusammen mit den neuen Keeppower 26650-5200mAh extrem gut als Powerpack für unterwegs, wenn man mal längere Zeit weg von ner Steckdose ist
  • 4,35 V ist auch abseits der Sanyo 16650ZT(A) ein interessantes Experimentierfeld, wer sich von den Datenblättern nicht erschrecken lässt, kann mit 4,35 Akkus interessante Resultate erzielen (z.b. der LG D1 ist ein handfester Geheimtipp)

Es geht aber auch ganz ohne 4,35 V

Natürlich ist 4,35 V kein Muss. Die Sanyo Akkus funktionieren auch ganz wunderbar wenn man sie nur bis 4,20 V auflädt. Gerade wer sich nicht an die Leistungsgrenzen des Pipepline Pro Slims begeben will, sondern eher gemäßigt dampft, der bekommt mit den Sanyos auch mit herkömmlichen 4,20 V ordentliche Leistung und gute Ausdauer, die, ich sage es nochmal, bei diesen geringen Lasten an die Perfomance so mancher großen 18650er heranreicht.

Ich bin ja ein 8W (mit HeatProtection 10W) Dampfer, mir reicht ein Sanyo UR16650ZT(A) nur bis 4,20V aufgeladen. Oder anders gesagt: die Laufzeit des Pipeline Pro Slim ist für mich mit den wenigen Watt die ich brauche vollkommen in Ordnung, ich habe nicht dass Gefühl, dass mich der 16650er @ 4,20 V bei meinem Dampfverhalten wesentlich einschränken würde. Ich könnte mir den Pipeline Pro Slim durchaus aus Alltagsdampfe vorstellen und nicht nur aus schlanke Ausgehdampfe, für die ich sie jetzt nutze. Das war, was mich schon immer an der Sanyo UR16650ZT fasziniert hatte: ein 16mm Akku mit 2000mAh nutzbarer Kapazität und der Pipeline Pro Slim ist genau der richtige Träger für diesen Akku, das passt wie Faust aufs Auge, egal bei welcher oberen Ladegrenze. Im tagtäglichen Einsatz nutze ich 4,35 V auch erst, seitdem die Xtar Geräte am Markt sind, das war mir vorher mit den Cotton Picker Ladern viel zu fummelig.

Impressionen: Pipeline Pro Slim und diverse “Slim” Verdampfer:

 

Pipeline Pro Slim mit LittleSue

Pipeline Pro Slim mit LittleSue

 

Pipeline Pro Slim mit Aerotank

Pipeline Pro Slim mit Aerotank

 

Pipeline Pro Slim mit FeV

Pipeline Pro Slim mit FeV

 

Pipeline Pro Slim mit Taifun GS

Pipeline Pro Slim mit Taifun GS

… und von Pipeline selber hört man munkeln, in ca. 3 Wochen kommt nochmal was Neues, speziell für die Pipeline Pro Slim. Ich bin gespannt.

Bezugsquelle:

Das Testgerät der Pipeline Pro Slim wurde mir freundlicherweise von Pipeline zur Verfügung gestellt. Die Pipeline Pro Slim ist natürlich auch im Pipeline Onlineshop erhältlich, dort findet ihr auch die Akkus Sanyo UR16650ZT und Sanyo UR16650ZTA, sowie das Xtar SP1 Ladegerät. .

Keeppowers 26650er Akku-Schmuh:

$
0
0

Nicht nur Efest macht Murks, wenn es um Akkus geht. Die bislang von mir sehr gerne und oft empfohlenen Keeppower blasen derzeit ins selbe Horn…

Was hab ich nun an Keeppower rum zu meckern?

Wir verschrumpfen Akkus lustig neu

Im Grunde find ichs schon Okay, wenn Keeppower (wie viele andere Akku-Veredler / Umverschrumpfer auch) Markenzellen von bekannten Herstellern aufkaufen und da einfach das eigene Logo drauf pappt:

Aber dann gebt es doch einfach offen zu – ist ja nicht so, als dass wir nicht eh dahinter kommen würden! Vor allem bei sowas hier:

Der Keeppower im MNKE Gewand..

B1: Keeppower IMR 26650-3500 20A: irgendein MNKE im Keeppower Gewand..

Der MNKE 26650-K 3500mAh 15A ist trotz der eher geringen Dauerlast einer der besten Hochleistungs – 26650er – Akkus die heute auf dem deutschen Markt erhältlich sind, wenn man ihn aus zuverlässiger Quelle bekommt. Was bei MNKE leider schwierig ist, denn MNKE ist mit Abstand der schlimmste Sau.. äh Chaoshaufen an Akkuproduzent, der mir jemals über den Weg gelaufen ist.. (aber dazu später mehr in meinem Blogpost über MNKE Akkus)

Wie gesagt, das Neu verschrumpfen halte ich durchaus für legitim, lieber wäre es mir zwar, die würden einfach unter dem Namen der Originalzelle verkauft, aber mich frägt ja keiner.

… aber dabei sollte man es dann auch belassen:

Nicht so schön finde ich, wenn dann nebenher gleich mal noch die technischen Daten “veredelt” werden, wenn dann z.b. aus einem 20A Akku plötzlich 35A werden wie bei Efest neulich. Oder hier ganz konkret bei Keeppower 50A auf einem Akku stehen, der nie im Leben 50A Dauerlast liefern sollte (siehe weiter unten).

Eine solch zweifelhafte “Veredlung” ist übrigens nicht nur auf die Datenblätter beschränkt, das geht auch an der eigentlichen Zelle: wenn zum Beispiel aus rein kosmetischen Gründen – oder vielleicht sogar um die Herkunft zu verschleiern – völlig grundlos am Akku herum modifiziert wird:

Der hier zum Vorschein gekommene MNKE übliche Pluspol fällt normal auf wie ein bunter Hund beim Pinguintreffen, wurde deshalb der zweite Pluspoldeckel aufgesetzt?

keeppower-3500mah-doppeltnuppel

Keeppower 26650 3500mAh 20A: Doppelnuppel am MNKE  Akku

Das Verfahren mit der aufgelegten und dann über ein Metallband noch zusätzlich punkt-verschweißte Pluspolblech (siehe letztes Fotos ganz unten, da ist es gut erkennbar) ist übrigens die gängige und bevorzugte Methode, um aus FlatTop Akkus dann “ButtonTop” – Nuppelakkus zu machen. Da macht das Ganze ja Sinn, nämlich die flachnasigen Akkus in Akkuträgen mit Nuppelzwang nutzbar zu machen (Provari 1 bis 2.5 und The Eye z.B.)

Hier jedoch macht es keinen Sinn, da die Raised Tops (oder “BigButtons”) der MNKE Zellen auch so ausreichend überstehen, hier kann es also nur um die “Optik” gehen – oder man will eben was verbergen.

Das Dumme dabei ist: diese Konstruktion erhöht durchaus messbar den (Innen-, nein, den “Gesamt”)-Widerstand der Zelle, was sich dann in schlechteren Kurven bei hoher Last wiederspiegeln müsste. Von dem her war ich also gerüstet, aber das Ergebnis zog mir dann doch die Schuhe aus:

Grottenschlechte Performance des Keeppower @ 20A:

Welcher MNKE Akkus da nun genau unter dem Keeppower Schrumpfschlauch hervorkam, das kann ich leider beim besten Willen nicht sagen. Dank der völlig idiotischen Modellpolitik von MNKE gibt es keine brauchbare Kennzeichnung der Akkus und ich hab leider noch nicht genug Kurven beisammen, um es per Kurvenvergleich zu bestimmen. Ich leg hier also mal willkürlich zum Vergleich meinen bisherigen Favoriten MNKE 26650-K 3500mAh daneben:

Original MNKE vs, Keeppower doppelNuppel MNKE bei 20A: grottenscghlechtes Ergebnis

Original MNKE vs. Keeppower “DoppelNuppel” bei 20A: original MNKE deutlich überlegen

Das ist wirklich grottenschlecht. Das geht eigentlich gar nicht. Das könnte man auch *fire draufdrucken und recyclen. .. KeepFire .. Dass es ein MNKE Akku ist, das ist nunmal unbestreitbar, so wie der in MNKE Hülle aus der Keeppower Schale herausgepellt wurde, aber so schlecht?

Mit ner feile oben die Reste vom Bändchen abtragen - aber achtet drauf, dass ihr gerade feilt und ned die orange Isolierung abträgt, sonst funkt es gewaltig!

mit Feile glätten. Beim feilen aber nicht die orange Isolierung beschädigen, sonst funkt es gewaltig!

Das Ergebnis lies mir so keine Ruhe, nach ein paar weiteren Handgriffen war der Akku dann “entnuppelt” bereit für den nächsten Test:

Performance nach dem Umbau:

Zweiter Versuch, grüne Kurve: deutlich besser als vorher (blau)

Zweiter Versuch, grüne Kurve: deutlich besser als vorher (blau)

  • Schaut mal, wie viel besser der Akku nun ist, nachdem der doppelte Nuppel entfernt wurde. Da liegen Welten dazwischen!
  • im Vergleich mir der MNKE 26650-K 3500mAh sieht der ehemalige Keeppower aber immer noch kein Land. rein vom Kurvengleich her würde ich sagen: ne, das ist kein 26650-K 3500mAh.. vielleicht ein verunglückter 3800er? Oder ist die Serienstreuung bei MNKE so gigantisch schlecht und so große Abweichungen sind wirklich normal?

(K)ein Einzelfall?

Nein, das betrifft nicht nur den Keeppower 26650-3500mAh 20A, auch der im Leistungstest ebenfalls grottenschlecht getestete und bereits bei 20A durchgefallene Keeppower IMR 26650 4200 mit angeblichem 50A ist so konstruiert:

Keeppower 26650 4200 50A: das sieht doch merkwürdig "doppeltgemoppelt" aus"

Keeppower 26650-4200 “50A”: das sieht doch auch merkwürdig “doppeltgemoppelt” aus, oder?

der Lasttest bei 20A ist deutlich zu schlecht..

Keeppower 50A (blau( bei 20A hoffnungslos der Konkurrenz MNKE grün unterlgen

Keeppower 50A (blau) selbst bei nur 20A viel zu niedrige Spannungslage.

So schaut der nackig aus:

Keeppower 26650 4200mAh "50A": Unnützer doppelter Pluspol an Metallbändchen..

Keeppower 26650 4200mAh “50A”: auch wieder unnützer doppelter Pluspol an Metallbändchen..

Von der Pluspolform (und Becherboden) erinnert auch der wieder an MNKE. Aber da ich keine Übereinstimmung bei den Kurven bekomme, ist und bleibt das für diesen Akku erst mal reine Spekulation… im Moment… noch..

Das Testergebnisse nach dem Umbau:

Besser: der zweite Versuch "entnuppelt in Rot. Aber insgesamt immer noch enttäuschend. Das ist kein 50A Akku!

Besser: 2. Versuch “entnuppelt” in Rot. Aber insgesamt immer noch enttäuschend.

 

Und noch ein Beispiel: die 5200mAh Keeppower:

Auch die 5200mAh Keeppower war doppelt "vernuppelt"..

Auch die 5200mAh Keeppower war doppelt “vernuppelt”..

(Leider hab ich vergessen ein Foto während dem Auspacken zu machen)

.. und auch sie zeigt im Vorher<>Nachher Vergleich nach dem Entnuppeln dann eine deutliche Verbesserung:

Vorher: 3,892 Ah, Nachher: 4,258 Ah  bei 20A

Vorher: 3,892 Ah, Nachher: 4,258 Ah und bessere Spannungslage bei 20A

Was da für eine Akkuzelle drunter stecken könnte weiss ich im Moment leider auch noch nicht. Aber: kommt Zeit, kommt Rat..

Mein Fazit:

Ich mag Keeppower sehr gerne.

Aber mit den 26650er Zellen IMR26650-3500mAh “20A”, IMR26650-4200mAh “50A” (haha) und IMR26650-5200mAh 20A hat Keeppower mich nicht überzeugen können.

Die doppelte Vernuppelung halte ich angesichts der hier gemessenen Verschlechterung und der Tatsache, dass es total unnötig ist, für kompletten Murks.

Wie bei Efest schon heftigst kritisiert, neigt auch Keeppower neuerdings bei den Leistungwerten zu lüg... zu beschönigen. Gerade vor diesem Hintergrund der überzogenen Specs halte ich die neue Geheimhaltungspolitik “Nein, wir sagen nicht mehr, welche Zellen wir verbaut haben” für höchst bedenklich. Noch im letzten Jahr hat mir Keeppower alle verwendeten Zellen genannt. Heute: nix mehr, Betriebsgeheimnis. Jetzt ist mir auch klar warum: Wäre zu einfach, das zu widerlegen.

Zu den Akkus im Einzelnen:

  • der Keeppower IMR26650-3500mAh bleibt hinter der Leistung anderer Top Akkus wie dem eigenen “Bruder” MNKE 26650-K oder der Konkurrenz Panasonic CGR2665B zurück, ist also nach dem Umbau auch nur “Okay”. Vor dem Umbau war er grottenschlecht. Das kann ich doch niemandem so empfehlen.
  • der Keeppower IMR 26650 4200mAh “50A” bekommt von mir maximal eine Empfehlung für 20A, keinesfalls jedoch 50A und selbst bei 20A ist er nicht toll. Insgesamt ist dieser Akku eine riesengroße Enttäuschung: die 20A Akku der Konkurrenz lassen diesen angeblichen 50A Akku locker im Regen stehen. durchgefallen, leider wird er wohl von vielen SubOhmern gekauft werden, weil da die größte A Zahl druff steht.
  • der Keeppower IMR 26650 5200mAh “20A” fühlt sich bei 10A wesentlich wohler als bei 20A, ansonsten für niedrige und mittlere Lasten bis 10A bekommt er von mir ein “gut”. Das ist wirklich der einzige Akku hier auf der Seite, den ich tatsächlich kaufen würde (für maximal 10A Anwendungen).

Und weils mir grad noch im Gedächtnis steckt:

  • neulich schon, der IMR 18650-3200mAh “20A” , der sich im Nachhin als 6.x A  Dauerbelastbar herausstellte und inzwischen aus dem Angebot von Keeppower verschwunden ist, geht so natürlich auch überhaupt gar nicht.

Ich bin doch arg enttäuscht von Keeppower. Das war nix :-(

Wenn Ihr so einen Akku habt, schaut mal genau in die Löcher am Pluspolblech, ob Euer Keeppower 26650 ebenfalls doppelt vernuppelt wurde. Wenn ja, dann könnte sich das “nackig machen” durchaus lohnen.

Vorsicht Wääärbung <g>

Mein Favorit
in 26650:
gibts auch
hier:
Schrumpfschlauch
zum Neuverschrumpfen

.


LiIon Lader: Yifang (EH) WS1

$
0
0

Yifang besser bekannt als EH(ome) hat also inzwischen auch LiIon Lader, los ging es mit dem Yifang EH WS1: 2-Schächte mit Display, USB Powerpack und MultiChemie LiIon & NiMH/NiCD. Und, taugts?

Das WS1 wurde mit freundlicherweise von Akkuteile.de für den Test zur Verfügung gestellt. Akkuteile hat eine riesen Auswahl an LiIon Ladegeräten für uns Dampfer, da ist für jeden was dabei! Und Sorry, dass ich mir solange Zeit gelassen habe..

Das Yifang WS1

Yifang WS1 bestücvkt mit 2x26650

Yifang WS1 bestückt mit 2×26650

Yifang, besser bekannt als EH, oder auch EHome oder auch EiZFAN oder weiß der Geier, wie se sich in diesen 5 Minuten gerade nennen, scheint mir ein Clone von Efest zu sein. Wer zuerst da war, weiß ich nicht und überhaupt weiß ich nix genaues zu YifangEiZFanEhEhomedingens, außer: wenn Efest eine rote Akkuserie auf den Markt wirft, dann kommt eine rote Akkuserie von EH, kaum wirft Efest ein Purple Akkuserie auf den Markt, schwupps, kommt eine Purple EH Akkuserie. Efest hat inzwischen mehrere brauchbare Ladegeräte released und nun ratet mal, was passiert: hier kommen die ersten EH Lader.. Komische Zufälle gibt es.

Nun denn, schauen wir uns mal den ersten der EH Lader an, der WS1

  • ein 2-Schacht Lader, benötigt keinerlei Spacer für Akkus von 10330 bis 26700, also auch Akkus mit Protection und Überlänge,
  • Der Schiebermechanismus ist jedoch hakelig, ich kann den WS1 (wie auch den großen Bruder WS4) nicht mit einer Hand bedienen. Ich muss erst mit einer Hand den Schieber aufspannen, dann mit der 2. Hand den Akku einlegen. Das machen andere schöner, da schiebe ich einfach mit einer Hand so halb unter den Tisch hängend schnell mit einer Hand und dem Akku den Schieber nach hinten und lass los, fertig.
  • mit Display. Das Display wirkt etwas billig, ist von der Seite oder oben/unten nur schlecht bis gar nicht ablesbar, aber es zeigt die aktuelle Akkuspannung sogar mit 2 Nachkommastellen und einen animierten Ladebalken pro Ladeschacht, dazu den aktuell gewählten Ladestrom. Die Anzeige der aktuellen Akkuspannung ist recht genau auch in niedrigen Spannungsbereichen ab 0,5 V bis hoch zu etwa 4,0 V mit etwa +0,02 V Abweichung stets etwas hoch. Ab 4,0 V beginnt er dann etwas die Messwerte zu beschönigen. Bei 4,1 V Akkuspannung zeigt er dann auch um ca 4,1 V an, bei 4,20 V zeigt er 4,20 V und bei bei 4,23 V tatsächliche Akkuspannung zeigt der WS1 dann trotzdem immer noch 4,20 V.
    3,92 am WS1 vs 3,90 am UT71B.. schön genau

    3,92 V am WS1 vs 3,90 V am UT71B. = schön genau

    Akkus unter 0,5 V und über 4,25 V werden dann nicht im Display angezeigt, meist bleibt das Display für solche Akkus dann einfach “leer” (oder “aus”, wie man es nennen mag)

  • Ladestrom ist in 3 Stufen wählbar: 250 mA, 500 mA und 1 A. Gleichzeitige Belegung beider Schächte reduziert den Ladestrom nicht, der WS1 is somit recht universell auch für kleine Akkus wie 10330, 16340,14500 und 18350 gut geeignet. Mit einem maximalen Ladestrom von 1 A kann man dann auch nen 4000-5000 mAh 26650er Akku laden, ohne nebenher Wurzeln zu schlagen, – wobei da ein 2 A Gerät dann auch seinen Reiz hätte.
    Soll Einzelschacht Beide Schächte
    250 mA 245 mA 245 mA
    500 mA 482 mA 482 mA
    1 A 965 mA 982 mA
  • Eine Einstellung der Ladeschlussspannung sucht man beim WS1 allerdings vergeblich, der Ladeschluss ist für LiIon fix bei 4,20 V (das entspricht Akkus mit Nennspannung 3,6/3.7 V, keine LiFePO Akkus). Für uns Normal-Dampfer passt das so.
  • USB Powerpack Funktion als Besonderheit über beide Schächte gleichzeitig. Xtar und Efest Modelle mit USB Powerpack Funktion erlauben nur die Nutzung eines einzelnen Schachtes, meist nur der linke Schacht. Beim WS1 kommen beide Schächte gleichzeitig zum Einsatz, das erhöht die Dauer und auch die maximale Stromabgabe. Ich teste die USB Ports eigentlich nicht, ich zitierte mal schnell Lygte-Infos: Henrik meldet kurzfristig bis 2 A durchaus möglich, ansonsten ist die Ausgabe als Apple 1 A spezifiziert, wobei Henrik sagt: wirklich stabil sind nur 500 mA, 1 A nur mit beiden Akkus. 
  • Neben unseren LiIon Dampfakkus ist der WS1 auch für NiMH / NiCd Haushaltsakkus von AAA bis C geeignet. Die Abschaltung erfolgt lt. Tests von Henrik auf Lygte-info vermutlich recht primitiv bei Maximalspannung um 1.66 V, eine Delta-T/V Abschaltung wie es bessere Ladegeräte benutzen, wäre schöner gewesen und hätte NiMH/NiCD Haushaltsakkus auch voller geladen. Die Erkennung ob LiIon oder NiMH/NiCd erfolgt automatisch anhand der Akkuspannung – inkl. vorprogrammierter Verwechslungsgefahr bei tiefentladenen LiIons.
  • Akkureparaturfunktion: Der WS1 kennt keine Gnade: Akkus ab 0,5 V, also extrem tiefentladene LiIons, werden nach 3-4 Sekunden Bedenkzeit (Display aus & 1 mA Ladepulse zur Erkennung / Lösung einer Protection) dann gnadenlos in meinem Test mit dem *vollen* gewählten Ladestrom zugeknallt. also meine 0,5 V Zelle mit 982 mA. Fail! Aber: Dank des Displays sieht man es wenigstens sofort und kann von Hand sofort abbrechen. Zellen unter 0,4 V (lt. Henrik) 0,5 V in meinem Test werden verschont, das Display bleibt aus, eine Ladung wird also verweigert, ebenso Akkus über 4.25 V.

    Ich hatte ein auf 4,35V geladenen Akku eingelegt und mich gewundert, warum mit der als “leer” angezeigt wird. Aber leer er war ja gar nicht, in dem Fall war Display aus also “zu hohe Spannung” und nicht “Akku leer. Muss man wissen.

  • Stromversorgung: mitgeliefert werden 100-240 V/1 A Netzteil für die Steckdose und ein 12 V/24 V KFZ Ladekabel ohne Aufpreis. Das Netzteil bestand Henriks Isolationstest um 5000 V nicht und ist damit am 240 V Netz dann nicht so wirklich optimal, also ein arges billig Netzteil das man durchaus aus auch ersetzen könnte

Ladetest:

WS1 Ladekurve mit 0,5A

WS1 Ladekurve: Panasonic NCR18650BD 3100mAh mit 0,5A

  • CC/CV Ladeverfahren, wie es von allen LiIon Herstellern empfohlen wird.
  • Spannung während des gesamten Ladevorgangs nie überm Limit
  • terminiert wird ungewöhnlich tief: erst bei 20 mA für alle 3 Ladeströme, nun, das macht es zumindest gut voll. Für 250 mA passen die 20 mA ja, aber bei 1A? Da hätte Yifang ruhig bei den üblichen 1/10 Ladestrom = 100 mA terminieren können. Egal, das ist Erbsenzählen.
  • Akkuspannung nach Ladeschluss dann 4,219 V

Mein Fazit:

Die Haptik (das Plastikgehäuse) wirkt etwas billig, der hakelige Schiebermechanismus strahlt auch nicht gerade ein Gefühl von Luxus aus und auch das blickwinkel-verhinderte Display und dann noch Henriks Kommentar zum Netzteil – das haut alles in die selbe Kerbe: das Ladegerät wirkt billig. ABER: es lädt LiIons ganz wunderbar, schön sauber, schön voll. Da gibts absolut nix zu meckern.

Zu Meckern gibts dann wieder bei der Erkennung tiefentladener LiIons, das funktioniert einfach gar nicht, das ist bedenklich. Wenn da nicht die sehr exakt anzeigende Spannungsanzeige wäre, ja dann würde ich nun die Bergpredigt von wegen Akkusicherheit halte, so beschränke ich mich auf ein: Ihr müsst aufs Display schauen beim Einlegen, sind Eure LiIons unter 2,x V, dann solltet Ihr wissen, was Ihr da tut. Einsteigern würde ich lieber was anderes mit funktionierender Defektzellenerkennung raten.

Die NiMH/NiCD Ladefunktion ist auf dem Niveau billigster Haushaltslader, deswegen muss man das WS1 nicht kaufen, dann schon eher die USB Powerpackfunktion über 2 Schächte und dem damit einhergeeehnden Laufzeitgewinn: mit 2 mal 26650 5200 mAh kann man dann sein iPhone durchaus mehrere Male voll laden.

Mit einem Straßenpreis von aktuell 25,90 Euro (Oktober 2014) gehört es zu den billigsten Ladegeräten mit Display und Display finde ich wichtig. Kann man kaufen, aber ehrlich gesagt, mir gefallen die Xtar oder die Efest besser. Sorry!

Bezugsquelle:

Das Testgerät stammt von Akkuteile.de,  Akkuteile hat eine riesen Auswahl an LiIon Ladegeräten

Ladertests vom Bergpropheten: hat das noch Sinn?

Eigentlich wollte ich gar keine mehr machen. Weil auf so hohem Niveau, wie Experte Henrik von Lygte-Info.dk testet, da kann ich einfach nicht mithalten. Ich hab lange hin und her überlegt, was ich mit dieser Erkenntnis nun machen soll. Ich hab den WS1 Test schon lange hier in der Schublade liegen weil ich vor Veröffentlichung die Ergebnisse von Henriks Profi Test des WS1 mit meinem Amateurtest vergleichen wollte. Nachdem ich auch mit meinen Mitteln gar nicht mal soweit entfernt liege, tendiere ich im Moment dazu: vielleicht gibt es doch einen Bedarf für etwas einfacher gestrickte, nicht ganz so technischen Tests, etwas mehr Meinung und dafür etwas weniger Kurven. Wie seht Ihr das? Würde mich über Eure Meinung freuen, gerne ganz anonym als Kommentar unten auf der Seite, ob ihr weiter Ladetests von mir wollt oder obs doch eher für die Katz ist?

.

LiIon Lader: Yifang Efan (EH) WF4

$
0
0

Nach dem Test des Yifang (EH) WS1 nun also gleich hinterher der große Bruder mit 4 Schächten: Yifang EiZfan oder auch Efan WF4. Wenn ich nur den Hauch einer Ahnung hätte, was diese komischen Namen heißen sollen.. kein Plan, aber was ich weiß, das sind die Testergebnisse.

Yifang E(iZ)fan EH(ome) Dingensda WF4

Yifangpower E(iZ)fan EH(ome) Dingensda WF4

Über die merkwürdige Namensgebung von EH bzw. EHome oder auch Yifang (http://www.yifangpower.com) oder EiZfan (so stehts aufm Karton) oder nur Efan oder wie auch immer die Firma sich gerade nennt, hab ich ja im Test des Yifang WS1 schon  spekuliert. Das Namenswirrwarr hat sich mit dem Release des Yifang WF4 Laders auch nicht wirklich gebessert und inzwischen steht EiZFAN auch auf den ehemals mit EH beschrifteten Purple IMR Akkus.

Dann gucken wir mal, was das WF4 so aufm Kerbholz hat

  • es ist ein 4-Schacht Lader, benötigt keinerlei Spacer für Akkus von 10330 bis 26700, also auch Akkus mit Protection und Überlänge. Akkus mit 26 mm Durchmesser passen jedoch nur 2 gleichzeitig, jeweils einer in den äußeren Schächten. Das ist nix neues, hat die Konkurrenz auch oft so. Der Schiebermechanismus ist genauso hakelig wie beim WS1 auch schon. Und wieder brauch ich zum Akku einlegen beide Hände, weil die Schieber zu sehr klemmen, als dass ich einhändig mitm Akku den Schieber runter drücken könnte.
  • mit großem Display und das ist merklich besser als beim WS1, man kann es sogar ablesen! Ja, selbst wenn man nicht exakt mittig drauf schaut, das ist dann schon richtig brauchbar. Es zeigt weiterhin die aktuelle Akkuspannung aller 4 Ladeschächte mit 2 Nachkommastellen, dazu den aktuell gewählten Ladestrom. Die Anzeige der aktuellen Akkuspannung ist wieder recht genau (ab 0,5 V bis hoch zu etwa 4,20 V) mit etwa +0,02 V Abweichung – also stets etwas hoch. Über 4,25V bleibt das Display ebenfalls wieder “leer”, wie in “kein Akku erkannt”.
  • Ladestrom ist in 3 Stufen wählbar: 250 mA, 500 mA und 1 A. Durch die kleine 250 mA Einstellung ist der WF4 auch für kleine Akkus wie 10330, 16340,14500 und 18350 gut geeignet, die bei der Konkurrenz mit 500 mA als geringst wählbaren Ladestrom dann schon leiden müssten. Mit einem maximalen Ladestrom von 1 A kann man dann auch nen 4000-5000 mAh 26650er Akku laden, ohne nebenher Wurzeln zu schlagen – wobei da ein 2 A Gerät dann auch seinen Reiz hätte.  So, jetzt folgt eigentlich der Satz: “Die gleichzeitige Belegung aller 4 Schächte führte zu keiner Reduktion des Ladestroms”. Aber soweit bin ich im ersten Anlauf nicht gekommen: Just in dem Moment als ich bei der 1A Ladestrom Einstellung den vierten Akku einlegen wollte machte es “Peng” und es wurde Dunkel. Das Netzteil hatte sich mit Rauchzeichen verabschiedet, die Sicherung unterm Dach grad mit, ich sitz im Keller und es ist stockdunkel. Ich liebe Altbau mit diesen alten Drückdingsicherungen, das Licht im ganzen Haus auf einer Sicherung…  Den Rest des Tests musste ich dann mit einem Ersatz-Netzteil eines anderen Herstellers machen. Mehr dazu dann unten beim Punkt “Stromversorgung”. Für hier an dieser Stelle reicht der Hinweis: auch bei Vollbelegung bleibt der Ladestrom stabil und knickt nicht weg – wenn das Netzteil nicht den Geist aufgibt, das kann ich nimmer messen.
  • Wie auch das WS1 kennt das WF4 keine Einstellung der Ladeschlussspannung. Der Ladeschluss ist für LiIon fix bei 4,20 V +/- 0,02 V (das entspricht Akkus mit Nennspannung 3,6/3.7 V, keine LiFePO Akkus). Wie beim WS1 schon gesagt: für uns Normal-Dampfer passt das so. Akkus dürfen nach Ladeende im Lader verbleiben. Sinkt die Akkuspannung unter 3,9V beginnt ein weiterer Ladezyklus.
  • Keine USB Powerpack Funktion mehr, das wurde hier im WF4 ersatzlos gestrichen.
  • Neben unseren LiIon Dampfakkus ist auch der WF4 auch wieder für NiMH / NiCd Haushaltsakkus von AAA bis C geeignet. Die Abschaltung soll lt. Anleitung gemäß Delta-T erfolgen. Beim kleinen Bruder WS1 vermutete Henrik @ Lygte-info ja eher die primitive Abschaltung bei Überschreiten einer Maximalspannung, ich kann leider keine Temperatur loggen, ich trau mich da jetzt nix dazu zu sagen ob das hier nach Delta-T geht. Die Erkennung ob LiIon oder NiMH/NiCd erfolgt wieder automatisch anhand der Akkuspannung – inkl. vorprogrammierter Verwechslungsgefahr bei tiefentladenen LiIons. Es darf auch gemischt LiIon und NiMH/NiCd geladen werden.
  • Sicherheitsfunktionen: Der Lader kommt mit Verpolungsschutz und Kurzschlussschutz für die Ladeschächte. Ich habs geprüft, ja, geht nix kaputt. Diese Schutzfunktion schützt aber wirklich nur den Lader, nicht die Akkus. Will heißen: ein gerade beim Laden gerne mal auftretender interner Kurzschluss im Akku selber, vor allem wenn vorgeschädigte Akkus (oder tiefentladene Akkus im Zuge des Reparaturprogrammes) mit zuviel Ladestrom wieder in Form geknüppelt werden, das kann so nicht verhindert werden.
  • Akkureparaturfunktion: Auch der WF4 macht keine Gefangenen: Akkus ab 0,5 V, also extrem tiefentladene LiIons, werden nach 3-4 Sekunden Bedenkzeit (Display aus) dann in meinen Tests wohl als NiMH/NiCd erkannt und mit nahezu dem vollen gewählten Ladestrom malträtiert. Gemessen habe ich um 700 mA bei 1 A gewählt – keine Ahnung was diese halbherzige Reduktion des Ladestroms da nun soll, “schonend oder sicher oder empfehlenswert” ist das mit 700 mA auch nicht. Wenn schon Reparaturfunktion, dann bitte mit kleinst möglichen Strömen sagen wir mal um 100 mA, oder besser: gar keine automatische Reparaturfunktion. Also wieder mal ein Fail, wie schon beim WS1 auch. Aber: Dank des Displays sieht man es wenigstens sofort und kann von Hand sofort abbrechen. Zellen unter 0,5 V in meinem Test werden verschont, das Display bleibt aus, eine Ladung wird verweigert, ebenso Akkus über 4.25 V.
  • Stromversorgung: mitgeliefert wurde 100-240 V Netzteil für die Steckdose und ein 12 V/24 V KFZ Ladekabel ohne Aufpreis. Tja, das Netzteil… was soll ich sagen: Puff hat es gemacht und dann war es ein Netzteil.
    wf4-netzteil

    Wollte nimmer: Netzteil des WF4

    Ich habs dann aufgebrochen (ist dummerweise ringsum verklebt) und mal rein geguckt: das ist eigentlich nicht übel, jetzt nicht mal Billigschrott,  Yifang gibt in der Anleitung an: 2,5 A muss es abkönnen und 2,5 A stand auch aufm Typenschild des Netzteils (Steckerbelegung: Plus innen, falls ihr auch mal in Verlegenheit kommt).  Ich hab dann auch mal den Strom gemessen, den der WF4 bei 4 * 1 A Ladestrom aus dem Netzteil zieht: das waren etwas unter 1,8 A, also noch gut Luft zur Lastgrenze von 2,5 A. Vermutlich hatte ich einfach nur Pech und ein Montagsgerät erwischt, das will ich jetzt nicht überbewerten – solltet Ihr auch nicht, aber verschweigen wollte ich es ebenfalls nicht.

Ladetest

Wir laden einen Sony VTC5 mit 1A Ladestrom

Wir laden einen Sony VTC5 mit 1 A Ladestrom, das darf der locker..

  • CC/CV Ladeverfahren, wie es von allen LiIon Herstellern empfohlen wird. Jetzt nicht gerade eine Bilderbuchkurve, aber nun gut, der Wille zählt
  • Spannung während des gesamten Ladevorgangs nie über echten 4,22 V und damit problemlos und gut im Limit
  • terminiert wird wieder komisch: der WS1 terminierte bei 20 mA für alle 3 Ladeströme, der WF4 terminiert nun um 45 mA für alle 3 Ladeströme. Gemäß Spezifikation sollte ein CCCV Lader terminieren bei 1/10 des initialen Ladestroms, also ca 25, 50 bzw. 100 mA. Nicht 45 mA für alle . Egal, das ist wieder mal Erbsenzählen, ist für den Gebrauch irrelevant.
  • Akkuspannung nach Ladeschluss dann 4,21 V, das Display zeigt 4,22 V

Mein Fazit:

Ich sags Euch, ich bin “Energiesparer”, ich schone meine Energieressourcen wo es nur geht ;-) Mit 2 Händen hinlangen müssen, um nen Akku einzulegen, weil der Schieber nicht glatt läuft? Sowas nervt mich mehr als dass das Netzteil keines mehr sein wollte. Das kann nun mal passieren, dafür kaufen wir im Inland mit voller Garantie oder notfalls 14 Tage Fernabsatz. Wenn sich jetzt die Reports sammeln, dass auch bei Euch die Netzteile kaputt gehen bei Vollbelegung dann ist es wieder was anderes, aber bis jetzt geh ich eben vom Einzelfall aus. Kein Einzelfall ist die wie bei fast allen aktuellen Ladegeräten wieder die fehlende Erkennung tiefentladener Zellen, erschwerend hierbei bei WS1 und WF4 die Tatsache, dass die Reparaturfunkton mit nahezu vollem Ladestrom zu Werke geht.  Für Einsteiger mag ich das so gar nicht empfehlen. Allen anderen rate ich wieder: “Ihr müsst aufs Display schauen beim Einlegen, sind Eure LiIons unter 2,x V, dann solltet Ihr wissen, was Ihr da tut.”

NiMH/NiCd Ladefunktion reizt mich persönlich Null, aber falls Yifang nicht schwindelt mit der Terminierung, dann wäre die Umsetzung hier zumindest brauchbar. Aber machen wir uns nix vor: es gibt spezielle NiMH/NiCd Lader, die sind einfach besser für NiMH/NiCd. Stichwort: Refresh Funktion, Tricklecharge, Kapazitätsmessung, usw. Dieser Mischmasch hier wie auch bei der Konkurrenz Xtar ist nix halbes und nix ganzes. Ja, der Opus 3100 z.b. der machts richtig, aber der krankt an anderen Stellen.

Nun denn, die Vorteile:

es ist ein 4-Schachtlader, der auch wirklich 4 * 1 A liefern kann und nicht wie Nitecore/Sysmax aktuell total einbricht – und er hat ein genaues Display, das man sogar ablesen kann. Display finde ich sehr wichtig, Display rate ich jedem Dampfer, denn wir sollten unsere Akkuspannungen im Auge behalten und vor und nach jedem Laden kontrollieren – aber jedesmal den Multimeter rauskramen, das ist mir zu umständlich und ich denk mal, da bin ich nicht alleine. Der WF4 lädt ansonsten sehr ordentlich, dank 250 mA Modus gerade auch kleine Akkus und sein Straßenpreis von 33,- Euro (Oktober 2014) ist für ein 4-Schachtlader recht preiswert.

Das eigentlich größte Problem des WF4 ist, dass der Konkurrent Efest LUC V4 nur 2-3 Euro mehr kostet und einfach wertiger wirkt.  Der Efest LUC kann jedoch keine 250mA, (aber dafür 2A), wer also viele ganz kleine Akkus hat, ist beim WF4 besser bedient. Ich klau mir mal den Schlußsatz vom WS1: kann man kaufen, aber ehrlich gesagt, mir gefallen die Xtar oder die Efest besser. Sorry!

Bezugsquelle:

Jetzt ratet mal, wo ich den schon wieder her habe. Ja stimmt. Der Yifang WF4 wurde mir wieder von Akkuteile.de zur Verfügung gestellt.  Akkuteile hat eine riesen Auswahl an LiIon Ladegeräten

.

Die neuen AW Akkus Teil 1: die roten IMR von 2015

$
0
0

Die neuen AW IMR Akkuversionen im (erneuten) Test. Das Fazit sozusagen zu AWs aktuellem ungeschützen IMR Lieferprogramm.

aw-akkus

Neue Versionen der AW Akkus – von AW-Akku.de

 

Wer oder was ist AW?

Was viele nicht wissen: AW ist eine 1 Mann Firma, “Andy/Andrew” Wan sitzt in Hong Kong und verkauft ausgewählte Akkus über Kleinanzeigen im CFP Marketplace Forum, eigentlich einer Taschenlampen Community. AW ist dabei kein Hersteller, sondern zählt streng genommen zu den Umverschrumpfern. Während es bei den meisten Protected AW Akkus klar ist, welcher Akkuhersteller dahinter steckt, ist und bleibt der Hersteller der ungeschützten roten AW IMR Akkus unklar.

Vertriebswege damals und heute

Wer einen AW Akku kaufen wollte, der schicke Andy einfach das Geld per Paypal und eine eMail an seine Yahoo eMail Adresse und einige Wochen später trudelten die Akkus dann per Luftpost ein. Einen Shop oder eine Homepage, das gabs damals wie heute nicht. Das ging solange gut, bis sich die Luftfrachtunternehmen weigerten, LiIon Akkus zu befördern, nun kann Andy nur noch per Seefracht verschicken und das dauert den meisten zu lange (etwa 8-12 Wochen ca), darum gibt es eine Änderung im Vertriebsweg für AW Akkus: es wurden in unterschiedlichen Ländern Akkuhändler als autorisierte Distributoren eingesetzt: Powerleds.de – die den Shop AW-Akku.de betreiben und mir freundlicherweise das oben abgebildete Testpaket zukommen ließen, sind offizieller Distributor von AW hier in Deutschland.

AW Akkus gehören zu den am meisten gefälschten Akkus am Markt. Kauft Eure Akkus daher *nur* über autorisierte AW Händler oder eben AW direkt, niemals bei den üblichen Chinamarktplätzen, dort gibt es zu 100% nur Fakes. Selbst bekannte China Akku Großhändler bieten ohne mit der Wimper zu zucken AW Fakes an. Passt auf, egal ob Ihr nun Endkunde oder Händler seid!

Warum sind AW Akkus so beliebt?

AW Akkus waren die ersten IMR Akkus, die für uns Dampfer halbwegs problemlos verfügbar waren. Entweder gabs AW Akkus oder aber die für uns Dampfer ungeeigneten (Mist-)Akkus von Trustfire und Ultrafire und sonstigen *fire Schrott. Ansonsten gab es eigentlich kaum dampftaugliche Akkus am Markt. Lange Zeit waren die roten AW Akkus also wirklich so das Beste, was der Markt zu bieten hatten. Aus dieser Zeit stammen auch solche Aussagen wie von Provari “Unsere Akkuträger dürfen nur mit AW Akkus betrieben werden”.

Übrigens eine Drohung ala “Garantieverlust wenn nicht AW Akkus benutzt werden” existieren zwar tatsächlich, aber sind völliger Blödsinn: wenn Ihr im Garantiefall den Akku nicht mitschickt oder ausplaudert, kann Euch niemand nachweisen, dass es kein AW war.

Inzwischen hat sich der Markt drastisch zu unserem Vorteil gewandelt: LiIon Zellen werden nun von den E-Bike Bastlern, den Taschenlampen Fans und eben auch von uns Dampfern in so großen Stückzahlen gekauft, dass der Handel / Verkauf an Endkunden tatsächlich rentabel ist und so steht uns heute eine riesen Anzahl unterschiedlichster Zellen zur Auswahl, was damals noch undenkbar war. In der riesigen Auswahl an Zellen gibt es nun auch Akkus, die AW den Rang abgelaufen haben und dazu noch wesentlich günstiger sind (wenn man mal von den aktuellen Mondpreisen für die angeblichen Wunderakkus in Froschgrün absieht).

AW ist also nun deutlich unter Druck geraten, denn die großen 3 Hersteller: Panasonic, Samsung und LG schrauben kräftig weiter an der Leistungsspirale ihrer Akkus – während sich bei AW bis auf neue Hologrammlogo Aufkleber nichts getan hatte. Bis im Herbst letzten Jahres neue Versionen der AW Akkus in den Handel kamen, die es nun hier zu testen und vorzustellen gilt. Die große Frage ist:

Findet AW mit den neuen Akkus wieder Anschluss?

Die roten AW IMR

  • der kleine 10340 Akku wurde ersatzlos aus dem Lieferprogramm gestrichen. Das ist auch OK so, denn besonders gut war der eigentlich nie. Lustigerweise ist und bleibt ausgerechnet der Joyetech gebrandete OEM 10340er mit 350 mAh das Beste, was es in der Größe gibt. [ Mehr zum AW ICR 10440 auf Dampfakkus ]

Für uns Dampfer spielt die Größe eigentlich keine Rolle mehr, die Hersteller haben es Gott sei Dank eingesehen, dass die Größe nicht zum Dampfen taugt. Ich hab noch ein paar Museumsstücke, die 10340er nutzen, aber was Aktuelles wüsste ich nicht.

  • der AW IMR 16340-550 Akku wurde nicht aktualisiert. Das Datenblatt und auch das Design des roten Schrumpfschlauchs ist unverändert.  AW gibt 4 A Entladerate an, das scheint stimmig. Noch vor der AW liegt jedoch die Efest IMR 16340 Rot [Dampfakkus], die ist einfach noch ein Tick besser:
Blau: Efest IMR 16340-550 vs. Rot: AW IMR 16340-550

Blau: Efest IMR 16340-550 vs. Rot: AW IMR 16340-550

Referenz hin oder her: ein einzelner 16340er ist zum Dampfen eigentlich nicht stark genug. Ein IMR 16340er geht dabei dann noch eher als einer seiner Protected Kollegen, die meist schon deutlich unter 2 A durch die Schutzelektronik oder die ICR Chemie dann die weiße Fahne hissen lassen. IMR in 16340 gibt es nicht viele, der AW ist einer von nicht mal einer Handvoll und kein schlechter dazu noch, 16340er wurden oft im Stacking benutzt, da waren die AW IMR 16340 aus 2 Gründen gut bei: zum einen gabs wegen dem Nuppel keine Kontaktprobleme und dank IMR Chemie war das auch nicht ganz so kritisch im Falle eines (D/G)aus am Werk. Gestacked würden zwar Protected 16340 mehr Sinn machen, aber da unsere Akkuträgerbauer die Rohre generell zu kurz machen für Protected, ist in der Praxis dann halt auch im Stacking unprotected IMR das einzig passende. Wie gesagt, AW IMR ist in 16340  immer noch mit die beste Wahl, wenn es denn unbedingt ein 16340er sein muss… [ Mehr zu AW IMR 16340 auf Dampfakkus ]

  • die erste Neuerung: der AW IMR 14500-650 löst den alten 14500-600 ab. Neben der eher unspektakulären Erhöhung der Kapazität um 50 mAh stiegt angeblich der maximale Entladestrom um den Faktor 2.25 von 4 A auf etwas über 9 A. Angeblich. Leider zeigte der Test in der Praxis was ich schon befürchtet hatte: hier wurde nur mit den Zahlen jongliert, 9 A sind völlig utopisch für einen 14500er Akku. In Echt ist der neue AW IMR 14500 im Test sogar eher noch einen Tick schlechter als sein Vorgänger AW IMR 14500-600 von 2012 damals. Es schmerzt zudem auch, zu sehen, dass auch AW nicht davor zurück schreckt, bei der Entladerate maßlos zu übertreiben. Nichts desto trotz ist und bleibt AWs IMR 14500er egal ob alt oder neu auf Platz 2 meiner internen Hitliste, aber die 9 A, die vergessen wir ganz ganz schnell wieder. 4 A bis 5 A, zu mehr taugt das nicht. Aber: nur Efest IMR 1450-700 Rot schnitt bisher besser ab. Kurz: bei 14500 ist AW auch noch gut im Rennen, trotz des 9 A Fettnäpfchens. [ Mehr zu AW IMR 14500-650 auf Dampfakkus ]
Entladekurve mit 9 A: schlechter Scherz

Entladekurve mit 9 A: schlechter Scherz

Leider Gottes haben es die Akkuträger-Hersteller immer noch nicht begriffen, dass die ca. 4 A, die man aus einem 14500er Akku heraus prügeln kann, für ein geregeltes Dampfen nicht wirklich ausreicht, die griechischen Rohrpuzzelbauer planen wohl gerade nen neuen Akkuträger in 14500 mit SubOhm Ambitionen. Was ich von so ner Schnapsidee halte könnt ihr Euch glaub denken. Manchmal kann man sich echt nur noch wundern, die Physik wird sich dem sicherlich begabten Erfinder jedenfalls nicht unterordnen, auch wenn das Ego noch so groß ist inzwischen.

  • der AW IMR 18350-800 ist der Nachfolger des 18350-700. Neben 100 mAh mehr Kapazität verdoppelt AW die Entladerate mal eben von 6 A auf 12 A. Und das Testergebnis? Bei 2 A, 3 A und 5 A sind alter und neuer AW 18350 nahezu identisch. Im Bereich größer 5 A hab ich keine wirklich verlässlichen Kurven für den alten 18350-700, kann da also Neu vs. Alt nicht wirklich beurteilen. Aber eines kann man sagen: die 12 A des neuen 18350-800 sind realistisch, die 12 A Kurven sind sehr ordentlich. Der 18350er neu oder alt bleibt meine Referenz in 18350 für Lasten bis 5 A. Bei mehr A hat der Tensai LC18350HP [Dampfakkus]  doch die Nase vorne. [ Mehr zur AW IMR 18350-800 auf Dampfakkus ]
Grün: komische Probleme der 18350-800 im Dezember sind im aktuellen Test (rot) nicht mehr feststellbar

Grün: komische Probleme der 18350-800 im Dezember sind im aktuellen 12 A Test (rot) nicht mehr feststellbar

Während ich in meinen ersten Tests im Dezember 2014 noch massive Probleme mit der damals taufrischen 18350-800 hatte (siehe 12 A Kurven hier: AW IMR 18350-800 Stand 12/2014) ist die Zelle heute (Tests 03/2015) absolut in Ordnung und fast auf dem Niveau des Spitzenreiters Tensai LC18350HP.

  • AW IMR 18490-1200 ersetzt den alten AW IMR 18490-1100, neben der kleinen Erhöhung der Kapazität ist hier auch die Steigerung der Entladerate nur minimal ausgefallen, statt 16,5 A sind es nun 18 A. Und das halte ich sogar für realistisch. Die Tensai 18500HP-1100 [Dampfakkus]  ist trotzdem noch eine Ecke besser, aber die AW liegt vorne mit dabei. In Größe 18500 bekommt sie auch von unten her Druck: die Panasonic NCR18500-2000 [Dampfakkus] schlägt bei niedrigen Lasten durch die Mehrkapazität sowohl AW als auch Tensai in der Ausdauer. [ Mehr zum AW 18490-1200 auf Dampfakkus ]
Grün: alte AW 18490 vs rot: neue 18490 - bei 10A

Grün: alte AW 18490 vs rot: neue 18490 – bei 10A

Die neue 1200 mAh Zelle unterscheidet sich kaum von der alten 1100 mAh Version. Wenn überhaupt, dann vermag ich nur über 16 A einen Vorteil der neuen AW gegenüber der alten 1100 mAh erkennen, was jedoch auch daran liegen könnte, das meine 1100 mAh schon wesentlich mehr Zyklen hinter sich hatte, als die Kurven erstellt wurden. Aber wie sagt man so schön: in dubio pro Reo, ne AW, der Reo Test is ja schon ewig abgefrühstückt. Im Vergleich zur Testreihe im Dezember 2014 wurde auch hier bei der 18490-1200 die Stabilität an der oberen Lastgrenze verbessert, allerdings war es da ja lange nicht so gravierend wie bei der 18350.

  • Der AW IMR 18650-1600 wurde lt Datenblatt ebenfalls nicht verändert. Da ich ihn früher schon nicht getestet habe und ich auch heute kein Testexemplar habe, kann ich ihn auch nicht vergleichen.

Der AW 18650-1600 erschien mir damals schon “uninteressant”, heute ist er es umso mehr. Zwar sind 24 A (nicht verifiziert) nach wie vor ein sehr guter Wert, aber die Konkurrenz bringt die selben 24 A bei deutlich mehr mAh, also längerer Laufzeit – zu weitaus günstigeren Preisen. Einen 1600 mAh 24 A braucht heute kein Dampf-Mensch und ein billiges Schnäppchen ist es eben auch nicht. Der AW IMR 18650-1600 ist überflüssig.

  • der AW IMR 18650-2200 löst den AW IMR 18650-2000 ab. Leider gibt bereits die Messung des Innenwiderstands mit dem ELV RIM1000 den Weg bereits vor: mit 29 bzw. 33 mOhm wird das auch in dieser, der nun 4. und 5. Testrunde kein Überflieger werden. Der Akku steckt die 20A locker weg, da könnte man auch noch mehr wie 20 A rausholen, hier stapelt AW komischerweise tief – aber die Spannungslage ist für uns Dampfer einfach extrem bescheiden. Der AW IMR ist keine gute Wahl für uns Dampfer im Hochlastbereich. [ Mehr zum 18650-2200 auf Dampfakkus ]
Gegen Konion VTC4 und VTC5 hat AW nix zu melden. Das sind Welten...

Gegen Konion VTC4 und VTC5 hat AW in 18650 nix entgegen zu setzen. Das sind Welten…

Von den 18650er hatte ich insgesamt 5 Zellen über mehrere Monate hinweg aus komplett unterschiedlichen Chargen zur Verfügung: 2 von AW-Akku.de im Testpaket, 1 von Vapor-Freak und einen aus einem weiteren Dampfshop und dann paar Wochen später nochmal 1 von Vapor-Freak. 5 Zellen aus unterschiedlichen Chargen, immer das selbe schlechte Ergebnis, ich glaube nicht, dass der Fehler bei mir liegt @ mein Freund aus dem ECF..

selbst in 10A ist der AW 18650-2200 nicht wirklich gut..

auch in 10 A kann AW nicht punkten.. selbst der “Opa” Panasonic 18650 PF ist hier klar vorne

Mein Fazit:

Ich würde gern was anderes Schreiben, würde mich liebend gerne mit einem Super-Review bei David von PowerLEDs.de / AW-Akku.de für das riesen Testpaket erkenntlich zeigen, freudig strahlend sagen: “Los, kaufts AW, die sind wieder richtig gut.” Aber die neuen AW IMR Versionen sind nach meinen Messungen mehr ein Marketing Schachzug und leider kein technischer Befreiungsschlag:  Eine durchschlagende Verbesserung der Leistung im Vergleich zu den alten Versionen kann ich leider nicht messen (mit einer Ausnahme: die 18350-800). Auch gelingt es AW nicht, in der so wichtigen 18650er Größe zur Konkurrenz aufzuschließen. Angesichts der Probleme, die ich noch im Dezember 2014 mit den ersten neuen AW Akkus gerade 18350 und 18500 hatte, bin ich mir durchaus sicher, das irgendwas an der Produktion geändert wurde und nicht einfach nur der Schrumpfschlauch neu ist, aber eine dezente Modellpflege reicht AW einfach nimmer aus, um wieder an die Spitze zu kommen, das ist zuwenig. Und mehr ist es leider nicht geworden.

Die Kinderkrankheiten ausm Dezember 2014 Test sind jedoch inzwischen behoben und 18350, 18490 und 18650 haben gegenüber dem Test in 2014 sogar ein bissl zugelegt.

AW bietet in den Größen 16340, 14500, 18350, 18490 immer noch interessante Akkus an, aber Spitzenreiter, so wie früher mal, ist AW nun schon seit einer ganzen Weile nicht mehr – AW ist eigentlich leistungsmäßig bestenfalls nur noch Zweiter oder Dritter. Nur preislich, da liegt AW immer noch ganz weit vorne: AW Akkus sind gerne mal doppelt so teuer wie die Konkurrenz. Das macht es nicht einfach, hier eine Empfehlung auszusprechen, absolut nicht. AW Akkus waren immer gut, immer sehr schön konstant und zuverlässig. Das ist das, was ein Teil ihres Ruf ausmachte und was AW wohl noch eine Weile über Wasser halten wird. Deshalb kann man für AW Akkus auch etwas mehr bezahlen als für die Lügenbarone Efest & Co.

Komplett abgeschlagen ist AW jedoch in 18650, hier rennt die Konkurrenz Sony, Samsung, und LG Kreise um sowohl AWs alte wie auch die neue Zelle. In 18650 muss ich von AW abraten.

Bezugsquelle:

Alle Akkus aus diesem Test wurden mir freundlicherweise vom offiziellen Distributor für AW, die Firma PowerLEDs zur Verfügung gestellt. Alle Akkus sind im Shop AW-Akku.de direkt ab Lager DE erhältlich.

PS: AW-Akku.de bietet derzeit die Restbestände der alten Akkuversionen zu reduziertem Preis an. Wenn Ihr AW Fans seid, dann schlagt bei den reduzierten Versionen zu.

Coming soon:

Ein Blick auf die schwarzen AW Protected Akkus

.

Ein bemerkenswerter Akku: Samsung INR18650-30Q

$
0
0

LiIon Akku im Test: Samsung INR18650-30Q wischt mal schnell mit der Konkurrenz den Boden auf.

Samsungs INR18650-30Q

Samsungs INR18650-30Q

Es kommt nimmer oft vor, dass mich das Ergebnis einer Akkukurve überrascht, in der Regel nimmt man das Ding aus dem Lader, misst schnell den Innenwiderstand und dann weiß man schon, was einen da erwartet, die Kurverei verkommt zur Formsache, geht nebenher, da guckt man schon gar nimmer so genau danach.

Heute war es dann mal wieder eine Ausnahme, da kommt so eine nichtssagend Samsung Zelle aus einer Serie, die bisher immer mehr oder weniger Larifari war und die deklassiert mal schnell das ganze Rudel an Platzhirschen, egal in welcher Disziplin:

Samsung 30Q gegebn

Samsung INR18650-30Q gegen Samsung INR1865-2E und LG MH1 bei 10 A

Leider ist Samsungs 30Q laut mir vorliegendem Datenblatt nur bis 15 A Dauerlast spezifiziert, aber auch da schlug sie sich ganz hervorragend:

Samsung 30Q bei 15A

Samsung 30Q bei 15A

Ich sag ja schon immer wieder jedem, der nicht schnell genug aufm Baum ist: “die Max Dauerlast Angabe ist für die Katz, meistens wird nach oben hin geschummelt, oder auch mal gelogen dass es kracht” und kein Mensch will es hören – aber hier betreibt Samsung ein sehr verwunderliches Understatement, wie der 20 A Test recht eindrucksvoll beweist: diese Zelle kann deutlich mehr wie die 15 A aus dem Datenblatt. Schaut mal:

Samsungs 30Q bei 20A  gegen Samsung 25R und Sony VTC5

Samsungs 30Q bei 20A gegen Samsung 25R und Sony VTC5

 

Um das Ergebnis zu verifizieren habe ich 3 Samples aus 2 verschiedenen Quellen benutzt: mein Dank geht an vape42.hu und akkuparts24.de für die schnell und dazu noch kostenlos bereitgestellten Muster! Bitte schauts da mal vorbei, ohne meine Spender wäre Dampfakkus aufgeschmissen.

Wer bei 20A nicht mal über 45°C kommt, noch gute 97% der Nennkapazität bringt und absolut souverrän die bis angebliche 30A spezifizierte Konkurrenz deklassiert, der kann mehr als die 15 A, die da aufm Beipackzettel steht (oder die anderen übertreiben vielleicht doch etwas). Wie dem auch sei.

Es würde mir niemals nicht einfallen wollen, die Richtigkeit eines Akkudatenblattes in Frage zu stellen <g> oder gar Leute dazu aufzufordern, Akkus höher als spezifiziert zu belasten, womöglich unter der Ausflucht, daß wir ja eh nur Pulsbelastung und keine Dauerlast… Nene..

.. aber wer einen Akku bis 15A sucht, das ist ja auch schon eine Menge Holz, der könnte sich den Samsung mal in die engere Auswahl nehmen.

Mir scheint, als hätte es bei Samsung gerade mal wieder einen merklich Entwicklungsschritt getan, sind wir mal gespannt, was da noch für Neuauflagen älterer Modelle nun auf uns zu kommen. Ich hab da sowas im Urin, da kommt noch was (und es ist diesmal kein Nierenstein.. )

Weitere Akkutests mit Samsungs INR18650-30Q in Kürze dann auf Dampfakkus.de.

PS: Kommentare sind ja immer gerne gesehen, aber hier interessierts mich ganz besonders: Welche Erfahrung habt ihr mit dem 30Q gemacht?

.

Akku Mythen: Ein LiIon braucht paar Zyklen bis er taugt

$
0
0

Hat glaub jeder schonmal gehört: ein Lithium Ionen Akku muss erst ein paar mal Geladen und Entladen werden, bis er seine volle Kapazität entwickelt. Wollen wir mal gucken?

Wieviel Zyklen so ein LiIon nun brauchen soll, bis er seine volle Kapazität entfaltet, das sagt irgendwie nie jemand. Aber noch viel spannender ist die Frage:  Ist da überhaupt was dran?

Auslöser war eine Diskussion: wir müssen unsere neu gekauften LiIon Akkus  erst mal über das automatischen Reycleprogramm des Eierlegendenwollmilchladers laufen lassen, weil man dann die besseren Ergebnisse bekäme. Ich halte das für Humbug, aber das Ganze für ein durchaus spannendes Thema, denn das wird in der Tat in der Akkucommunity mit einigem Enthusiasmus diskutiert und begegnet mir immer wieder: Ich kann Euch gar nicht sagen, wie oft ich schon gefragt wurde, in welchem Zyklus ich die Akkukurve X gemacht habe.

3 Thesen fliegen durchs Netz – die komplexeste zuerst:

  1. Ok, das wird ein harter Brocken: in der Zeit der Lagerung primär vor Verkauf und Transport zum Endkunden bilde sich während des Rumliegens also zusätzlich zum seit der Produktionen der Zelle vorhandenen SEI Film der Anode (vgl. AG Roling an der Uni Marburg ) nun auch an der Kathode eine weitere, IPF genannte, passivierende Schicht, welche den Elektronenfluss zusätzlich behindere, die Leistung des Akkus schmälere, den Innenwiderstand erhöhe und letztendlich sogar irgendwie zum Plating führe (Plating ist ein bekanntes Problem mit Ablagerungen an der Anode und kommt vom Laden nicht vom Lagern). Während die SEI nur mit enormen Schäden (Totalverlust) an der Zelle aufgelöst werden kann (Stichwort: Thermal Runaway) und unverzichtbar für die Stabiltät der Zelle ist, soll sich die IPF durch mehrfaches Laden und Entladen wieder abbauen lassen… [ Wenn, ja wenn sie denn überhaupt da wäre. ]
  2. danach könne der Akku neu bzw. vollständig “formatiert” werden. Durch das Formieren erhöht sich in der Tat die Kapazität des jeweiligen Akkus.. [ allerdings nicht bei LiIon sondern bei NiMH/NiCad ]
  3. Ganz ohne dubiose Schichten kommt die wesentlich simplere Behauptung aus, Li-Ions müssten erst “eingefahren” werden, der englische Fachausdruck dafür ist “Priming”. Im Grunde ist es das selbe wie 2)

Da sind also zusätzliche bremsenden Schichten und Formieren/Priming wird als Zusatz-Joker mit dazu geworfen. So nach dem Motto, irgendwas wird schon zutreffen. Formieren passt eigentlich nicht zum Schichtenproblem, ist aber ein reales Phänomen bei Haushaltsakkus, dort gibt es das tatsächlich. Bei den Schichten frag ich mich immer, ob das ganze nicht auf eine falsch verstandene Erklärung der chemischen Abläufe und dem ganz realen Problem des Platings zurück geht. Ist ja schon auch verwirrend – da sind so schon einige Schichten am Start, darunter auch die tatsächlich gewollt bremsende SEI.

Da ich von meinem Testbericht zum Samsung INR18650-30Q noch eine fabrikfrische und bisher ungenutzte Zelle über hatte, werde ich den Test damit mal schnell nachstellen. Wobei schnell ist gut, das wird sich jetzt ein paar Tage hinziehen.

Bei der Samsung 30Q handelt es sich wie bei fast allen aktuell für uns Dampfer relevanten Akkus heute um eine Li(NiMnCo) oder kurz NMC Mischchemie (auch gerne als INR bezeichnet).  Für den Test habe ich mich für einen wie ich denke praxisnahen Entladestrom von 10 A entschieden. (der 20 A Knüppel hat eine bekannt extrem schnelle Alterung der meisten Zellen zur Folge, das fand ich jetzt nicht sinnvoll, wenn wir überhaupt die Chance haben wollen, eine Steigerung zu erkennen)

Die Vorbereitung:

Wie alle Akkus ab Werk erreichte mich der 30Q mit einer Akkurestspannung um 3.8 V – 3.6 V. Das ist vollkommen korrekt so: LiIon Akkus, die lange nicht genutzt werden, sollten möglichst nicht voll geladen und auf gar keinen Fall entladen gelagert werden, sonst altert der Akku schnell – das ist Fakt. Hier findet die Bremschichten-These also erst mal einen durchaus glaubwürdigen Aufhänger.

Ein Händler, der mir einen Akku mit 4.2 V frisch vollgeladen schickt, bekommt von mir den Akku übrigens umgehend zurückgeschickt. Warum ich das so mache? Ein Akku der hier mit 4.2 V ankommt, mit dem wurde schon irgendwas gemacht. Viele mögen jetzt sagen: “Ach, der Händler meint es nur gut mit mir und will mir das erste Laden ersparen”, meiner Erfahrung nach überwiegen jedoch die Fälle, wo was vertuscht werden sollte. Da waren dann schon komplett ausgenudelte Konions oder überlagerte Oldizellen von Anno-dazumal (Datumscode), auch mal schrottreife Akkufakes und alles mögliche drunter. Wenn ich 4.2 V sehe, dann werde ich richtig misstrauisch.  

Der allererste Vorgang – Zyklus 0 – ist bei mir immer Entladen auf die im Datenblatt angegebene Entladeschlussspannung (hier beim 30Q sind das 2.5 V) und anschließendes Vollladen. Man sieht hier schon: dem Zyklus Null traue ich auch nicht, da ist also so rein Psychologisch schon etwas, was stört. Nachgemessen hab ich allerdings auch nicht. Die Beschreibung der LiIon Akkueigenschaften:

  • LiIon haben keine “Ladegedächtnis”  (Memory Effekt)
  • es ist egal ob ich einen komplette Vollladung oder mehrere kürze Zwischenladungen mache

lassen eigentlich wenig Platz für Zweifel an der Stelle.

Die Referenzkurve für den Samsung 30Q:

Vor Beginn dieser Kurve habe ich den Innenwiderstand mit dem ELV RIM 1000 Testgerät gemessen, er betrug wie zuvor bei den Dampfakkus.de Tests schon für die Samsung 30Q  gemessene 18 milliOhm.

Achtung: je nach Messverfahren, Messgerät und gewählten Messparameter unterscheiden sich die Ergebnisse einer Innenwiderstandsmessungen erheblich, dadurch sind Ergebnisse aus unterschiedlichen Tests mit unterschiedlichem Setup nicht direkt vergleichbar.

Zyklus 1

Zyklus 1. 2,927 Ah, 9,843 Wh ,18 mOhm. (Klick macht immer Groß)

So, damit haben wir nun unsere Referenzkurve. Gemäß der Theorie der Zyklenanhänger müsste sich die Akkuperformance demnächst erhöhen, der 2. Zyklus ist jedoch wenig überraschend, die Kurve 2 läuft mehr oder minder exakt über der Kurve von Zyklus eins, minimale Abweichungen, im Rahmen der Messungenauigkeit, der Innenwiderstand identisch:

Zyklus 2

Zyklus 2: 2,910 Ah 9,796 Wh

Sind wir ehrlich, wir haben nix anderes erwartet, oder? Ok, vielleicht eher noch weniger Abweichung, aber das ist nun mal kein Profi Equipment hier. So und jetzt kam dann was interessantes:

zyklus3

Zyklus 3: ein Sprung nach oben. 2,965 Ah 10,028 Wh

Zyklus Kapazität (Ah) Energie (Wh)
#1 2.910 Ah   9.796 Wh
#3 2.965 Ah 10.028 Wh
= 101,9 % 102,4 %

Da hier die Energie (die Yihi und Dicodes lassen grüßen) die relevantere Einheit ist, sagen wir: in Zyklus #3 hatten wir etwa 2,5% mehr nutzbare Energie zur Verfügung als in Zyklus 1.

Hmm.. 2.5% nun, bitte nicht schlagen, aber 2.5% ist jetzt nicht soo arg viel. Ja, für nen Kurvenvergleich so rein optisch macht es schon was aus, in der Dampferpraxis ist das nun eher wenig, das dürfte keinen Zug ausmachen und wenn ich es auch nur ungern zugebe wäre auch das ist noch im Rahmen eines Messfehlers.

Aber, sind wir positiv, werten wir es als Abbau einer bremsenden Schicht und als tatsächliche Leistungsverbesserung in Zyklus 3 und wir sind ja noch lange nicht fertig. Frisch ans Werk mit Zyklus 4:

Zyklus 4 is im Grunde auf dem NIveau von Zyklus 3.. leider keine weitere Steigung mehr

Zyklus 4 enttäuscht leider

Zyklus 4 is im Grunde auf dem Niveau von Zyklus 3, aber definitiv keine weitere Steigung mehr. Überhaupt, war von Zyklus #3 an dann ein stetig absteigender Trend zu sehen, keine der nachfolgenden Kurven konnte Zyklus 3 mehr überbieten.

Zyklen 3 bis 10: liegen irgendwo zwischen Zyklus 1 als Grundlinie und dem gemessenen Maximum in Zyklus 3

Zyklen 3 bis 10 liegen irgendwo zwischen Zyklus 1 als Grundlinie und dem gemessenen Maximum in Zyklus 3

Während Zyklus 4 noch etwa auf dem Niveau vom Zyklus 3 war, ab Zyklus 5 gings dann doch klar erkennbar nur noch bergab, keine Kurve kam der Kurve in Zyklus #3 mehr nahe, nicht nur das: Kurven 9 und 10 lagen dann schon sichtbar unter der Referenz aus Zyklus 1.

So, jetzt muss ich die Datei wechseln, weil der CBA IV nur 10 Kurven pro Datei nimmt, die Kurve 1 wurde rüberkopiert und dann mit Kurven 11 bis 14 weiter geloggt, also schauen wir weiter:

Zyklen 11-14: alle Schwächer als die Referenzkurve

Zyklen 11-14: alle Schwächer als die Referenzkurve

Zyklus 14 war das bisher schlechteste Ergebnis überhaupt für diesen Akku:

Zyklus Kapazität Energie
#1 2.910 Ah   9.796 Wh
#14 2.868 Ah 9.643 Wh
= 98,6 % 98,4 %

Also haben wir nach dem vollendeten 14. Zyklus nun 1,6% der ursprünglich mal abrufbaren Energie schon verloren. Hätten wir die Kurven mit 20 A gemacht, wäre das noch viel drastischer ausgefallen.

Der Akku zeigt an diesem Punkt nun also die ersten Alterserscheinungen, dies spiegelt sich auch im Innenwiderstand wieder: von einstigen sehr guten 18 milliOhm ist der Innenwiderstand nun auf immer noch ordentliche 22 milliOhm angestiegen – immerhin gut 20% höher.

Der Innenwiderstand lässt Rückschlüsse auf das Lastverhalten zu, je niedriger, umso stabiler. Notiert man sich bei einem neuen Akku den anfänglichen Innenwiderstand kann man später durch einen direkten Vergleich mit identischem Setup z.b. im Opus BT-C3100 Ladegerät oder vielen Modellbauladern wie den allseits beliebten Imax B6 Klonen dann innerhalb weniger Sekunden recht verlässlich Auskunft über den Zustand des Akkus erhalten, ohne dass man wie hier geschehen, tatsächlich komplette Entlade-/ Ladevorgänge gefahren werden müssen.

Händlern würde ich den Griff zum ELV RIM1000 ans Herz legen wollen, das kost nicht viel und erlaubt beim Wareneingang und bei der Retourenannahme einen schnellen Blick, was nun tatsächlich Sache ist. Wenn ihr es gleich einstellt wie ich, könnt ihr sogar die Werte aus Dampfakkus.de als grobe Richtline nehmen.

Vergleichen wir Zyklus 1 und 14 nochmal direkt:

DFas ist glaub recht deutlich

Zyklus 1 vs 14 ohne das Gewimmel dazwischen: so sieht ein nimmer ganz so frischer Akku aus

Der Akku ist noch immer fit genug für hohe Lasten, aber so wie es die Kurve zeigt, er hat schon Federn lassen müssen. Dass dieser Akku jemals nochmal das Maximum aus Zyklus 3 übertreffen wird, halte ich bei der Ausgangslage für unmöglich. Der Innenwiderstand hat sich verschlechtert anstatt verbessert. Wenn es eine Bremsende Schicht gibt, dann wird es dann jetzt mal langsam Zeit für eine Auflösung dieser – oder wann soll die große Verbesserung jetzt noch kommen? Die nachfolgenden Zyklen bis einschließlich #25 in folgenden zwei Charts bleiben alle hinter der Referenzkurve zurück:

Zyklen 11 bis 19

zyklen-bis-25

Zyklen bis 20 bis 25

Zyklus 25:

Nochmal im Detail: Zyklus 1 vs. Zyklus 25

Nochmal im Detail: Zyklus 1 vs. Zyklus 25

Inzwischen sind wir bei einem Innenwiderstand von 23mOhm angekommen, die Performance sinkt derzeit also nicht mehr ganz so schnell wie zu Beginn, von einer Verbesserung ist allerdings weit und breit nichts zu bemerken.

Zyklus Kapazität Energie
#1 2.910 Ah   9.796 Wh
#25 2.854 Ah 9.570 Wh
= 98,1 % 97,7 %

1.9% Verlust an Kapazität, 2,3% Verlust  an nutzbarer Energie nach 25 Zyklen für die Samsung 30Q. Industrie Standard sind nach ca. 300 Zyklen 30% Kapazitätsverlust. Aber soweit will ich das jetzt nicht mehr weiter treiben, das is dann schon ein bissl fad…

Fazit zum Zyklentest:

Eine maximale Steigerung in Zyklus 3, die bei grad mal 2.5% liegt und keine 3 Zyklen andauert, da halte ich den Satz: “Man muss ein paar Zyklen warten, bis ein LiIon seine volle Leistung entfaltet” für unpassend. Da muss man ja wie der Luchs aufpassen, dass man dieses Mini-Hoch nicht aus Versehen verpasst.  Ein Abbauen irgendeiner bremsenden Schicht oder irgendeine relevanten Leistungsverbesserung kann ich in diesem Setup nicht erkennen, ich erkenne ein stetiges Abbauen einer Zelle, so wie ich das erwarten würde, inkl. kleinen Abweichungen.

Ja, das ist jetzt nicht repräsentativ, gerade mal eine einzige Zelle herauszupicken und von dieser einen einzigen Zelle auf alle LiIons in der weiten Welt inkl. aller möglichen Chemievarianten was sagen zu wollen, ich formuliere daher sehr vorsichtig:

Das mag vielleicht mit anderen Akkus oder mit Minimal-Entladenströmen von 0,1 C, 0,2 C anders aussehen, aber ich persönlich habe den Fall, dass sich die Kapazität relevant erhöht hätte, in über 500 für Dampfakkus.de vermessenen Akkus noch nie bemerkt. In einem niedrigen einstelligen % Bereich mag das Ergebnis immer wieder mal schwanken, ja, aber dabei von einer Leistungssteigerung durch Zyklen zu sprechen, halte ich für übertrieben.

Vielleicht kann mir ein Verfechter der “Ein Lion entwickelt erst nach X Zyklen seine volle Leistung“-Fraktion mal die Eckdaten seiner Versuchsreihe geben, damit ich es damit nochmal probieren kann?

Achtung, das soll absolut nicht heißen, dass misshandelte Akkus mit gezielten und teilweise auch unkonventionellen “Ladeaktivitäten” nicht wieder reaktiviert werden könnten. Nein, dieses Reaktivieren beschädigter Akkus funktioniert, ist aber ein anderes Thema, nicht ganz ohne gewisses Gefahrenpotential und stupides Laden-/Entladen auch da nicht zielführend.

Battery University sagt zu dem Thema:

… manufacturers of lithium-ion batteries […] say that Li-ion is ready at birth and does not need priming.

und im Abschnitt über LiIon zu den Schichten:

Some battery users insist that [the IPF] passivation layer develops on the cathode of a lithium-ion cell after storage. Scientists do not fully understand the nature of this layer […] Some scientists deny outright the existence of the IPF, saying that the idea is highly speculative and inconsistent with existing studies.

http://batteryuniversity.com/learn/article/how_to_prime_batteries

PS:

Im übrigen muss ich nun ein Geständnis machen, das Leistungsplus in Zyklus 3 und 4 kommt primär daher, weil es an diesem Tag deutlich wärmer war als an den anderen Tagen, höhere Raumtemperatur bewirkt klare Leistungssteigerung des Akkus.. es gab hier also nicht mal eine 2.5% Steigerung, vermutlich gab es überhaut keine.. Drum macht man professionelle Akkutests in nem klimatisierten Raum, den ich leider nicht habe..

Man lernt: viel mehr als eine das mögliche Verschwinden einer mysteriösen Bremsschicht oder die dubiose Neuformierung wirkt sich die aktuelle Temperatur des Akkus aus. Ein Effekt, der gut erforscht und unstrittig ist.

.

Efest LUC V6 – 6 Schacht LiIon Ladegerät

$
0
0

Man muss Efest Akku nicht mögen, aber die Lader sind in Ordnung und recht günstig. Mit dem neuen Efest LUC V6 bietet Efest nun ein weiteres Gerät in der LUC Serie an – nun eben mit 6 Schächten.

Das Muster wurde mir kostenlos von Akkuteile.de zum Test zur Verfügung gestellt.

Das Efest LUC V6 ist ein sehr simpel gestricktes Ladegerät komplett ohne irgendwelchen Schnickschnack, es hat auch nur 1 Taste und ein ausreichend genaues Display. Es hat sonst keinerlei Sonderfunktionen, ist aber in der Bedienung entsprechend einfach und für den “Hausgebrauch” einfach nur Akkus voll laden finde ich es recht gut geeignet.

Schon länger erhältlich sind die 2 Schwestermodelle LUC V2 und LUC V4, mit jeweils 2 bzw. 4 Schächten – und etwas mehr Auswahl bei den Ladeströmen. 6fach Akkulader gibts nun nicht unbedingt viel, die Konkurrenz im eigenen Hause Efest Blu6 ist mir persönlich zu verspielt – ausgelegt auf die Bedienung per Bluetooth App, das ist ein lustiges Gimmick, aber leider ist das Bedienkonzept am Lader selbst beim Blu6 ohne App dafür etwas umständlich. Das LUC V6 ist da deutlich bequemer zu nutzen.

Efest LUC V6

Efest LUC V6

Schauen wir mal an, was es kann:

Funktionen:

  • Unterstützt werden nur unsere Stand-Dampferakkus LiIon (IMR, INR oder ICR) mit 4,20 V Ladenschluss (3,6/3.7 V) nominal. Man kann auch 4,35 V Akkus einlegen, die werden aber auch nur bis 4,20 V aufgeladen. Für LiFePO, NiMH, Eneloop etc. ist das LUC V6 nicht geeignet.
  • Die ordentliche Schieber-Mechanik unterstützt alle Akkugrößen von 34 mm bis 65 mm (z.b. 1630, 14500, 18350, 1490, 18500, 18650, 26500, 26650) Sehr kleine Akkus mit weniger als 1000 mAh Kapazität sind allerdings weniger gut geeignet für das LUC V6 (der geringste wählbare Ladestrom ist mit 0,68 A für diese ganz kleinen Akkus dann etwas zu hoch. 26650er Akkus würden 4 gleichzeitig reinpassen, aber da steckt der Teufel noch im Detail der Ladeströme…
  • Man kann nur 2 Ladeströme wählen: 0,68 A oder 2 A. Wählt man 2 A, funktionieren nur noch 2 der 6 Schächte, also kann man nie mehr als 2 Akkus mit 2 A laden. Oder eben 1 – 6 Akkus mit 0,68 A. Der Hintergrund: das LUC V6 kann insgesamt maximal 4 A Ladestrom ausgeben, das sind also entweder 6 * 0,68 A oder 2 * 2 A, dazwischen gibts nix, andere Kombinationen sind nicht möglich. Das finde ich etwas dürftig, aber wer nicht grad auf der Flucht ist, kommt mit 6 * 0,68 A bestimmt auch hin.
  • Das Display ist hinreichend genau, zeigt die Ist Spannung mit 2 Nachkommastellen an. Ein Akku unter 0,7 V wird nicht erkennt (0,0 V im Display). Kleine animierte Symbole zeigen den aktuellen Zustand des jeweiligen Schachtes.
  • Der Lader verfügt wie eigentliche alle aktuellen Geräte über eine Reparaturfunktion tiefentladener Akkus: Akkus unter 0,7 V werden mit sehr vorsichtigen 60 mA bis zu 3,00 V aufgepäppelt, danach erhöht sich dann der Ladestrom auf den eigentlichen Wert 0,68 A oder eben die 2 A. Akkus unter 0,7 V werden nicht erkennt, die Anzeige zeigt 0,0 V / kein Akku. Ich bin kein Freund des Aufpäppelns so tief entladener Akkus, meiner Meinung gehört ein Akku, der so tief entladen wurde zum Recycling, aber es gibt ja keine Lader mehr ohne diese Funktion – wenigstens sieht man im Display beim einlegen, woran man gerade ist.
  • Ein einzelner Akku in Schacht 3 kann als USB Powerpack Funktion genutzt werden, 5 V bis maximal 1 A  mit Auto-Abschaltung als Tiefentladeschutz. Ist aber bei einem Gerät dieser Größe wohl eher Nebensächlich, das nimmt glaubt keiner ins Reisegepäck um es als USB Quelle unterwegs zu nutzen, da gibts wesentlich kompaktere Lösungen für. USB Powerpack geht nur, wenn das LUC V6 nicht am Stromnetz eingesteckt ist.
  • Verpolungsschutz ist vorhanden und funktioniert, wie ich mal wieder direkt selbst getestet habe. Ich lerns auch nimmer ;-)
  • es wird mit einem eigenen Netzteil 12 V, 2 A geliefert, außer dem CE Zeichen und RoHS / Entsorgung verzichtet Efest gänzlich auch irgendwelche Prüfzeichen, die aus China eh in aller Regel nur gefälscht sind. Ich bin kein Freund der USB Lader ala Xtar VC Serie, eine richtiges Netzteil (wenn es denn was taugt) ist mir persönlich immer lieber als der Betrieb über die meist eh schwachen USB Steckerchen.
  •  mitgelieferte wird eine knappe englische Anleitung, eine deutsche Übersetzung wird von Akkuteile.de in Kürze dann nachgereicht.

Ladekurven:

Bitte schaut auch immer rüber zu Henrik bei Lygte-info.dk, so professionell wie er kann ich das nicht messen. Hier exemplarisch 2 Kurven, einmal eine Ladung mit 0,68 A und einmal mit 2 A:

Efest LUC V6 lädt Sony VTC4 mit 0,68A

Efest LUC V6 lädt Sony VTC4 mit 0,68 A

... und hier mit 2A

… und hier mit 2 A

Wir sehen:

  • das von allen Herstellern unisono geforderte CC/CV Verfahren ordentlich implementiert
  • wir terminieren etwa bei 1/10 Ladestrom und schalten danach komplett ab, die Akkus können also auch längere Zeit im Lader verbleiben.
  • die einzelnen Schächte sind unabhängig voneinander und beeinflussen sich nicht gegenseitig.
  • die versprochenen, wenn auch etwas dürftigen) Ladeströme werden auch tatsächlich geliefert
  • die Spannung bleibt die ganze Zeit über innerhalb der Spezifikation
  • Nach Ladeende wird der Akku solange er im V6 eingelegt ist minimal entladen, fällt dabei die Akkuspannung unter 4,10+/-0,01V wird ein erneuter Ladevorgang angestoßen.

Mein Fazit:

Es gibt nicht viel Auswahl an 6-Schacht Lader, das LUC V6 erscheint mir gut und einfach und auch einsteigerfreundlich, Akku rein und gut ist und wenn man sie mal drin vergisst ist es auch kein Bier. Ich habe schon die Schwestermodelle V2 und V4 gemocht, das V4 war bis heute bei mir im Einsatz und wird nun durch das V6 ersetzt. Ein würdiger Nachfolger auch für das in Ehren ergraute Xtar WP6.2, das lange Zeit de erste Wahl war, wenn es um 6 Schächte ging und auch nicht schneller laden konnte (dafür umständliche Spacer benötigte). Alles in allem bin ich mit diesem Efest LUC V6 sehr zufrieden und gebe einen Kauftipp, auch wenn ich Efest Akkus aufgrund der ständigen Mauscheleien nimmer empfehlen kann. Derzeit ist das Efest LUC V6 für 34,90 Euro bei Akkuteile.de erhältlich, den Preis finde ich durchaus angemessen.

Mehr zum LUC V6 bei mir im Forum

.

Akkukompass im Frühjahr/Sommer 2016

$
0
0

Die Häufigste Frage, die mir gestellt wird, ist: “welchen Akku soll ich nun nehmen?”. Ich weiss nicht, warum ich bisher noch nie auf die Idee gekommen bin, das mal in einer Liste zusammen zu fassen. Hier also Stand Mai 2016 meine Favoriten.

In Größe 26650

Achtung

Neu im September: von EnerCig gibts nun den 26650-3400 in Silber mit leichter Verbesserung zum unten vorgestellten 26650-3200mAh und der aktuelle überflieger in 26650 ist der iJoy 26650-4200 “40A”, der macht zwar nur 30A, aber das extrem gut. Tests laufen, siehe Forum

26650 Ausdauer Akkus bis maximal 15 A:

  • Keeppower IMR 26650 (10 A / 5200 mAh)  [Dampfakkus]
  • Enercig / Tensai 26650 (15 A / 4700 mAh) [Dampfakkus]

Der Enercig (vorher unter dem Namen Tensai bekannt) ist ein Ticken höher belastbar dafür hat er ein bissl weniger Kapazität. Im Praxistest damals für die Pipeline Pro Nine 26650er Box hatte mir der Enercig einen Tick besser gefallen als die Keeppower, bei moderaten Lasten allerdings nur. Wer hohe Lasten will, braucht andere Akkus aus der Hochlast Klasse.

Zwischen den Ausdauer Akkus oben und den Hochlast Akkus unten im nächsten Abschnitt finden wir noch die Klasse um 4200 mAh meist so mit 20 A belastbar, also weder sonderlich belastbar noch sonderlich ausdauernd. Kann man kaufen, wenn man eben so irgendwie zwischen den Stühlen sitzt, aber lasst Euch nicht ins Bockshorn jagen, ein aktueller 26650er Akku mit 4200+ mAh wird niemals so hoch belastbar sein wie einer mit 3200 mAh, das gibt aktuell der Akkumarkt nicht her. Ich find die 4200 mAh Klasse Banane, nix halbes und nix Ganzes und der Unterschied in der Praxis irrelevant und darum empfehle ich keine Akkus in der Klasse. Hüh oder Hott, Ausdauer oder Last.

Der Markt ist ist bei 26650 sehr simpel gestrickt: 5000 mAh Ausdauer – 4200 mAh Mittelklasse bis 20 A –  3200 mAh Hochlast bis 32 A. Punkt aus, völlig egal, was da aufm Etikett steht. 26650 krankt daran, dass die Großen keine bauen, sie hinken den 18650er um Jahre in der Leistung hinterher. Erstaunlich ist auch, wie wenig sich Akkus gleicher Kapazität in den Tests tatsächlich unterscheiden, wenn ich mit 5 Akkus mit 4200 mAh nebeneinander lege, sind die fast alle gleich.. als ob die alle beim selben Hersteller vom Band laufen. Allzu viele Hersteller gibts in der Größe nämlich wirklich nicht.

Diese Akkus bei Amazon.de:

26650 Hochlast Akkus bis ca. 30A

  • Enercig / Tensai 3200mAh (32A/3200mAh) [Dampfakkus]
  • MNKE 26650  (mit 15-20A/3500mAh oder weniger ?!?)
  • Keeppower 26650 (20A/3500mAh) [Dampfakkus]

MNKE ist leider wie immer Chaos, ich werde es nie verstehen, warum MNKE es nicht schafft, Modellbezeichnungen auf ihre Akkus zu drucken, das ist echt nervig ohne Ende. Aktuell finden wir im Laden MNKE Zellen zwischen 3300 und 3500mAh, die in meinem Lasttests bis 30 A gut mitgespielt hatten und auch etwas drüber noch in Ordnung waren. Die gehören damit zu den besseren 26650ern. Die Keeppower ist wie man auf dem Bild auf Dampfakkus sehen kann einfach nur eine MNKE.

Das sind die 3 Akkus, die ich für hohe Lasten in 26650 empfehlen kann. Und sonst nix, schon gar keine auf Youtube oder Vape-Reviews gehypte Pseudomarken, die waren alle total dröge und schon gar nicht lastfest.

Diese Akkus bei Amazon.de:

Sonderfall: Übelst hohe Lasten in 26650

Der ANR26650M1B LifePO Akku von A123 bis 70A Dauerlast. Andere Zellchemie, niedrigere Nennspannung, nicht unbedingt die höhste Akkukapazität mit 2500 mAh, aber dafür Lastfest bis zum Abwinken, das sind die LiFePo Zellen von A123 Systems. Ich erwähne die hier der Vollständigkeit halber, weil es sehr gute Akkus sind, mit denen der erfahrene Nutzer sehr interessante Sachen anstellen kann.

In Größe 18650:

18650 Ausdauerakkus bis ca. 10A

Diese Akkus bei Amazon.de:

18650 Mittelklasse bis ca. 20A:

Mir persönlich gefällt der Samsung 30Q als neuer Allround-Akku besser als der LG HG2, im Grunde sind das ja fast die gleichen Akkus, nur das LG mit 20A etwas höher pokert und dabei die schnellere Alterung in Kauf nimmt (die Zyklenfestigkeit der HG2 ist nicht wirklich so wahnsinnig gut) und Samsung mit 15A etwas tiefstapelt – aber in meinen Tests gleich hohe Lasten und trotzdem mehr Zyklen überlebt. Ja, ich halte den 30Q für einen Tick besser als die HG2.

Sanyos Neueinstieg UR18650NSX bringt solide Performance in der Mittelklasse, die kann man durchaus mal anschauen, da würde ich mich über weitere Praxiserfahrungen sehr freuen.

Samsungs 25R ist und bleibt der Klassiker, gut verfügbar, gute Leistung, guter Preis, einen 25R kann man immer kaufen und für fast alles nutzen.

LG HE2 & HE4 sind solide Akkus, aber kaufen würde ich die nur, wenn sonst kein anderer Akku gerade verfügbar wäre..

Diese Akkus bei Amazon.de:

18650 Hochlastakkus bis max 35A:

Ich liste den VTC4 nicht mehr, weil er eigentlich in dieser Kategorie nimmer konkurrenzfähig ist. Sicher, es gibt ihn extrem billig, aber er kann weder in der Leistung noch in der Ausdauer dem VTC5A das Wasser reichen. Die Zeit ist an ihm vorbei gegangen. VTC5 ohne A hatte mir eh noch nie gefallen, drum empfehle ich den auch niemanden, ist imho inzwischen eh komplett aus und der VTC5A klar besser.

Dieser Akku bei Amazon.de:

Warum hier keinerlei VaperSpecialAkkus stehen? Nun, das ist ganz einfach: die ganzen China Pseudomarken & Vaper-Mega-Hype Akkus waren bislang alle nur erstunken und erlogen, ich hatte bis jetzt noch kein einziges dieser gehypten Pseudodinger die irgendwie in irgendeiner weise besser waren als das, was man für billigeres Geld als echte Markenware bekommt.

Ich frag mich, wieviel Geld die Reviewer so bekommen, um den ganzen Vaper-Akku-Quatsch zu hypen und was ich tun muss, um auch mal ein Stück vom Kuchen ab zu bekommen? ;-)

Egal: Trau keinem Review ohne passende Kurve!  Alles, was ich bis jetzt an Wundervape-Marken getestet habe gehören leistungsmäßig trotz 40A oder gar 60A Aufdruck oben zur Mittelklasse und nicht hier im Hochlastbereich. Lasst Euch nicht verarschen. 35A ist aktuell das Maximum und das bringt Stand heute einzig und allein nur der Sony VTC5A zuverlässig.

In Größe 18500

  • AW IMR 18490- 1200 (18A/1200mAh) [Dampfakkus]
  • Enercig / Tensai 18500HP-1100  (22A/1100mAh) [Dampfakkus]

Eigentlich wird 18490/18500 kaum noch benutzt,  was kein großer Fehler ist, denn für die heute benötigten Leistungen ist die Kapazität einfach zu klein. AWs 18490er ist zwar nicht unbedingt günstig, aber hier bei den kleinen Größen kann AW immer noch gut punkten. Die kleinen AW Zellen sind einfach gut aber teuer. EnerCig / Tensai hat auch hier gute Zellen im Angebot und meist preislich etwas interessanter, persönlich würde ich wegen des meist geringeren Preise zum Enercig / Tensai greifen…

Diese Akkus bei Amazon.de:

 In Größe 18350:

  • AW IMR 18350-800 (12A / 800mAh) [Dampfakkus]
  • Enercig / Tensai 18350HP-700 (14A / 700mAH) [Dampfakkus]

Im Grunde das selbe wie oben bei den 18500er. AW und Enercig/Tensai. 18350er werden hin und wieder noch zum Stacking genutzt, da ist die unterschiedliche Nuppelform vielleicht nocht wichtig: der AW hatz einen Buttontop Pluspolnuppel, die Enercig/Tensai sind Flat-Top.

Die 2 Akkus bei Amazon.de:

In Größe 16650:

  • Sanyo UR16650ZT bzw UR16650ZTA 5A. 2500mAh) [Dampfakkus]

Es gibt exakt einen einzigen guten Akku in 16650 und das ist die Sanyo UR16650ZT bzw. die Revision ZTA. Sonst gibt es keine für uns brauchbaren 16650er. Da ich den Sanyo nicht gefunden habe, verlinke ich unten auf einen Keeppower, welcher auf der Sanyo Zelle basiert.

Akku mit Sanyo UR18650ZTA bei Amazon.de

So, das wars..

das sind die Akkus, die ich aktuell kaufen würde. Was hier nicht steht, würde ich für mich persönlich auch nicht kaufen. Ja, ernsthaft, die da oben oder keinen. Eine Ausnahme mache ich noch bei Akkus, bei denen klar ersichtlich ist, das eine Zelle von da oben verbaut wurde, aber viel weiter mag ich angesichts der vielen kleinen “Skandälchen” mit den umverschrumpften Dingern aus Fernost nimmer gehen.

Zu den Amazon Links

Um gleich mal noch einem möglichen Missverständnis vorzubeugen: Nein, ihr müsst die Akkus nicht unbedingt bei Amazon.de kaufen, meist bekommt Ihr die hier genannten Akkus bei Akkuteile.de, Akkuparts24.de, nkon.nl, aw-akku.de, Power-leds, selected-lights, (Sorry an die, die ich jetzt vergessen habe) und Eurem favorisierten Dampfshop oder sonstwo günstiger als bei Amazon..

.. hin und wieder kann es zwar auch Sinn machen, das bei Amazon mit zu bestellen. Ich mag ja die versandkostenfreie Prime Lieferung garantiert morgen früh, oder generell alles was “… und Versand durch Amazon.de” hat. “Verkauf und Versand durch XYZ” dagegen, das mag ich z.b. gar nicht gerne und bestelle ich auch nur sehr selten.

aber viel entscheidender für die Omnipräsenz der Amazon Links ist: Amazon zahlt ein paar Prozent Provision wenn über diese Links irgendwas verkauft wird. Das muss gar nicht mal der verlinkte Akku sein, das kann irgendwas sein innerhalb der nächsten Stunden nach Anklicken eines Referral Links. Für uns arme, von der TPD2 schwer gebeutelten Reviewer ist das sehr wichtig. Amazon Links wird man also in Zukunft wohl noch öfter sehen, schaut mal ein bisschen rum, ist schon auffällig, nicht nur bei mir, ich hab die ja schon immer verbastelt wo es nur ging.  Erkennen tut man einen bezahlten Amazon Link an der URL, sucht man da mal nach dem Abschnitt &tag=irgendwas – das irgendwas ist der Name des Provisionsempfängers, also am besten immer &tag=mountainproph-21 :-)

 

Ach übrigens, weil das auch wichtig ist::

Marken, die gar nicht gehen:

.


Eine Stichprobe: CycleLife Test Sony VTC6 vs LG HG2

$
0
0

Wie lang halten unserer Akkus wirklich?  Eine Stichprobe mit Sonys neuer US18650VTC6 im Vergleich mit einer LG HG2

Die Hersteller aktueller 18650er Akkus in der 20A – 3000mAh Klasse versprechen in der Regel eine Lebenserwartung bis zu 300 vollständigen Lade-/Entladezyklen, bis diese unterhalb 80% bzw. 70% (je nach Hersteller) der Gesamtkapazität absinken und damit als “abgenutzt” gelten.

Ein Akku, dessen nutzbare Kapazität unter 80 bzw. 70% der ursprünglichen Kapazität gesunken ist, ist nicht notwendigerweise unbrauchbar, aber für den Betrieb an seiner Lastgrenze nicht mehr unbedingt ideal.

Bislang habe ich diese Angabe mit 300 Zyklen bis 80% Restkapazität einfach mal so akzeptiert, weil ich keine vernünftige Möglichkeit hatte, dies auch tatsächlich zu verifizieren.

Mit neuem Equipment bewaffnet bin ich nun in der Lage, ohne großen Arbeitsaufwand Zyklentests auch mit hohen Lasten vollautomatisch durchführen zu lassen – wenn auch der “Materialaufwand” immer noch sehr hoch ist: in diesen 2 Testreihen stecken sage und schreibe gute 300 Stunden Laufzeit, Zeit in denen Messgeräte & der PC zur Datenerfassung non-stop durchlaufen (wenn Windows 10 nicht gerade wieder den Rechner wegen einem Kack Windowsupdate zwangsweise neustartet und mir die Messreihe versaut. Danke, Microsoft!)

Dieser Laufzeitvergleich

wurde ausgeführt mit folgenden Parametern:

  • Laden bis 4,20V mit 1A Ladestrom
  • 20 Minuten Pause
  • Entladen bis 3,0V mit 20A Entladestrom
  • 20 Minuten Pause

Zunächst einmal 25 Mal hintereinander, dann anschließend weitere 25 Mal, weil mir die Ergebnisse zum 25. Zyklus hin noch nicht eindeutig genug waren.

Getestet wurden

  • die brandneue Sony US18650VTC6 (3000mAh 30A lt. Hersteller)
  • aktuelle Charge LG HG2 (3000mAh, 20A lt. Hersteller)

Beide Akkus stammen aus aktueller Produktion und sind garantierte Originalware. Zum Test zur Verfügung gestellt von EnerCig. Der Hinweis auf “aktuelle Produktion” ist gerade im Fall des LG HG2 sehr wichtig, weil den ersten Chargen dieser Zelle eine extrem schlechte Haltbarkeit ( = nur wenig Zyklen Lebensdauer) nachgesagt wurde.

So genug geredet, hier die Resultate:

Lebensdauer im Vergleich: Restkapazität nach Zyklen

Lebensdauer im Vergleich: Restkapazität nach Zyklen

Was lernen wir nun aus diesem Schaubild:

Vorsicht: das war nun 1 Testreihe mit nur jeweils 1 Zelle. Damit ist das absolut nicht repräsentativ sondern eine einmalige Stichprobe. Das ganze ist so nicht belastbar und müsste nun mit mehr Zellen verifiziert werden.

  • Die anfänglich höhere Kapazität des Sony VTC6 im Vergleich zur LG HG2 ist bereits nach 24 Zyklen Geschichte, danach hat die LG HG2 die Nase zunehmend vorne.
  • Die Sony VTC6 ist bereits nach nur 46 Zyklen unter 80% Restkapazität abgerutscht. Das ist meilenweit weg von der im Datenblatt angegebenen Lebensdauer von 300 Zyklen. Am Ende des 50. Zyklus waren es gerade noch 74,18%
  • Die LG HG2 hat trotz ihres schlechten Rufes die 50 Zyklen mit einer Restkapazität von 86,92% der initialen Kapazität absolviert. Sie ist damit im Vergleich zur VTC6 die Zelle mit der besseren Lebensdauer. Aber auch die LG HG2 wird nicht annähernd an die versprochenen 300 Zyklen heran kommen.
  • Wieder einmal bestätigt sich: der Mythos “LiIon (hier INR) Akkus muss man erst ein paar Zyklen einlaufen lassen bis sie die volle Leistung erbringen” ist totaler Blödsinn.

Mein (vorläufiges) Fazit:

Die heutige 3000mAh 20A Klasse vertreten durch LG HG2 und Sony VTC6 kommen nicht annähernd auf die versprochene Lebensdauer mit 300 Zyklen. Während VTC6 bereits bei Zyklus 46 unter 80% absinkt, kann die HG2 vermutlich bis ca 65 Zyklen (grob geschätzt). Wir sollten uns mit dem Gedanken anfreunden, bereits nach sagen wir ca. 75 Zyklen die Akkus langsam aufs Abstellgleis zu schicken.

Nicht ganz unerwartet das schlechte Abschneiden der VTC6, solche Probleme sind bei neuen Zelltypen nicht ganz so ungewöhnlich. Ich gehe davon aus, dass spätere Zellrevisionen in späteren Chargen der VTC6 etwas besser abschneiden werden.

Wie gehts nun weiter?

Als erstes werde ich nun noch eine Samsung 30Q über 50 Zyklen testen. Ich verspreche mir von der Samsung ein besseres Resultat als von der LG, aber warten wirs ab. Danach könnte man mal eine VTC5 bei 30A anschauen.. Oder die gute und bekannt grundsolide Samsung 25R bei 20A. Danach.. hmm.. vielleicht auch mal bis 70% der Initialkapazität, oder habt Ihr noch Vorschläge? Was interessiert Euch am meisten?

 

Messwerttabelle:

Sony VTC6 LG HG2
Cycle Capacity % %diff Capacity % %diff
1 2328 100,00% 2225 100,00%
2 2318 99,57% -0,43% 2190 98,43% -1,57%
3 2292 98,45% -1,12% 2190 98,43% 0,00%
4 2278 97,85% -0,60% 2173 97,66% -0,76%
5 2268 97,42% -0,43% 2173 97,66% 0,00%
6 2251 96,69% -0,73% 2170 97,53% -0,13%
7 2235 96,01% -0,69% 2129 95,69% -1,84%
8 2229 95,75% -0,26% 2141 96,22% 0,54%
9 2239 96,18% 0,43% 2134 95,91% -0,31%
10 2218 95,27% -0,90% 2118 95,19% -0,72%
11 2212 95,02% -0,26% 2145 96,40% 1,21%
12 2207 94,80% -0,21% 2111 94,88% -1,53%
13 2202 94,59% -0,21% 2118 95,19% 0,31%
14 2190 94,07% -0,52% 2128 95,64% 0,45%
15 2183 93,77% -0,30% 2096 94,20% -1,44%
16 2179 93,60% -0,17% 2119 95,24% 1,03%
17 2177 93,51% -0,09% 2101 94,43% -0,81%
18 2173 93,34% -0,17% 2106 94,65% 0,22%
19 2163 92,91% -0,43% 2107 94,70% 0,04%
20 2145 92,14% -0,77% 2055 92,36% -2,34%
21 2150 92,35% 0,21% 2106 94,65% 2,29%
22 2135 91,71% -0,64% 2106 94,65% 0,00%
23 2118 90,98% -0,73% 2079 93,44% -1,21%
24 2108 90,55% -0,43% 2096 94,20% 0,76%
25 2083 89,48% -1,07% 2111 94,88% 0,67%
26 2139 91,88% 2,41% 2114 95,01% 0,13%
27 2119 91,02% -0,86% 2117 95,15% 0,13%
28 2106 90,46% -0,56% 2100 94,38% -0,76%
29 2091 89,82% -0,64% 2063 92,72% -1,66%
30 2089 89,73% -0,09% 2079 93,44% 0,72%
31 2080 89,35% -0,39% 2072 93,12% -0,31%
32 2063 88,62% -0,73% 2061 92,63% -0,49%
33 2046 87,89% -0,73% 2061 92,63% 0,00%
34 2058 88,40% 0,52% 2045 91,91% -0,72%
35 2061 88,53% 0,13% 2046 91,96% 0,04%
36 2039 87,59% -0,95% 2033 91,37% -0,58%
37 2006 86,17% -1,42% 2034 91,42% 0,04%
38 2000 85,91% -0,26% 1990 89,44% -1,98%
39 1996 85,74% -0,17% 2007 90,20% 0,76%
40 1967 84,49% -1,25% 2025 91,01% 0,81%
41 1939 83,29% -1,20% 2006 90,16% -0,85%
42 1916 82,30% -0,99% 2016 90,61% 0,45%
43 1902 81,70% -0,60% 2002 89,98% -0,63%
44 1896 81,44% -0,26% 1996 89,71% -0,27%
45 1852 79,55% -1,89% 1979 88,94% -0,76%
46 1834 78,78% -0,77% 1973 88,67% -0,27%
47 1822 78,26% -0,52% 1960 88,09% -0,58%
48 1799 77,28% -0,99% 1954 87,82% -0,27%
49 1750 75,17% -2,10% 1945 87,42% -0,40%
50 1727 74,18% -0,99% 1934 86,92% -0,49%

Kurven:

zyklen

.

Experimente mit unterschiedlichen 50A Pulslasten bei 18650er Akkus

$
0
0

Einfach mal ein bissl dokumentiert, was mir beim Experimentieren mit Pulslasten unterschiedlicher Dauer so in den Sinn gekommen ist.

Ja, wir Dampfer dampfen nicht Dauerlast. Damit ist das Ergebnis einer Dauerlast-Entladekurve nicht so ganz zutreffend für das, was wir Dampfer von unseren Akkus fordern. Wie man es besser simulieren könnte, nun, das war der eigentliche Sinn dieser Übung.

Unabhängig von dieser Tatsache empfehle ich Händlern weiterhin: Macht gar nicht lang mit den Pulslasten rum, haltet Euch an die CDR (“Continuous Discharge Rating”) – Dauerlastangaben aus den Datenblättern. Es ist Euer Hals und ich würde meinen nicht auf die noch viel schwammiger definierten Pulslasten verwetten wollen…

Gleichzeitig ist das Ganze auch nochmal dazu gedacht, mir einen Satz Benchmark Ergebnisse an die Hand zu geben, der für die spätere Suche eines echten Ersatzes für die Sony Konions hilfreich sein könnte. Falls der Verkauf an Murata durchgeht und Murata keine Zellen mehr für uns Dampfer raus geben mag, dann ist die Suche nach einer echten Alternative dann definitiv Prio 1.

Alle Tests mit dem selben Akku, alle bei 50A, immer bis 2,5 V bzw. 100 °C und 4 verschiedene Intervalle im Vergleich.

Versuch 1: 10 Sekunden Last, dann 30 Sekunden Pause

Das ist das Intervall, mit dem ich bisher Pulsbelastung getestet hatte. 10 s ist gewöhnlich die maximale Zugzeit, die 30 s waren komplett willkürlich gewählt.

10s On / 30s Off bei 50A: VTC4 = 1859 mAh

10s On / 30s Off bei 50A: VTC4 = 1.853 mAh, 5,061 Wh

Endergebnis: 1.853 mAh, 5,061 Wh mit 88 °C. 13 Pulse bis 2,5 V, 0 Pulse bis 3,2 V,

Ziehe ich mir gedanklich mal so im Kopf ne Kurve über die Endpunkte sehe ich zum einen einen Spannungsverlauf, den ich üblicherweise mit einer Zelle an der Lastgrenze assoziiere. Dazu kommt die hohe Temperatur nach Testende von 88 °C. Ich würde dieser VTC4 eine Impulsbelastbarkeit auf jeden Fall kleiner 50 A bei Impulsen von 10 s Dauer geben, denn > 80 °C ist nicht gut.

 

Zelltemperatur nach Testende: 88°C

Zelltemperatur nach Testende: 88 °C

Die Frage war, ob ein anderes Intervall nicht besser wäre.

Versuch 2: 3 Züge a 5 s jeweils 10 s Pause dazwischen, dann 105 s Pause

Meiner Meinung eine halbwegs realistische Nachahmung meines persönlichen Dampfverhaltens: Ich ziehe 2-3 mal, in der Regel um 5 Sekunden und mach dann eine Pause. Warum 1:45 Pause? Nun, irgendwas längeres halt, aber auch nicht zu lang. Lang genug, um das “Erholen” der Akkuspannung, also den Anstieg der Spannungskurve nach einem Puls bis zu einem deutlichen Abflachen der Steigung abgedeckt zu haben. Bissl kürzer wäre auch noch gegangen.

Versuch 3 mit VTC4 bei 50A gepulst

Versuch 2 mit VTC4 bei 50 A gepulst: 1.849 mAh, 5,161 Wh

Im Grunde hat dieser Ansatz im Endresultat nur einen Unterschied: die Temperatur der Zelle steigt deutlich weniger stark an (62°C anstatt 87°C ) – eigentlich müsste man ja sagen: der Akku hat mehr Zeit, sich zwischen den einzelnen Zügen wieder abzukühlen. Die gemessene Kapazität ist die selbe wie bei #1: 1.849 mAh, 5,161 Wh, 26 Pulse bis 2,5V, 0 Pulse bis 3,2V. Basierend auf diesem Schema würde ich dem VTC4 die 50A zugestehen. Pulslasten raten ist lustig – und eine Norm gibt es nicht, das macht jeder wie er mag, mit eigenen Kriterien.

 

Zelltemperatur bei Zellende Experiment #3

Zelltemperatur 62°C bei Testende Versuch #2

Versuch 3: 5 On / 30 Off

Der von einem anderen Akkutester genutzte Ansatz unterscheidet sich ja nur durch die kürzere (halbierte) “On” Zeit: 5 Sekunden vs. meine 10 Sekunden in Versuch #1. Die Offzeit bleibt die Selbe bei 10 s. Welchen Unterschied das macht?

1848mAh bei 50A gepulsed 5s On 30s Off

1.848 mAh, 5,171 Wh bei 50 A gepulst 5 s On 30 s Off

Keinen. Bis auf die Temperatur, die bleibt hier bei 67 °C. Der Rest: nutzbare Kapazität: 1.848 mAh, 5,171 Wh, 26 Pulse bis 2,5V, 0 Pulse bis 3,2 V. Die Gesamtdauer und die Anzahl an Pulse / Züge, die gemacht werden konnten sind,  wer hätte es gedacht, doppelt so hoch wie bei meinem Schema mit 10 s On. Gesamtlaufzeit grob 16 Minuten vs. 8 Minuten, Pulse bis 2,5V 26 vs. 13. Temperatur deutlich niedriger als #1, aber höher als #2. Anhand dieses Test würde ich die 50A Impuslast bejahen (und argwöhnisch auf den kleinen Nuckel bei Zug 1-4 starren).

Zelltemperatur nach Testende: 67°C

Temperatur nach Testende 67 °C

Versuch 4: 5 On / 6 Off

Die Vorlage für das 4. Schema stammt von EnerCig. Dieses Schema ist deutlich anspruchsvoller für den Akku als die vorherigen Tests. Die nur sehr kurzen Pausen zwischen 2 Pulsen lassen die Temperatur wesentlich schneller ansteigen – was letztendlich auch zum Testabbruch führte.

Testabbruch weil Temperatur überschritten

Testabbruch weil Temperatur von 100 °C  überschritten

Ergebnis bei Abbruch: 1.705 mAh, 4,728 Wh Restspannung 2,598V, 0 Züge bis 3,2V, 24 Züge bis zum Abbruch. (Hochgerechnet kämen wir übrigens wieder auf ein Ergebnis wie bei den 3 vorherigen Tests).

Abbruch bei 100°C

Abbruch bei 100°C

Erkenntnisse:

Die Sony VTC4

50 A Pulslast für die Sony VTC4 ist möglich ja. Wenn man ausreichend Pausen zwischen den Zügen lässt auch bis zu 10 s Dauer. Es kommt eben nicht nur auf die Dauer des Pulses an, sondern auch auf die Dauer der Pausen zwischen den Pulsen. Ok, ist jetzt vielleicht keine bahnbrechend neue Erkenntnis, aber ich wollte es einfach nochmal gesagt haben. Und darum ist eben eine bloße Angabe einer zulässigen Pulslast ohne Dauer und Häufigkeit vor allem eines: nutzlos bis irreführend.

Test #4 (und bedingt schon Test #1) widerlegen zudem die Annahme, dass die Anweisungen zu Dimensionierung der Protection aus dem Datenblatt des VTC4 1:1 auf den Praxisgebrauch für Dampfer umgedeutet werden können. Eine Praxis, die bei Dampfern sehr beliebt aber, wie man hier sieht, absolut nicht empfehlenswert ist. Denn laut diesem Abschnitt im Datenblatt hätte der Akku über 100 A stand halten sollen und nicht bei 50 A / 5 s überhitzen. Ich sag ja, die Pausen machen es.

Taugt nicht als Impulslast Grenzen für Dampfer!

Achtung: Taugt nicht als Impulslast Grenzen für Dampfer!

Das Spannende kommt jetzt dann erst in späteren Tests, wie schlagen sich meine Favoriten in 26650, eine VTC5 & 5A und künftige Aspiraten auf den Spitzenplatz fürs Dampfen mit bekloppten Wattzahlen denn so im direkten Vergleich.

 

 

und überhaupt..

ist so ein 50 A Rating doch irgendwie witzlos. Wenn schon beim ersten Zug die Spannung merklich unter 3,0 V zusammen bricht, siehe oben – egal welche Methode, müsste ein normaler geregelter Akkuträger sofort dicht machen. Das macht die ganze Diskussion, ob laut Datenblatt für wenige Sekunden auch um 80 A oder noch mehr mit der VTC4 erlaubt wäre, noch einmal mehr unsinnig. Es klaffen eben auch abseits der Temperaturfrage eklatante Unterschiede zwischen “Ohne Schaden für den Akku” und “Tatsächlich für uns Dampfer nutzbar” oder kurz:

Was nutzt mir ein 50 A oder noch höheres Pulsrating eines Akkus, wenn ich da nicht mal einen Zug damit machen kann?
Gibt es überhaupt einen Akku, der einen 50 A Puls wegstecken kann und dabei über 3,2 V bleibt? Ich werde mal suchen und berichten.

 

Aber eigentlich ging es ja um dem Vergleich unterschiedlich gepulster Lasten.

Also schreiben wir die Ergebnisse von oben mal nochmal in einer Tabelle zusammen:

Testmethode mAh Wh °C Züge
bis 3.2 V
Züge
bis 2.5 V
#1: 10/30 Ich (alt) 1.853 5,061 88 °C 0 13
#2: 5/10 mit Pause 1.849 5,161 62 °C 0 26
#3: 5/30 1.848 5,171 67 °C 0 26
#4: 5/6  (1.700) (4,728) 100 °C 0 (24)

Ob nun 5/30 (#3) oder mein bisheriges 10/30 (#1) oder (#2) mit der langen Pause dazwischen: die nutzbare Kapazität und Energie bleiben gleich. Das heißt: Anzahl und Dauer dieser Ruhephasen haben keine Auswirkung auf die erzielbare Kapazität bzw. entnehmbare Energie. Das wollte ich nochmal bestätigt haben. Jaja, “Doh” und “Logisch” und hätte jeder vorher schon gewusst – aber ich guck nun mal gerne selber mal. Selbst wenn wir Test #4 fortgesetzt und die Temperatur noch paar Sekunden länger ignoriert hätten, wäre am Ende ein vergleichbarer Wert raus gekommen und ich hätte womöglich mal wieder neu tapezieren dürfen, seit dem ich nimmer rauche hat man da ja kaum noch Grund zu.

Ich finde jedoch 5 Sekunden als Zugdauer zu kurz, ich weiß das es Dampfer gibt, die länger als 5 s “inhalieren”. Nur 6 Sekunden Pause zwischen 2 Zügen finde ich ebenfalls nicht realistischen für einen normalen Dampfer, das kann es mal geben, aber ich behaupt: in der Regel sind beim echten Dampfen die Pausen > 6 s. Die extra lange Pause aus Test #2 macht auch nur den Test länger & das Log größer ohne Mehrwert – finde ich zumindest. Für mich heißt das: Ich werde meine Pulstests wie gehabt mit 10/30 weiter machen und bleibe “kompatibel” zu meinen früheren Messwerten. Hurrah!

LOL, 2 Tage im Grunde für nix. Aber paar interessante Sachen sind ja als Nebenschauplätze trotzdem bei rum gekommen.

Nachtrag 26.08.

über Facebook erreichte mich die Frage, ob ich nicht mal eine Samsung 25R neben die VTC4 legen könnte. Ja, kann ich:

Samsung 25R vs. Sony VTC4 bei 50A 10on/30off

Samsung 25R vs. Sony VTC4 bei 50A 10 on/30 off

Die Samsung kommt auf 2100 mAh in diesem Test, 5,887 Wh 15 Züge bis 2,5V. Aber der Pferdefuß: bei dieser Kurve war die Temperatur am Ende bei 99°C, wenn das nur ne Sekunde länger gedauert hätte, hätte ich abgebrochen.

Interessant, dass die heisseste Stelle hier nicht in der Mitte liegt

Interessant: heißeste Stelle nicht in der Mitte

PS: Ach, übrigens..

Das hier ist ein Kabel, wie es der Hersteller des “Akkutesters” für den Betrieb >50A vorschreibt:

Hohe Ströme hätten gerne dicke Kabel...

Hohe Ströme hätten gerne dicke Kabel… (aber ob es wirklich 16 mm² sein müssen?)

Ist sicher jetzt das andere Extrem, fand es trotzdem erheiternd, wenn man das mal mit den lustigen Chinadrähtchen in den Akkuträgern vergleicht.

.

Showdown: 26650er bei hohen Lasten (30A Dauer, 50A Gepulst)

$
0
0

Angetreten sind: EnerCig 26650 3400mAh, MNKE 26650 3500mAh und Efest Purple (2016) 35A 4200mAh. Gleichzeitig auch ein Probelauf meines upgegradeten “Akkuprüfstandes”.

Alle Akkus aus diesem Test wurden mir freundlicherweise von Akkuteile.de kostenlos zur Verfügung gestellt. Alle Akkus können so direkt bei Akkuteile gekauft werden.

Vorstellung der Kontrahenten:

 

Die 3 Testkandidaten

Die 3 Testkandidaten – huch, wie kommt denn die Visitenkarte ins Bild. ;-)

Man beachte am MNKE die rote Papp-Isoscheibe am Pluspol. Ich wurde schon paar mal gefragt, ob das “Echte” sind mit der Roten. Konnte ich bislang nicht beantworten, ich hatte sonst immer nur weisse oder schwarze Iso-Scheiben. Der hier hat nun rot. Ist also OK.

Hersteller Bezeichnung Ri initial Länge Gewicht
EnerCig TN26650HP-3400 18mOhm 65,8mm 86g
MNKE IMR26650-3500mAh 19.5mOhm 65,8mm 86g
Efest Purple (2016) IMR 26650 35A / 50A 25mOhm 66,4mm 89g

Innenwiderstand wie für Dampfakkus.de üblich gemessen mit dem ELV Ri1000 bei 6,5A DC.

Ach, weil es neulich in nem Hang-Out angesprochen wurde: mOhm sind milliOhm, das kleine m steht für milli (10^-3), nicht großes M wie MegaOhm (10^6) – siehe Elektronik-Kompendium. 1 MegaOhm wäre fürn Akku schon arg viel. Ich werfe ja nur ungern was weg, aber den Akku würde ich dann doch mal entsorgen, wenn der Innenwiderstand bei nem MegaOhm angekommen ist.

Teil 1: 30A Dauerlast bis 2,5V

Entladekurven bei 30A Dauerlast

Entladekurven bei 30A Dauerlast

  • Hier sieht man mal wieder, das Kapazität in mAh ein eher trügerischer Wert ist. Wenns rein nur um die mAh – nutzbare Kapazität bis 2,5V ginge, wäre der Efest der Sieger (warum WattStunden Wh bzw. die von der Kurve umschlossene Fläche besser ist, das erkläre ich hier).

Es ist tatsächlich so, dass es dem geregelten Akkuträger (mit guter Elektronik) schnurzegal ist, wie weit über der Entladeschlussgrenze man sich befindet, solang die Grenze eben nicht unterschritten wird. Rein mechanisch gedampft dagegen wirds je weiter unten die Kurve immer lauer mit dem Dampf.

  • Auch schön sieht man, wie die Entladeschlussgrenze unserer Akkuträger die entscheidende Rolle spielt.  Macht der Träger bei 3,2V zu, wie allgemein üblich oder erst später bei 3,0 oder gar 2,5V (Dicodes & Pipeline)?
    Sagen wir also mal Euer Akkuträger macht bei 3,2V zu (Entladeschluss immer unter Last). Also schauen wir jetzt, wo die Kurven der 3 Akkus die 3.2V schneiden: der Akku der da am weitesten rechts steht in hat in Sachen nutzbare Kapazität bis 3.2V gewonnen. Bei einem Entladeschluss bis 3,2 V gewinnen MNKE und Enercig haushoch vor Efest.
  • Erst wenn wir einen Entladeschluss um 2,95V annehmen, viel zu niedrig für die meisten Akkuträger, kann sich die Mehrkapazität der Efest durchsetzen. Bei Entladeschluss 2.5V wäre der Efest der unangefochtene Gewinner.

Aber noch nicht gleich die Sektkorken knallen lassen liebe Efest-Fleunde, die Sache hat noch 2 Haken. Dazu habt ihr nachher noch Zeit (leider).

  1. Allein vom Kurvenverlauf her spreche ich der Efest entschieden das 35A Rating ab, schaut mal wie bodenlos tief die wegbricht, die ist Nullkommanix unter 3.1V, das ist der Verlauf eines Akkus, der meiner Meinung überfordert ist. Wohlgemerkt schon bei 30A statt beworbenen 35A.
  2. Aber noch was spricht gegen die Efest bzw. das 35A Rating: die Temperatur ist der 2. Haken. Ein Akku, der 100°C überschreitet, ist Durchgefallen, wahrscheinlich sogar kaputt. Ich will gar ned ausprobieren, wie heiß der bei 35A werden würde. Die Schmerzgrenze liegt um die 80°C dann sollte es langsam gut sein. Hier hätte ich in den nächsten Sekunden auch abgebrochen.

Wichtig: einen stark überhitzen Akku (über 80°C) erst mal noch paar Minuten weiter beobachten, wenn ohne Last die Temperatur länger als paar Sekunden weiter steigt kann man sich schon mal nach draußen begeben (Akku mitnehmen nicht vergessen). Und Achtung: 80°C ist mit nackten Fingern nicht mehr ratsam und kann zu Verbrennungen führen (vgl. hier). Ich habe der Bergfrau die Spargelzange geklaut – aber Psst.. (Die musste eh weg – die Zange. Ich mag Spargel nicht. Der heißt bei mir Piss.. eh.. Stinke-Stengel.)

Mit Verlusten muss man rechnen: der Efest hats hinter sich

Beweisfoto: wohlig warme 101,5°C beim Efest Purple “35A” bei 30A Dauerlast bis 2.5V

Ergebnisse nochmal zusammengefasst:

Akku 30A bis 2.5V Dauer Temperatur
Enercig 3552mAh 7:07 85°C
MNKE 3273mAh 6:33 85°C
Efest 4364mAh 8:44 101,5°C

Ich weiß, das Thermometer ist ein arges Billigteil und nicht unbedingt in Ehren ergraut (passt zu mir), aber die Genauigkeit um 100°C lässt sich mit nem Suppentopf noch recht gut verifizieren (lasst Euch aber ned erwischen dabei. “ich muss nur mal kurz was in die Suppe hängen” kommt erfahrungsgemäß eher mäßig an). Es ist auf jeden Fall genauer als der Junsi iCharger und der CBA IV. Ich messe ja seit ner Weile immer parallel nochmal mit ner Wärmebildkamera parallel als “Kontrolle”.

Teil 2: Dampfsimulation = Pulslast 10s mit 50A, 30s Pause

bis unterschreiten von 2,5V. Übrigens mit frischen Zellen. Gerade die Efest könnte inzwischen nen Hau weg haben. Und das sind wieder mal die Zeiten, wo Sachen passieren, die mir so gar nicht in den Plan passen.

 

pulsed_loads

50A gepulste Last

Akku bis 2.5V Energie Dauer Temperatur
Enercig 3239mAh 9,218Wh 15:44 80°C
MNKE 2970mAh 8,341Wh 14:19 83°C
Efest 3828mAh 10,589Wh 18:28 84°C
  • Die größte nutzbare Kapazität bis 2,5V bringt die Efest: 3.828 mAh. Allerdings hat sie auch den höchsten Spannungseinbruch, sie bricht schon beim ersten Zug deutlich unter 3,0 V ein, erholt sich dann mit steigender Temperatur wieder etwas. Ein Verhalten / Kurvenverlauf, dass ich mit Akkus über Lastgrenze assoziiere. Die Zelltemperatur nach Testende ist mit 84°C auch noch akzeptabel. Nutzbare Energie: 10,589 Wh
  • Ähnlich, aber nicht ganz so ausgeprägt sieht es mit der MNKE aus, die allerdings die geringste nutzbare Kapazität bis 2,5 V bringt, nämlich nur: 2.970 mAh. Temperatur nach Testende: etwas erhöhte 83°C. Energie: 8,341 Wh.
  • Am Last-stabilsten ist die EnerCig. Einzig die Enercig bleibt zumindest für ne handvoll Züge über 3,0V, wobei das für die meisten Akkuträger eben auch schon zuwenig sein dürfte. Sie bringt bis 2,5V Entladeschluss 3.239mAh und bleibt mit 80°C sogar noch im Temperaturlimit. Energie: 9,218 Wh.

Fazit:

Mein Testsieger für hohe Dauerlasten (30A) in 26650 ist wieder einmal EnerCig. Irgendwann heißt es dann doch noch, ich wäre gekauft, aber ich kann es nun mal nicht ändern. Und auch die MNKE, die ich ja ebenfalls seit langem empfehle, enttäuscht in der Disziplin ebenfalls nicht. Ich weiß, MNKE die sind umstritten, es gibt wohl auch ne Menge Fakes davon – aber ich hatte noch keinen Rohrkrepierer von MNKE. Hörensagen, egal vom wem, kann ich einfach nicht werten.  Beiden Akkus lasse ich ein 30A Dauerlast Rating mit einem leicht zugekniffenen Auge durchgehen. Warum: Weil ich die 85°C mal so noch durchlaufen lasse. Weil die versprochenen Kapazität auch bei 30A (bis 2,5V) abgeliefert wird und der Kurvenverlauf unauffällig ist. Mehr sollten es aber auch nicht mehr werden.

Bei der “Dampfsimulation”, also die gepulste Last mit 50A für 10s, gefolgt von 30s Pause kann man für alle Drei mit mehr oder minder zugekniffenem Auge die 50A noch durchgehen lassen, wenn genug Pausen zwischen den einzelnen Zügen bleiben. Bei kürzeren Pausen wäre keiner durchgekommen.

Die Efest Purple (2016) 4200 35A/50A ist ein guter Akku in der 4200mAh Klasse. Die Performance gepulst war überraschend gut – auch wenn es mir überhaupt nicht in den Kram passt. Ich will keine Efest Akkus mehr empfehlen. Ich finde es lobenswert, dass Efest in der neuen Metallic Serie nun Dauerlasten und Pulslasten angibt. Wenn man jetzt noch darauf verzichten würde, die Dauerlast meiner Meinung zu hoch anzugeben, dann wäre es mir noch viel lieber. Von klammheimlichen Zellentausch sollte Efest in der Zukunft dann bitte ganz absehen, dann könnte man vielleicht auch mal wieder Efest empfehlen. Meiner Meinung gehört die Efest irgendwo in den Bereich 20-25 A Dauerlast, die 50A Impulslast gehen IMHO in Ordnung – ob nun 80°C oder 84°C, wollen wir nicht päpstlicher als der Papst sein.

2. Meinung: aktuell prüfe ich mit der Seek Thermal gegen

2. Meinung: Seek Thermal misst parallel auch mit

Ich weiß, dass der geschätzte Kollege Mooch anders pulst und gerade die Temperaturen anders bewertet. Ist doch prima. Wäre ja langweilig, wenn alle das gleiche machen – und eine Norm gibts dafür nicht. Umso erfreulicher ist es dann, wenn wir bei doch vielen Akkus zum selben Resultat kommen. Wenn der gute Hendrik dann auch noch ein bissl mehr aus sich raus kommen würde bei den abschließenden Bewertungen, der ist da immer bissl sehr nordisch zurückhaltend (jawohl, alles “oberhalb” von Stuttgart sind Nordlichter)

PS: Alle Akkus stammten von Akkuteile.de und sind dort ab Lager lieferbar. Akkuteile war es wie immer völlig egal, welcher Akku hier gewinnt.

.

LG HG2 “Shiny Washer” Fakes aus bekanntem deutschen Dampfshop

$
0
0

Aufgrund einer Anfrage eines besorgten Lesers, der über dramatische Spannungseinbrüche ab 10A berichtet hatte, habe ich bei diesem Dampfshop in  Sachsen ebenfalls 2 * LG HG2 “zur Kontrolle” bestellt und kann den Verdacht leider nur bestätigen: die “Shiny Washer” genannten Fake HG2 sind also auch in Deutschland gelandet.

Battery Bros. berichtete meines Wissens zuerst über diese Art Fakes der beliebten LG HG2 Zelle, der Blogpost ist hier zu finden: Can you identify the fake LG HG2 18650 Battery? Auch Kollege Mooch hat HG2 Fakes bereits dokumentiert:  Counterfeit/Low Grade LG HG2. Nun also kann ich mich in den nicht ganz so fröhlichen Reigen mit einreihen.

Optisch Erkennen:

Die Fakes sind rein optisch extrem schlecht zu identifizieren. Das anscheinend einzig halbwegs brauchbare optische Erkennungsmerkmal ist die Materialbeschaffenheit der weißen Isoscheibe am Pluspol. Aber so ganz einig scheint man sich nicht zu sein, ob das 100%ig ist. Wie dem auch sei: Bei allen meinen (guten) LG HG2 ist diese Scheibe gut angeraut / texturiert und “sprenkelt” leicht bei schrägem Lichteinfall mit der Lupe betrachtet, bzw. kann man es mit dem Fingernagel spüren, dass die nicht glatt sondern eher ein “raues” Plastik ist. Die beiden Fake HG2 haben eine deutlich glattere, durchgehend reflektierende Isoscheibe – daher wohl auch die Namensgebung im Englischen: “Shiney Washer”-Fake (wörtlich: glänzende Unterlegscheibe)

Sieht micht aufm Foto :-( Es geht um den weißen Bereich - die Delle links kommt von mir.

Sieht man nicht aufm Foto :-(  Es geht um den weißen Bereich – die Delle links kommt von mir.

Ich bilde mir zudem ein, dass der Schrumpfschlauch einen Tick andere Farbe hat und das Licht meiner Lupenlampe anders reflektiert als meine original HG2.  Der Schrumpfschlauch der beiden Fakes erscheint mir zumindest Stellenweise glänzender zu sein, während die originale HG2 auch wieder bissl matter auf mich wirkt.

Zufall? Oben Fake

Zufall? Oben Fake

Nackig fällt erst mal auf: am Pol eigentlich nix, die Delle auf dem Pluspolblech kommt von mir, Dann andere Beschriftung (Original links) und bei der rechten stark verblasst – beides muss nix heissen, LG ist da nicht konsistenz.

v.L.: Original, Fake 1, Fake 2

v.L.: Original, Fake 1, Fake 2

Die weißen Lack-Kringel sind von mir.

fake_hg2_nackig02

Hier nochmal die Markierungen, gleiche Reihenfolge

Und nochmal die Spuren vom "Verpressen"

Und nochmal die Spuren vom “Verpressen”

Schnelltest über den Innenwiderstand:

Die Messung des Innenwiderstands identifiziert die Shiney Washer Fakes hier eindeutig als minderwertig. Während die original HG2 mit ELV RiM1000 [Amazon.de] mit etwa 19mOhm gemessen werden (DC 6,5A), messe ich bei den 2 Fakes jeweils 29 bzw. 30mOhm. Der schlechte Innenwiderstand erklärt auch die nachfolgende lausige Kurve.

Nochmal, während das ELV RiM1000 für Privatleute sicher übertrieben ist, ist es als Schnelltest für den Händler für keine 90 Euro eigentlich nicht doof und auch nicht zu teuer. Wenn Ihr die Werkseinstellungen beibehält, könnt ihr in der Dampfakkus DB nachgucken. Und der Akku kann auch nach dem Test noch verkauft werden.

Weisser Aufkleber, Mooch meldete den selben Fake mit silber Aufkleber

Weißer Aufkleber bei meinen Fakes, Mooch meldete den selben Fake mit silber Aufkleber

Nochmal, die Farbe des Aufklebers ist nicht entscheidend. Aber wenn wir von Kleber reden: bei den Fakes war die Isoscheibe mit Klebstoff fixiert, bei den Original liegt sie lose auf.

Bissl mit dem Bleistift traktiert merkt man den Unterschied dann deutlich

Bissl mit dem Bleistift traktiert merkt man den Unterschied dann deutlich

Erkennen anhand des Spannungseinbruchs:

Ganz deutlich erkennt man die HG2 Fälschungen an der miserablen Performance, die Spannung der Zelle bricht bereits ab 10 A tief ein, viel schlechter als die Original bzw. konkurrierende Markenzellen wie Sony VTC6 oder Samsung 30Q. Der “Voltdrop” ist also sehr hoch, das erkennt man sogar schon an der Akkuladezustandsanzeige an der Dampfe selber, wenn die während des Feuerns weit abstürzt – oder eben an der extrem kurzen Laufzeit bei hohen Lasten. Als Kurve sieht das so aus:

Bei 10A, sorry für den kleinen "Schlenker", igentlich ist der CBA ausgemustert gewesen

Bei 10A, sorry für den kleinen “Schlenker”, eigentlich ist der CBA ausgemustert gewesen

 

Bei 20A

Bei 20A

Der Unterschied is niederschmetternd.

Ein bissl hatte ich mich auch über den vergleichsweise niedrigen Ladestand beim Eintreffen der beiden Fakes gewundert. Die waren mit 3,46 V niedriger als üblich. Eigentlich erwarte ich bei frischen Zellen eher um 3,6 V – 3,7 V. Aber eine Aussagekraft hat das vermutlich nicht, es könnten auch einfach nur ältere Zellen gewesen sein. Wollte es nur erwähnt haben, weils mir aufgefallen ist – wir suchen ja immer noch krampfhaft Hinweise.

Es gibt aber leider auch Fakes, die nicht über diese Isoscheibe identifiziert werden können und trotzdem lausig sind. In einem anderen Fall kann man den Fake wie schon bei den Sony Fakes an komplett falschen Rillen oben am Plus erkennen. Ich muss mir da mal ordentliches Bildmaterial zu besorgen)

 

PS: Es wurmt mich, dass es mir erst so spät gelang, selber HG2 Fakes in die Finger zu kriegen. Ich bin in letzter Zeit kaum dazu gekommen, einfach mal querfeldein bei deutschen Shops Stichproben zu kaufen, weils einfach genug andere Sachen gab, die getestet werden wollten (die Entwicklung auf dem 26650er Markt sind derzeit sehr spannend, viel Zeit verschlingen auch die Zyklentests und die Auswertung der unterschiedlichen Ladeströme) und dazu ist die Portokasse mit der Anschaffung des neuen Testequipments für noch wesentlich höhere Lasten eigentlich leer.

Neue Akkus kaufe ich dazu in letzter Zeit eigentlich nur noch bei den bekannt seriösen Quellen und viele Akkus werden mir auch für die Tests gestellt – da kommen komischerweise immer gute Zellen. Die Folge davon ist jedoch, dass ich ohne Hinweise von Euch fast keine Chance habe, da am Thema Fakes am Ball zu bleiben. Also wenn Euch was komisch vorkommt mit Euren Akkus, bitte meldet Euch, egal ob Shop oder Privat. Ohne “sachdienliche Hinweise”, wie der gute Eduard “Ede” Zimmermann in Aktenzeichen XY das immer nannte, isses ein bissl arg schwierig.

PS2: Ich möchte dem Shop erst noch Gelegenheit geben, darauf zu reagieren, bevor ich den Namen des Shops möglicherweise öffentlich mache. Fair muss fair bleiben, denn vermutlich sind die selber betrogen worden und machen das nicht absichtlich.

.

Tipps zum sicheren Umgang mit LiIon Akkus:

$
0
0

Ein kurzer Aufschrieb, was mir zum Thema sicherer Umgang mit unseren Dampf-Akkus so einfällt.

Kaufen:

  • Nur bekannt zuverlässige Zellen von einer vertrauenswürdigen Quelle kaufen.
    Vorsicht bei gebrauchten Akkus aus 2. Hand. Wer Zellen nicht selber mit der geplanten Last messen / kontrollieren kann, lässt die Finger von Recycle-Zellen aus alten Akkupacks. Vorsicht bei (meist chinesischen) Wunderakkus mit zigtausend mAh (mehr wie 3500mAh bei 18650 / mehr wie 5400mAh bei 26650) und generell Skepsis bei allem, was mehr als 30A als Aufdruck hat.
    Focuspower: komplett erlogener Bullshit

    Focuspower: komplett erlogener Bullshit

    Billigzellen vom Grabbeltisch oder Zellen ohne verifizierte Angaben sind erstmal immer suspekt. Bei Handelsmarken am Besten darauf achten, dass die Original-Zelle des Herstellers ausgewiesen wird.

Oder kurz: Für hohe Lasten trau keinem Akku ohne passende Kurve. Es gibt genug kompetente Akkutester im Netz inzwischen, die Akkus nicht nur in die Kamera halten sondern wirklich testen. (Lygte-Info, Mooch & diverse Taschenlampen Foren und natürlich meine Seite Dampfakkus sind immer auch ein Blick wert).

  • IMR heißt nicht automatisch sicher, ICR nicht automatisch unsicher.
    Beim Thema Akkusicherheit konzentrieren sich die meisten nur auf den Manganteil, der ist aber eher zweitrangig. Sicher sind vor allem echte Markenzellen, am besten mit UL-Zertifizierung, innerhalb der Spezifikation betrieben. Siehe auch hier: Blogpost Akkumythen. Ein hinkender Auto Vergleich: Ein Airbag grenzt nur den Schaden etwas ein wenns bummst. Sicherer wäre ein Auto, bei dem es gar nicht erst bummst.

Nutzen:

  • Technische Spezifikation des Herstellers beachten
    Es gilt immer das Datenblatt des Herstellers. Wenn die Rede von 10A Dauerlast ist sollte man auch nicht spaßeshalber mit 20A oder mehr belasten, das kann hundert mal gut gehen, beim 234. Mal vielleicht jedoch das eine Mal nicht. Akkuschäden sind schleichend und kumulativ und man sieht es ihnen nicht an. Eine Pulslastangabe ohne Dauer und Frequenz der Pulse ist nutzlos, die Anweisung des Zellenherstellers für die Wahl der Schutzelektronik ist *KEINE* Empfehlung für zulässige Pulslasten in der Frequenz, wie wir das dampfen (siehe Blogpost Experimente mit Pulslasten). Alles über 30 A auf dem Akku aufgedruckt ist schon mal verdächtig. Achtung, bei den chinesischen Pseudo Vaper Handelsmarken hat sich in der Vergangenheit immer wieder mal ohne Ankündigung die Spezifikation bzw. die tatsächlich unter dem hübschen bunten Schrumpfschlauch verwendeten Zelle geändert. Darum nenne ich die auch Ü-Eier, weil keiner weiß was morgen auch noch drin ist. Frühere Tests der Akkutester und Datenblätter sind dann natürlich hinfällig.
  • Nur gleiche Zellen gleichen Typs, Kapazität und Alters in Reihen- (Seriell/Stacking) oder Parallelschaltung verwenden.
    Vor dem Zusammenschalten alle Zellen auf gleiche Spannung bringen – besonders bei Parallelschaltung. Spannungsdrift bei serieller Schaltung *immer* nach Laden und Entladen im Auge halten, Reuleaux / DNA200 meckern ab 0,3V Differenz, ich persönlich find eine Differenz von 0,2V schon groß genug. Ein Ladegerät mit möglichst genauer Echtzeit-Spannungsanzeige im Display spart oft das nervige Messen mit dem Multimeter. Zur gleicher Zeit gekauft ist keine Garantie für gleiche bzw. gleichlaufende Zellen, es muss gemessen werden. Das Verheiraten ist eine Krücke, mit der erreicht werden soll, dass die Zellen gleich schnell altern. Wie im echten Leben ist die Scheidung und neu verheiraten bei zu großen Abweichungen ein probates Mittel, um Stress im Haus zu vermeiden. Bei der Pärchenbildung kann eine Messvorrichtung für den Innenwiderstand hilfreich sein, wenn sie denn genau genug funktioniert. Die Kapazität für Vergleiche misst man immer von “Voll” zu “Leer”, also beim Entladen auf eine bestimmte Endspannung. Anders rum ist nur eine grobe Orientierung. (mehr zu Kapazitätsmessung bei LiIon Akkus im Forum)
  • Auf die Akkutemperatur achten – um 80°C sollte es genug sein.
    Wenn ein Akku heiß wird, ist das keine praktische Wärmequelle im Winter sondern ein Warnsignal, das man nicht ignorieren sollte. Je nach chemischer Zusammensetzung des Akkus können Temperaturen um 80°C den Akku schädigen. Wirklich eng wird es zwar meist erst nochmal merklich drüber, aber den Wert mal im Hinterkopf halten. Vorsicht in der prallen Sonne im Auto, besonders auch beim Laden im Auto. Wird ein Akku unangenehm heiß, dann erst mal abkühlen lassen – nicht mit (trotz gescheiterter EU Regulierung immer noch bösen) Topflappen weiter Dampfen (ja, so Leute gibts tatsächlich). Steigt die Temperatur ohne weiteres zutun (dampfen / laden) weiter an, hat man ein Problem, dann schon mal überlegen, wie man den los werden könnte. Akkus explodieren nur extrem selten, aber Flammen und “mit ordentlich Schmackes davon fliegen” passiert öfter.
  • Tiefentladene Akkus mit Vorsicht behandeln.
    Akkus unter 2,0V Ruhespannung haben deutlich gelitten. Ich bin ein bissl ein Gegner der “Oh nein, 2,0V – sofort auf den Müll”-Philosophie, weil es am Ende doch auch ne Umweltbelastung und Schade um die Akkus ist. Aber es bleibt dabei:  Je tiefer und je länger die Tiefentladung bestand, umso größer der Schaden, den der Akku in der Zeit genommen hat, nicht nur die Tiefe auch die Dauer macht’s. Über 2.5 V ist in der Regel kein Problem. Es gilt trotz allem stets: je tiefer entladen wird, umso schneller altert die Zelle, völlig egal, was im Datenblatt steht. Wer immer nur bis 3,0V oder noch höher entlädt, hat auf jeden Fall länger Freude an seinem Akku.
  • Vorsicht bei Rissen, Löcher in der Isolierung, Dellen oder auch Rost.
    Eine Zelle mit einer Delle gehört entsorgt, durch die Delle wird das Innere des Akkus (“aufgerollte Metallfolien”) gequetscht, dabei kann die Trennschicht (Separator) beschädigt worden sein und irgendwann spontan versagen, dann gäbe es nen internen Kurzschluss – irgendwann mal, auch beim rumstehen oder Transport.
    Vorsicht auch bei Zellen mit starkem Rostansatz und Dreck. Rost zeugt von mieser Behandlung oder Hinweis auf Aufenthalt in Recycling Behälter, ein Markenhersteller liefert niemals verrostete Zellen aus.

    Ein bissl Flugrost Anhaftung mags ja auch so mal geben, aber da reden wir dann von klitzekleinen Pünktchen, so richtig reingefressen gehört dem Händler rekt.. *hust* reklamiert wollt ich sagen. Da könnte ich mich heut noch drüber Ärgern, als ich das gesehen hatte.

    Risse und Löcher in der Isolierung besonders um den Pluspol herum müssen neu verschrumpft werden. Beim Stacking oder Nutzung in einem Metallrohr sind Schäden an der Isolierung auch an den Seiten nicht ganz ohne.

    Gehören alle neu verschrumpft: blanke Stellen können gefährlich sein

    Gehören alle neu verschrumpft: selbst die kleinen 3 Löcher rechts sind problematisch

    Warum das am Plupol besonders heikel ist?
    Weil da Plus und Minus extrem nah bei einander sind, da reicht bei einem kleinen Loch schon schief einlegen und es funkt

    Alles Rote ist Plus, schwarz + der komplette Rest des Akkus ist Minus

    Alles Rote ist Plus, schwarz und der komplette Rest des Akkus ist Minus

    Bei geschützten Zellen mit Schäden an der Isolierung in der Nähe des Metallbandes, welches vom Plus zur Schutzplatine führt ganz besonders aufpassen. Im folgenden Bild war eine kleine Macke direkt an dem Band, die war aber so tief, dass das orange Kapton Band, das als weitere Isolierung dazwischen liegt, auch beschädigt wurde. Hier kann schon drauf rum Drücken nen Kurzen geben. Um das zu Reparieren, muss auch das Kapton Band an der Stelle geflickt werden.

    Protected Akku mit Schaden an der Isolierung

    Protected Akku mit Schaden an der Isolierung

Ein neuer Schrumpfschlauch kann für wenige Cent im Fachhandel oder beim China-Discount erworben werden. Bestellt gerade noch passende Isoscheiben für den Pluspol mit.

Lagern und Transport:

  • Zellen nicht längere Zeit im Akkuträger liegen lassen.
    Viele geregelte Akkuträger ziehen einen geringen StandBy Strom, der den Akku innerhalb von ein paar Wochen von eigentlich normal leer zu tiefentladen runter zieht. Die Folge: Akkuträger im Regal vergessen – Akku kaputt.
  • Zellen nicht leer und auch nicht randvoll und lieber nicht im Kühlschrank lagern.
    Lagert man einen leeren Akku reicht die Selbstentladung des Akkus oft nach ein paar Monaten aus, um ihn über die Selbstentladung zunehmend tiefer zu entladen und zunehmend stärker zu beschädigen. Die Schutzelektronik der Protected Akkus hilft nicht bei Selbstentladung. Tiefentladene und auch ganz vollgeladene Akkus altern schneller als Akkus mit mittlerem Spannungsniveau, daher am besten also bei normaler Raumtemperatur und trocken lagern bei etwa der Nominalspannung (3.7V) und alle paar Monate die Spannung wieder kontrollieren, nicht dass der inzwischen unter die Entladegrenze gerutscht ist. Bei Bedarf wieder bis zur Lagerspannung nachladen. Wer kein Ladegerät mit Lagerprogramm hat, entlädt den Akku einfach etwas vor dem Einlagern oder lädt ihn nur bis 3.7V.
  • Zellen nicht ohne Schutz transportieren.
    Niemals Zellen einfach in der Tasche neben Schlüssel, Kleingeld, Reißverschluss, Kaugummiepapier transportieren. Auch echte Männer nicht.  Zum sicheren Transport gibt es Papp- oder Kunstoffboxen, Silicon-Überzieher, Plastik-Folienbeutel, notfalls wie der Fischverkäufer in Papier einschlagen (aber bloß nicht Alufolie)

Laden:

  • Achtet auf die richtigen Ladeparameter
    Akkulader werden immer komplizierter mit immer mehr Funktionen. Hohe Ladeströme, einstellbare Ladeschlussspannung, Unterstützung auch der exotischsten Akkytypen, Reparaturfunktionen und viele Spielereien bergen für den unbedarften Nutzer Risikoquellen und für uns Dampfer meistens nur geringen Zusatznutzen. Ein einfacher, für LiIon Akkus geeigneter Lader eines Markenherstellers mit Display ist da nicht nur ein Komfort-, sondern im Zweifel auch ein Sicherheitsgewinn, vor allem, wenn mehrere Personen und Kinder im Haus sind.
  • Welchen Ladestrom soll ich nehmen?
    Auf diese Frage gibt es eine einfach Antwort, deren Anwendung man auch in vielen Datenblätter der Hersteller wieder findet: die 0,5C Regel. Auf gut Deutsch gesagt: eine schonende aber trotzdem zügige Ladung erhält man, wenn man die Hälfte der Kapazität des Akkus als Ladestrom einstellt. Ein 2000mAh Akku wird laut der 0,5C Regel mit 1000mA (= 1A) geladen, ein kleiner 500mAh Akku dann eben mit 250mA. Wers eilig hat und eine Schnellladung möchte, kann bei den allermeisten Akkus auch mit 1C (doppelt so schnell) bis 2C (4 mal so schnell) laden (bitte vorher nochmal ins Datenblatt des Akkus schauen). Gerade letzteres hat allerdings dann in der Regel bereits eine Verkürzung der Lebensdauer zur Folge. Langsamer als 0,5C zu laden bringt kaum noch eine Steigerung der Lebensdauer, allerdings machen manche Lader bei kleineren Ladeströmen den Akku etwas “voller” , der Effekt ist allerdings eher vernachlässigbar. (Hintergrund: als Ladeende – “Terminierung” wird gerne 1/10 des Anfangstroms benutzt, bei 1A also 100mA, bei 0,5A wären das 50mA)
  • Zellen nicht über mehrere Tage im Ladegerät lassen.
    Ich habe inzwischen mehr Lader als mir lieb ist gefunden, die zwar Ladung beendet melden, aber die Akkus trotzdem schleichend weiter laden. Das ist nicht zwangsweise nur eine für LiIon ungeeignete Trickle- oder Erhaltungsladung, sondern manchmal passiert das auch im Zuge eines eigentlich gut gemeinten aber schlecht gewählten Neustarts des Ladevorgangs. Das Display wird bei vielen Ladern nach Ladeende nicht mehr aktualisiert, man merkt es also gar nicht. Überladene Akkus altern extrem schnell und gehen sehr schnell kaputt.
  • Passthru dampfen mit randvollem Akku vermeiden.
    Im Grunde das selbe Problem wie oben, beim Passthrough dampfen wird bei weniger schlauen Akkuträgern ständig ein neuer Ladevorgang gestartet, dabei konnte ich in Folge hin und wieder eine Überladung messen. Lieber erst ein bissl ohne Kabel dampfen, bis der Akku etwas “leerer” ist.
  • Nur mit für LiIon geeigneten Ladegeräten laden.
    Alle Markenhersteller unisono empfehlen das CC/CV Ladeverfahren (auch I/U Ladung genannt). Die Zellen also nicht mit windigen Eigenbauten, diversen Konstantstromquellen ohne Ladeelektronik laden. Skepsis ist auch beim China Noname Ladermüll angebracht, der hin und wieder gratis beigelegt wird.
    Typischer Vertreter der Billigst-Schrott-Lader

    Typischer Vertreter der Billigst-Schrott-Lader

    Seriell geschaltete Zellen nicht ohne Balancer oder zumindest Einzelüberwachung laden. Ein Display mit genauer Spannungsanzeige statt nur Ladebalken oder paar LEDs ist extrem nützlich und ein Sicherheitsgewinn und spart oft das Nachsehen mit dem Multimeter.

    Ich empfehle mit wenigen Ausnahmen immer das Laden in einem externen Ladegerät, auch wenn es inzwischen Träger mit sehr guter Ladeelektronik gibt. Man weiß es in der Regel vorher nicht, was da verbaut wurde.

WÄRBUNG: Gut, nicht zu teuer und einfach zu bedienen – Lader bei Amazon, die ich gerne empfehle:

Entsorgung:

  • Lebensdauer eines Akkus – wann entsorgen?
    Es ist nicht einfach, das Alter eines Akkus zu erkennen. Die Hersteller geben oft an, dass die Lebensdauer eines Akkus erreicht ist, wenn dieser unter 70% seiner ursprünglichen Kapazität gefallen ist. Im übertragenen Sinne also: wenn der Akku früher 12 Stunden gehalten hat und heute nur noch 8 Stunden, dann ists Zeit für einen Neuen. Messen kann mans mit Ladegeräten, welche die Kapazität messen können: wenn die Kapazität nur noch 70% vom Neuzustand ist. Bei neuen Akkus am besten einmal messen und mit Lackmarker (Edding hält nicht) auf’n Akku schreiben. Man kann es auch über den Innenwiderstand erahnen: Innenwiderstand merklich höher als im Neuzustand (Doppelt so hoch etwa – ist aber sehr vage, für niedrige Lasten 3-fach). Aus meinen eigenen Messreihen würde ich sagen: hoch belastete / hoch belastbare Akkus (>25A) halten vielleicht so 150 Mal laden, weniger hoch belastete um die 300 Zyklen. Grob gesagt. Was besseres fällt mir dazu auch nicht ein im Moment.
  • Verbrauchte Akkus gehören nicht in den Hausmüll
    Hat ein Akku sein Lebensende erreicht, gehört er in den Sammelcontainer, die in vielen Elektromärkten, Einkaufszentren aufgestellt sind. Akkus können oft auch beim Händler zurückgegeben werden, auch die Wertstoffhöfe der Gemeinden nehmen Akkus zumindest an bestimmten Tagen im Monat an.
  • Keine Experimente vor der Entsorgung.
    Von Akkus in Salzwasser baden, mit Glühlampen restlos entleeren und noch radikalere Aktionen gerade auch mit LiPo-Packs liest man immer wieder, muss man nicht wirklich nachmachen. Einfach Pole abkleben und gut ist.

Die wichtigste Regel:

  • Als Dampfer von Zellen mit Fire im Namen großen Abstand halten. :-)

.

Viewing all 48 articles
Browse latest View live


Latest Images